Trainer vs Coaches, gibt es Unterschiede?
Hundetrainer, Hundepsychologe, Verhaltensberater, Coach für Hund und Halter, Welpencoach, Mental Coach – Im Dschungel der Begrifflichkeiten
Aus besserer Lesbarkeit verwende ich das generische Maskulin. Der Text bezieht sich auf alle Geschlechter.
In der heutigen Zeit gibt es eine Vielzahl an Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit der Ausbildung und dem Training von Hunden verwendet werden: Hundetrainer, Hundepsychologe, Verhaltensberater, Coach für Hund und Halter, Welpencoach, Mental Coach – die Liste ist lang und oft verwirrend. Darüber hinaus gibt es weitere Berufe, die eng mit der Arbeