Wir suchen Dich

  • eine Genehmigung nach §11 8f TierSchG (sollte vorhanden oder zumindest ein nahes liegendes Ziel sein)
  • einen Nachweis deiner Qualifikation als Hundetrainer (Hast Du eine Ausbildung? Welche Seminare und Fortbildungen hast Du bislang besucht? Hast Du bereits in anderen Hundeschulen gearbeitet?)
  • wünschenswert wäre eine Methoden offene Ausrichtung
  • Teamfähigkeit – durch Offenheit, Engagement und Hilfsbereitschaft
  • Kreativität – im Umgang mit Methoden, im Aufbau von Übungen, in Gesprächsstrukturen
  • Flexibilität – Einsatzbereitschaft auch an Wochenenden, Führerschein und Kraftfahrzeug, kundenorientiertes Auftreten
  • Humor – lockerer, aber professioneller Umgang mit dem Team und den Kunden

 

Wir bieten Dir

  • eine ausreichend lange Einarbeitungszeit mit Entlohnung
  • eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit
  • Organisation und Durchführung von Gruppentrainings im Bereich unserer Welpenschule, Junghunde, Erziehung und Beschäftigung
  • Regelmäßiger Austausch und Feedbackgespräche
  • eine stetig wachsende Hundeschule mit viel Potential zum Ausbau und zur Selbstverwirklichung

Wenn Du dich angesprochen fühlst, dann bewerbe dich schriftlich an:

Kirsten@hundeschule-sarstedt.de

Kirsten Heitmüller

Hundeschule Sarstedt

Ostertorstr. 37

31157 Sarstedt

Tel: 0172/9324678


Der schmale Grad zwischen Aufmerksam und Helikopern

Der heutige Blogeintrag geht um die Veränderung der Menschen in Bezug auf ihre Hunde.
Ob die Auswirkungen von Home-Office, der Pandemie oder um eine generelle Veränderung der Halter/innen zurückzuführen sind, ist schwierig zu beantworten. Ich vermute eher die Auswirkung der Pandemie und Home-Office.
Wir Menschen haben uns im Laufe der letzten fast drei Jahre daran gewöhnt, uns mit weniger Menschen zu treffen, uns auf das nötigste zu beschränken, wir bekommen weniger Besuch. Manch Halter/in ist dadurch in den Genuss des Home-Office gekommen. Das birgt einiges an Risiken.
Während wir im täglichen Berufsleben in den Firmen (egal welcher Branche) unterschiedliche menschliche Sozialkontakte gehabt hatten. Erfahrungen, Stimmungen und Meinungen wurden ausgetauscht.
Durch die Lockdowns waren einige gezwungen, von zu Hause aus arbeiten zu müssen. Manch einer fühlte sich wohl und war glücklich darüber, weil er/sie selbst gesundheitlich angeschlagen war oder der Mensch ist, der sich in der Umgebung von Kollegen nicht wohl gefühlt hat.
Dagegen gibt es Menschen, die sich erst an das „eingesperrt“ sein gewöhnen mussten und eine gewisse Leere verspürten.

Und jetzt kommt der Hund mit ins Spiel. Die Rasse ist unterm Strich egal.
Dadurch, dass der Mensch vermehrt zu Hause ist, besteht die Gefahr, den Fokus immer mehr auf den Hund zu legen. Wir nehmen immer sensibler unseren Hund wahr. Früher haben wir uns mit Freunden getroffen, waren auf der Arbeit, haben uns mehr um unsere Bedürfnisse gekümmert. Jetzt ist es oft „nur“ noch der Hund, der uns tagtäglich begleitet.
Vor dem Home-Office hatte der Hund seine Zeit des Ausruhens und des Schlafens, dass ein Hund ca. 12- 16 Stunden machen sollte.  Jetzt ist der Mensch zu Hause, der am Anfang nur ab und zu mal geschaut hat und es unmerklich gesteigert hat.

  • Er spricht mit dem Hund während dieser gerade vor sich her dusselt. Und schwups ist er wieder wach
  • der Hund schläft, der Mensch krault ihn weil es so süß aussieht und schon ist er wieder gestört
  • Der Hund hat leichte Blähung, der Halter bekommt es jetzt natürlich mehr mit und sorgt sich, ob es dem Hund gut geht
  • In den Zigarettenpausen zu Hause, geht der Hund jedes Mal mit

Das sind erst Mal nur Kleinigkeiten, die aber in der Summe gesehen zu Problemen führen können.

Der Hund bekommt immer mehr soziale Zuwendung und lernt auch den Menschen zu manipulieren, um die Zuwendung einzufordern, sei es ein Blick, ein Winseln, ein zur Tür laufen etc.
Unser Unbewusstsein schiebt unsere eigenen Bedürfnisse immer mehr nach hinten. Es gibt Menschen, die finden diese alltägliche Situation gut, da sie sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen wollen. Gerade Menschen, die unter Verlust der Kontrolle leiden, projizieren dies auf den Hund. Ich selbst gehörte auch mal zu diesem Typ von Menschen. Ich wollte die Geschehnisse in meinem Leben kontrollieren. Nach über 40 Jahren habe ich mich dem Problem gestellt bzw. stellen müssen, daher kann ich manch Denkweise gut nachvollziehen und wie schwer es ist loszulassen.

Ich versuche an Hand der Beziehung zwischen meinem Hund und mir zu erklären, was der Unterschied der Definitionen von Aufmerksam, Fürsorge und „Helikopern“ ist.

Paul hat vor 4 Jahren angefangen sein Ausscheidungsverhalten zu ändern. Es zeigt sich daran, dass es eigentlich seine Zeit war, er tat so als wollte er sich hinsetzen zum Koten, aber er hat nicht. Das kann alles ja mal sein.  Nach 2 Stunden wurde er unruhig und ich ging wieder mit ihm raus, es löste sich nicht. Also wieder nach Hause. Alle zwei Stunden das Spiel. Irgendwann kam eine kleine Menge und ich war erstmal erleichtert. Das Ganze ging über drei Tage. Mir kam das alles komisch vor, da es nicht typisch für ihn war. Ich habe einen Termin beim Tierarzt gemacht mit dem Resultat, dass die Prostata von Paul vergrößert war und das Risiko einen Darmverschluss bestand. Er musste zeitnah kastriert werden.  Ich war erleichtert.

Für mich ist die Beobachtung von Veränderungen im normalen Ablauf als aufmerksam-sein, der Gang zum Tierarzt ist für mich Fürsorge, da mein Hund den Termin nicht selbst machen kann.

Helikopter-Halter zu sein wäre dann, wenn ich jetzt jeden Kot den mein Hund absetzt kontrolliere, damit ich ja nichts verpasse und um bei jeglicher Veränderung sofort zum Tierarzt zu gehen. Wenn ich jetzt nach und nach jeden Pups meines Hundes hinterfrage oder jedes Humpeln, jedes bellen mich nervös macht und ich mir Sorge darüber mache, dass es meinem Liebling (überspitzt gesagt) ja gut geht. Wenn ich jede Bewegung von ihm wahrnehme und beobachte, jeder Blick von ihm mich wahnsinnig glücklich macht (Ausschüttung von Glückshormonen) und mich mit Glücksgefühlen versorgt. Meine Gefühlsebene fordert für mein eigenes Wohlbefinden dieses Gefühl immer mehr ein, so dass ich unbewusst die Blicke meines Hundes suche. Wenn mein Hund jetzt noch einen traurigen Blick drauf hat, fange ich wieder an mir Sorgen zu machen, ob es ihm gut geht. Ich fange an alles zu hinterfragen, jedes Weigern irgendwo drüber zu laufen, jedes Geräusch was dem Hund nicht gut tun könnte etc.  Der nächste Schritt ist, dass ich meinem Hund jede Unannehmlichkeit des Alltags abnehme bzw. vermeide. Der Hund merkt das und fängt an auszutesten, wie er mich manipulieren kann.

Oder er schläft und ich streichle ihn jedes Mal wenn ich an ihm vorbei komme, er legt sich ins Körbchen um zu entspannen und ich schaue ihn immer wieder an. Durch jeden Blick/Anstarren kommt mein Hund nicht zur Ruhe. Der Kreislauf beginnt. Durch mangelnde Ruhe, Entspannung, Schlaf, wird der Hund unausgeglichener und gestresster, dadurch nimmt der Hund Alltagssituationen sensibler wahr und reagiert zunehmenst heftiger, was bei mir wiederum dazu führt noch mehr aufzupassen.

Der Hund reagiert instinktiv, während wir Menschen rational denken können. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sollten wir an uns und der Einstellung zu unserem Hund arbeiten. Wir Menschen vergessen dabei, egal ob positiver Stress wie auch negativer Stress, Stress kann zu gesundheitlichen Schäden führen.
Die Tendenz zu einer krankhaften Mensch-Hund-Beziehung ist in diesem Status schon gegeben. Krankhaft ist wenn einer der Partner darunter leidet. In den meisten Fällen ist es der Hund.

Hinterfragt Euch als Halter, welche Position euer Hund für euch einnehmen sollte, und welche Rolle hat er wirklich.
Ist er

  • ein Kumpel
  • ein Freund
  • Sozialpartner
  • Kindersatz
  • Beschützer

Wie ist dein Erziehungsstil? Bist du der Typ, der über Dirigismus erzieht oder über emotionale Bindung? Bist du eher der Typ emotionale Bindung und mit wenig bis keinen Dirigismus?
Was bedeutet Dirigismus in Bezug auf das Zusammenleben mit dem Hund?
Dirigismus drückt aus, ob du bereit bist für das Handeln deines Hundes Verantwortung zu übernehmen und sein Verhalten zu lenken.
Vor einigen Jahren war Dirigismus „Kadavergehorsam“, was sich dann verändert hat in die Gegenrichtung „Wattebausch-Pädagogig.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine gesunde Mischung von beiden gut ist.
Wenn Du Kunde von mir bist, biete ich dir einen kleinen Test an mit Fragen um herauszufinden welcher Typ du bist und ob es eine Tendenz in eine krankhafte Beziehung zu deinem Hund gibt.
Und dann gibt es noch eine Steigerung, und zwar den sozialen bzw. emotionalen Missbrauch von Hunden, den Konrad Lorenz als soziale Sodomie bezeichnet hat. Ein hartes Wort, was aber die krankhafte Tiefe der Beziehung zu dem Hund ausdrückt.

Ich habe versucht einige Blickwinkel näher zu bringen, in dem ich sie kurz angerissen habe.
Einige Folgen für den Hund, wie erlernte Hilflosigkeit, habe ich erstmal nicht erwähnt, da sonst dieser Blogbeitrag ausufert.
Falls du dich in manchen Sätzen wiedergefunden hast und du möchtest mehr darüber erfahren und möchtest etwas an der Beziehung ändern (evtl. geht es schon Richtung krankhaft, Kontrolle nicht abgeben können, Leere im Leben durch einen Hund ersetzen, mangelnder Dirigismus) kann ich jedem Hundehalter nur raten, such dir einen guten Coach für dich und deinen Hund, ggf. liegt auch eine tiefer sitzende psychische Erkrankung vor. Durch eigene Erfahrung rate ich zu einem Therapeuten für dich. Der Weg ist nicht einfach und kann emotional hart sein.  Aus eigener Erfahrung lohnt sich diese Anstrengung für dein eigenes Leben.

LG
Kirsten


Die berühmt berüchtigte Pubertät

Ca. alle 4 bis 6 Monate gibt es im Training ein wiederkehrendes Problem: Die s.g. Pubertät. Die Halter sind am Verzweifeln, ihre süßen kleine Racker bringen sie an den Rand der Verzweiflung. Von heute auf morgen vergessen die Hunde, was am Vortag noch aus dem ff ging. Es werden die bestehenden Regeln wieder hinterfragt und ausprobiert, ob man diese nicht doch umgehen kann. Und eins kann ich im Vorfeld schon mal sagen, diese Zeit hört nicht mit einem Jahr auf, oder waren wir mit 16 schon erwachsen? Ja es stimmt, es gibt eine s.g. 2. Pubertät. In meiner Ausbildung gab es eine Faustformel: Im ersten Jahr wachsen die Hunde in die Höhe, im zweiten Jahr in die Breite (Muskeln etc.). Erst im dritten Jahr kommt das Gehirn hinterher. 

Ich könnte jetzt mit Fachbegriffen um mich werfen, welche Gehirnregionen umgebaut werden.
Das geht von der Amygdala, Großhirnrinde, präfrontaler Cortex etc.  Ein Teil ist für die Hormone wie Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, Testosteron zuständig, eine andere Region ist für das Arbeitsgedächtnis da usw. usw.
Jeder der mich kennt weiß, dass ich nicht gerne mit Fachausdrücken um mich werfe. Ich bin eher der praktisch veranlagte Mensch und versuche es im Training mit Beispielen zu erklären. Für die wissenschaftlichen Erklärungen sind andere besser zuständig.

Auf jeden Fall befindet sich das Gehirn in der Umbauphase und oft ist kein Stein mehr auf dem anderen. Die Gerüche der Hündinnen werden wahrgenommen, die Sexualhormone schießen nach oben und es werden hormonelle Gegenspieler aufgebaut.
Eine Mülltonne, die seit 8 Monaten an einer Stelle stand, wird auf einmal angeknurrt, weil die Wahrnehmung sich verschoben hat.

Ein gutes Beispiel aus meinem Erwachsen werden.
Mit 8 Jahren bin ich auf den höchsten Kirschbaum in unserem Garten geklettert, mit 12 Jahren nur noch bis zur Hälfte, mit 16 Jahren habe ich es nur versucht und jetzt stehe ich vor einem Kirschbaum und alleine bei dem Gedanken hochzuklettern bekomme ich Herzrasen.
Oder ich bin früher auf den bockigsten Pferden geritten, bin dabei zig mal runtergefallen. Egal, Sand abschütteln und wieder drauf. Heute undenkbar für mich. Meine Risikobereitschaft hat mit zunehmendem Alter nachgelassen und ich nehme die Dinge anders wahr.  Bis dorthin habe ich einige Blaue Flecken davongetragen.

So ähnlich geht es in der Umbauphase des hündischen Gehirns. Die verschiedenen Wahrnehmungen werden neu sortiert. Teilweise ist das Gehirn eine Blase aus nichts. Sie reagieren emotional, können ihre Impulse nicht steuern, weil die hormonellen Gegenspieler gerade out of Order sind oder sich neu formieren müssen.

Nicht selten zeigt sich in der ersten Pubertät, welche Defizite sich aufgebaut haben.
Bis dahin waren es die süßen Welpen, die vieles durften oder wo wir vieles haben durchgehen lassen. Die Welpen haben unsere Schlupflöcher erforscht und abgespeichert, um diese dann in der ersten Umbauphase zu hinterfragen und auszudiskutieren. Wenn wir Menschen emotional darauf eingehen und es persönlich nehmen wird der Weg langwierig und unser Geduldsfaden wird mehr als nur einmal reißen.

In dieser schwierigen Zeit liest man sich bei Dr. Google schlau oder bekommt von anderen Hundebesitzern dumme Ratschläge. Nicht selten werden Rüden wie auch Hündinnen kastriert, weil sie dann ruhiger werden. Oder es wird geraten, dem Hund zu zeigen wer der Chef ist durch Runterdrücken und Schnauzengriff. Aus Erfahrung kann ich euch sagen, beides hilft nicht. Eher das Gegenteil kann eintreffen.

Im Volksmund heißt es die Hunde sind in der Trotzphase. Naja eine Trotzphase gibt es beim Hund nicht. Sie sind in der sozialen Explorationsphase (Erkundungsphase), sie testen ihre Grenzen aus. Evtl. sind es Grenzen, die von Anfang an nicht eindeutig waren. Sie testen uns aus.
Er schickt Erlerntes, wie auch uns, in die Testphase. Bestehen wir diese Testphase souverän und emotional neutral geht die erste Pubertät gut vorbei. Wenn nicht, dauert sie lange.
Die Rüdenbesitzer haben es noch etwas schwerer als die, die Hündinnen haben.
Bei den Hündinnen erkennt man durch die eintretende Läufigkeit eher eine leichtere wellenförmige Entwicklung. Die Höhen und Tiefen wechseln sich nicht so schnell ab und die Übergänge sind weicher.
Die Rüden haben es schon etwas schwerer in den ersten drei Jahren.
Neben der normalen Umbauphase kommt die Geschlechtsreife mit dem tollen Duft der Hündinnen hinzu. Hormonelle Gegenspieler für den Umgang mit dem Duft der Hündinnen während der Läufigkeit und Standhitze müssen aufgebaut werden. Der Rivale aus der Nachbarschaft, der ebenfalls dem Duft nicht widerstehen kann, muss angemault werden.
Nicht selten entstehen zu diesem Zeitpunkt die Leinenaggressionen, nicht zu verwechseln mit Leinenpöbelei.

Diese Stelle des Textes bitte vormerken.

Ab ca. dem 12. Monat beginnt der Übergang zum Erwachsenenalter. Vergleichbar mit uns Menschen, wenn wir eine Ausbildung beginnen. Die Hunde sind körperlich, was die Größe anbetrifft, ausgewachsen. Die Muskulatur folgt im etwa im zweiten Jahr.

Einige wundern sich, warum sich ihr Hund im Alter zwischen 1,5 bis 2,5 Jahren verändert. Der beste Kumpel oder Kumpeline wird angeknurrt, es besteht immer weniger Interesse am „Spielen“ mit Artgenossen, selbst die Wahrnehmung von Geräuschen, Gerüchen etc. kann sich verändern.
Diese Phase ist wieder eine Umbauphase und nennt sich die Adoleszenz Phase. Die Phase von der Geschlechtsreife bis zur Zuchtphase, die abschließende Phase für die Persönlichkeit des Hundes.
Erst jetzt ist der Hund erwachsen und hat seine eigene Persönlichkeit endgültig entwickelt.
Wir sind mit 12 Jahren auch nicht voll entwickelte Persönlichkeiten.

Bevor ich zu der o.g. Stelle komme, möchte ich mit einem Wunschgedanken ausräumen.
Der von vielen Haltern geäußerte Wunsch, dass sein Hund sich mit allen Hunden versteht; mit all seinen Wurfgeschwistern bis ins hohe Alter bestens versteht; mit seinem Kumpels und Kumpelinen aus der Welpengruppe immer versteht.
Mal Hand aufs Herz. Mit wieviel Menschen aus dem Kindergarten haben Sie noch freundschaftlichen Kontakt oder spielen noch im Sandkasten mit ihnen? Mit welchen Menschen aus der Grundschule, Realschule und Ausbildung haben Sie noch Kontakt? Ich kann von mir selbst sagen, mit einer max. 3 Person aus dem Kindergarten und Schulzeit habe ich noch Kontakt. Nicht regelmäßig, da die Entfernung zu weit ist. Und nur mit diesen Personen könnte ich mir so ein Blödsinn wie im Sandkasten spielen vorstellen. In meinem schulischen und sportlichen Werdegang habe ich einige kennenlernen dürfen. Alles hatte seine Zeit. Diese Zeit hat mich in meiner Entwicklung geprägt, im negativen wie auch positiven Sinn. Meine Eltern haben mich erzogen mit einem gewissen Grundgerüst. Dieses Grundgerüst hat mich durch viele stressige Situationen gebracht, da es mir Sicherheit gegeben hat. Und genau dieses prägt auch die Entwicklung unseres Hundes. Unsere Hunde benötigen unsere Souveränität, um sie durch diese Entwicklungsphasen zu bringen.

Zum Schluss komme ich nochmal zurück zu der o.g. Stelle.
Lest bitte mal Verkaufsinserate von Hunden, oder unterhaltet euch mit Mitarbeitern von Tierheimen.
In vielen Fällen werden Hunde im Alter von 12 Monaten zum Verkauf angeboten, Hunde werden im selben Alter ins Tierheim abgegeben. Oft sind es Rüden, die „aggressiv“ sind, sich nicht mehr mit Artgenossen vertragen, die Kinder anknurren oder im schlimmsten Fall Menschen schon gebissen haben. Ihr denkt, dass das Einzelfälle sind? Mit Nichten.  In der Pubertät zeigt sich oft die mangelnde Erziehung seitens der Menschen, die jetzt massiv wird, obwohl der Ursprung im Welpenalter liegt.
Eine Abgabe aus gesundheitlichen Gründen, oder massiven Veränderungen der familiären Umstände ist davon ausgeschlossen. Wenn sich Lebensumstände verändern, dafür kann keiner was.
Für falsche oder mangelnde Erziehung ist der Mensch verantwortlich.

Meine Bitte an alle Hundehalter und zukünftigen Hundehalter:
Der Satz „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ passt auch auf die Erziehung von Hunden
Also fangt von Anfang an mit einer respektvollen, konsequenten (eindeutigen) und hartnäckigen Erziehung eurer Hunde an. Bringt dem Hund Regeln und Grenzen bei und das alles im Einklang mit der Rasse, der Genetik und dem Bedürfnis des Hundes.
Euer Hund wird nicht erwachsen geboren. Er ist nicht mit 1 Jahr erwachsen, auch wenn wir es gerne hätten. Es dauert seine Zeit, durchaus auch mal bis zu drei Jahre.

Haltet durch, es lohnt sich.


Schneller, weiter, höher

Schneller, weiter, höher

In der heutigen Gesellschaft zählt nur noch Leistung.
Firmen und Geschäftsinhaber fordern von ihren Mitarbeitern immer mehr Leistung ein. Zusätzliche Zeit wird dafür aber nicht zur Verfügung gestellt.
Die Mitarbeiter erreichen unter diesem Druck immer schneller ihre Leistungsgrenze und sind ausgebrannt.
Der Alltag einer Familie wird minutiös durchgeplant. Jede erdenkliche Minute ist verplant.
Seinen Kindern möchte man so viel wie möglich anbieten, damit sie anderen Kindern gegenüber nicht benachteiligt sind.
Auch für einen selbst ist es sehr wichtig, überall dabei zu sein, um mitreden zu können.

Betrachtet man jetzt beide Bereiche, also Arbeit und Familie, zusammen, kann man eigentlich nur zu einem Ergebnis kommen. In unserem Leben herrscht Stress pur! Die eigentliche Erholung von allem, bleibt leider aus.

Sicherlich kann man so eine Zeitlang leben. Aber ständiger Stress kann im Burnout oder gar in Depressionen enden. Das schlimme daran ist, dass man den Beginn dieser Krankheiten nicht bemerkt.

Was hat das alles mit Hundetraining zu tun?

Die Antwort ist schnell gegeben.
Beim Einzel- bzw. Gruppentraining ist mir aufgefallen, dass sich das oben beschriebene auch im Alltag/beim Training eines Hundes abspielt.
Teilweise unbewusst durch immer schneller werdende Hundesportarten wie Agility oder Hunderennen.
Die Halter möchten mit ihrem Hund beim Training die Ziele so schnell wie möglich erreichen. Trainingsschritte werden übersprungen oder es wird in längeren Sequenzen geübt.
Dabei kommt es immer wieder zu Stressanzeichen beim Hund, die vom Halter übersehen oder falsch gedeutet werden.
Z. B. macht der Hund dicht, weil er überfordert ist. Er weiß nicht was er tun soll. Die Außenreize sind zu groß.
Der Frust beim Halter steigt und er ärgert sich. Für den Halter ist der Hund nicht intelligent, der Hund will ihn ärgern, der Hund ist störrisch.

Es gibt Rassen die von Natur aus quirlig oder aufgedreht sind. Der Mensch, gelenkt von den Medien, macht mit ihm z.B. Agility in der ungesunden Form. Die Hunde rennen über einen Parcours, um Höchstleistung zu erzielen. Dies wiederum setzt bei ihnen gewisse Hormone frei, die selbstbelohnend sind.
Der Hund möchte immer mehr und so fördert man das aufgedrehte Verhalten. Man sieht, dass er daran Spaß hat und so wird das Pensum gesteigert, um seinem Hund etwas Gutes zu tun, damit er sich auspowern kann.
Und somit befindet sich der Hund in der Spirale der Leistungsgesellschaft.

Nehmen wir das Beispiel Hürden bzw. Hindernisse.
Die meisten Hunde können problemlos mit Schnelligkeit über Hürden/Hindernisse springen.
Errichtet man jetzt aber eine Hürde, bei der die Stange nur handbreit hoch ist oder mehrere Stangen wie Mikado auf dem Boden liegen mit dem Ziel, dass der Hund bewusst langsam Pfote für Pfote darüber gehen soll, ist der Hund überfordert.
Er will schnell darüber, berührt die Stangen und zeigt Stressanzeichen.
Stressanzeichen zeigen auch die Halter, da sie im ersten Moment keine Lösung finden, um ihrem Hund eine Hilfestellung zu geben.

Solche Übungen, bei denen der Halter den Instinkt und die Wahrnehmung seines Hundes schult, sind für beide Seiten anstrengend. Das trainieren der kognitiven Fähigkeiten benötigt mehr Energie als wir uns vorstellen können.
Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der Hund wieder selbst anfängt über Strategien nachzudenken, um eine Übung ohne menschliche Vorgaben zu schaffen. Das führt im Alltag auch immer mehr dazu, dass der Hund anfängt in doofen Situationen andere Strategien zu entwickeln.
Für ängstliche und unsichere Hunde führt dies zu einem gesteigerten Selbstvertrauen.

Ich könnte hier noch über die verschiedenen Formen von Stress wie Disstress (lang anhaltender dauernder Stress) und Eustress (anregender, stimulierender Stress), über die negativen Folgen für den Organismus und der Hormone des Hundes und somit einhergehende krankhafte Folgen eingehen, was aber den Rahmen sprengen würde.

Mein Bestreben ist es, euch zum Nachdenken anzuregen.
Versucht den Alltag bei einem Spaziergang, beim Autofahren, beim Einkaufen bewusster wahrzunehmen.
Nehmt Euch wieder etwas mehr Zeit für euch und haltet die Leistungsspirale an.
Schult wieder eure Sinnesorgane auf das Wesentliche. So wie euer Hund es lernt, seine Körperteile wahrzunehmen, um dann in kleinen Schritten die Stangen zu überqueren.

Seid auch auf die kleinen Erfolge stolz und nicht nur die Großen, denn diese bestehen aus ganz vielen kleinen Erfolgen.

Grüße
Kirsten


Vortrag „Ernährung beim Hund“ mit Andrea Frost, THP

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Seminar „Ernährung des Hundes“
Termin: Sonntag, den 26.07.2020
Uhrzeit: 10.00 – 14.00 Uhr
Die Ernährung des Hundes ist heutzutage ähnlich häufig Gegenstand von emotionalen und hitzigen Diskussionen wie über seine Erziehung.
Das Angebot an Futtersorten ist nahezu unüberschaubar, ebenso die Informationsflut im Internet und im Futterhandel. Dazu kommen dann noch die unterschiedlichen Futterarten wie Trockenfutter, Nassfutter oder BARF, die jede für sich behaupten die einzig optimale Art und Weise zu sein.
In diesem firmenunabhängigen Seminar erwartet Euch eine Fülle an Informationen rund um das Thema Ernährung.

Aus dem Inhalt:
Trockenfutter, Nassfutter und Rohfütterung
Was steckt eigentlich im Hundefutter
Welche Nährstoffe benötigt mein Hund
Wie erkenne ich Über- oder Untergewicht bzw. Fehlernährung
Einfluss der Ernährung auf das Verhalten

Dozentin Tierheilpraktikerin Andrea Frost

Hinweise:
Hunde haben an diesem Tag frei.

Veranstaltungsort:

sv-og-hildesheim-west
Am Mastberg, 31137 Hildesheim

Kosten: 40,00 €

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Ich geh´ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir

Ich geh´ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir
oder
Ein gemeinsamer Spaziergang mit deinem Hund fördert die Bindung zwischen dir und ihm.

Immer wieder sehe ich Mütter oder Väter, die mit ihren Kindern spazieren gehen oder auf dem Spielplatz sind und sich dabei mit ihrem Handy beschäftigen.  Für mich hat es dann den Anschein, dass in diesen Momenten Telefonate, Emails, Facebook, WhatsApp oder Instagram wichtiger sind als die Kinder. Ja, man könnte auch sagen, dass die Kinder an zweiter Stelle stehen und sich selbst überlassen werden.

Selten sehe ich Eltern mit ihren Kindern im Sandkasten, an der Schaukel oder auf der Rutsche spielen.
Dabei wäre dies aber wichtig, um so die Bindung zwischen Elternteil und Kind zu verstärken.

Leider ist dieses Verhalten auch vermehrt bei den Hundehaltern zu beobachten.
Die Hunde sind überwiegend mit der Nase über dem Boden, nehmen sich ihre Freiräume durch die „Flexi-Leine“, während der Hundehalter sich mit seinem Handy beschäftigt oder träumend durch die Gegend schlendert.
Der Hund gibt somit seinem „Herrchen bzw. Frauchen“ vor, wo es langgeht oder wozu er Lust hat. Man könnte auch sagen, dass der Hund den Menschen führt.

Welche Gründe könnten für diese Verhalten ursächlich sein?

Das Handy ermöglicht es mir in der heutigen Zeit immer und überall mit der Familie, Freunden und Bekannten in Verbindung zu bleiben.
Bei einem in der Regel sehr straff organisierten Tagesablauf bleibt viel zu wenig Zeit für die Erholung.
Der Anspruch an sich selbst, nämlich alles zu wissen bzw. zu können ist groß.
Man möchte auch nichts verpassen, immer dabei sein und mitreden können. Egal in welcher physischen bzw. psychischen Verfassung man sich befindet.

Die Hundehalter möchten für ihren Hund nur das Gute, in dem sie ihren Hund „Hund-sein-lassen“.

Frage ich Hundehalter welchen Sinn sie in den Spaziergängen mit ihrem Hund sehen, kommt meistens die Antwort:
„Er ist oft allein zu Hause, daher möchte ich ihm bei den Spaziergängen die Möglichkeit geben einfach tun und lassen zu dürfen was er möchte.“

Generell ist dies nicht negativ.

Wenn ich die Hundehalter danach frage, was sie für diesen Spaziergang empfinden, bekomme meistens die Antwort:
„Ich war arbeiten und genieße meine Freizeit mit meinem Hund, in dem ich mit ihm raus gehe.“

Die darauf folgende Frage:
„Was meinst du ist für deinen Hund Freizeit und was ist Arbeit?

Bevor du weiterliest beantworte diese Frage einmal für dich selbst.

Meistens kommen dann die Antworten:
„Mein Hund hat Freizeit wenn ich mit ihm rausgehe.“ Oder
„Ich gehe zu einer ausgewiesenen Hundefreilauffläche, da kann mein Hund dann mit den anderen „spielen“. So hat er seinen Auslauf und ich kann ein gepflegtes Gespräch mit netten Menschen führen. Mein Hund und ich machen dann ja was gemeinsam“.

Nehmen wir diese Aussagen mal unter die Lupe.
Der Hund liegt in den meisten Fällen zu Hause und schläft. Wir gehen arbeiten oder machen den Haushalt etc..
Irgendwann nehmen wir uns dann die Zeit und gehen mit dem Hund raus. Wir benötigen ja auch mal frische Luft zum Abschalten.
Jetzt sind wir im Freizeit-Modus und für den Hund kommt der Arbeits-Modus.
Er geht raus, schnüffelt welcher Hund wann und wo vorbei gegangen ist. Er verrichtet sein Geschäft und markiert seine Stellen, damit die anderen Hunde auch was zum Lesen haben. Er geht seiner Genetik nach und sucht Geruchsspuren von jagdbaren Objekten, da das sein Job ist. Er geht seiner natürlichen Arbeit nach.
Wir Menschen gehen unseren Weg und der Hund geht seinen.

Dann kommt der Zeitpunkt, an dem wir Menschen uns ärgern, dass uns der Hund nicht mehr beachtet, da er die Nase nur noch auf dem Boden hat. Wir schimpfen, ziehen an der Leine und sind genervt. Es kommt wie es kommen muss, der Spaziergang macht uns keinen Spaß mehr und wird zu einer leidigen Tätigkeit.

Die Lösung für dieses Problem ist relativ einfach:

Wir Menschen müssen umdenken und unseren Hunden wieder eine Orientierung geben. Unser Handy sollten wir nur noch für den Notfall mitführen.
Wir geben unseren Hunden auf den Spaziergängen Aufgaben.

Ich höre schon die Einwände von euch!

Na toll, wie soll ich das denn machen?
Ich möchte auch Freizeit haben!
Mein Hund soll nicht den ganzen Spaziergang „Fußgehen“ usw..

Ich kann Dich beruhigen, Du brauchst Deinen Hund nicht den ganzen Spaziergang beschäftigen.
Es reichen schon kurze Sequenzen die in den täglichen Spaziergang eingebaut werden.
Nehme Dir dafür 10 Minuten Zeit und teile diese in drei Einheiten auf.
In den drei Einheiten kannst Du kleine gemeinsame Suchspiele machen -was meinst Du, was sich Dein Hund wundert, wenn Du so tust, als ob Du ein Leckerchen im Gras gefunden hast und es ihm dann auch noch gibst-; verstecke Leckerchen in der Rinde eines Baumes oder auf einem Holzstapel; mach Orientierungstraining -gerne zeige ich dir wie das geht-; übe die Leinenführigkeit; übe die Basissignale -wie „Sitz“, „Platz“ „Fuß“ etc.-; oder lasst deinen Hund absitzen und werfe einen Ball, den dein Liebling aber erst nach der Freigabe holen darf; auch der Abruf lässt sich super in einen Spaziergang einbauen.

Macht Dich einfach wieder interessant, denn Du gehst mit deinem Hund.

Durch diese Aktivitäten wird sich Dein Hund wieder mehr an Dir orientieren, da er nicht weiß wann Du was mit ihm macht.  Du wirst nach und nach herausfinden, wie schön das ist, wenn Dein Hund vermehrt sich nach Dir umschaut, während er einfach auch nur Hund sein darf.
Du wirst neue Facetten in der Mensch-Hund-Bindung entdecken.

Und das wichtigste an allem:
Du wirst dein Handy nicht vermissen, da Deine Aufmerksamkeit entweder bei Deinem Hund oder der Natur in Deinem Umfeld ist. All dies würdest Du bei der Benutzung deines Handys nicht wahrnehmen.

Mein Wunsch an Dich:

Genieße jede Minute Deines Lebens. Eine Immer-Erreichbarkeit sollte eine untergeordnete Stelle einnehmen egal ob Du mit Deinem Partner, Kind, Freund oder Deinem Hund unterwegs bist.

Wenn ich dich zum nachdenken angeregt habe und du mehr über Möglichkeiten eine gemeinsame Zeit erfahren willst, melde dich bei mir per Telefon 0172/9324678 oder per Email kontakt@hundeschule-sarstedt.de.

In diesem Sinne

Deine Kirsten
Hundeerziehung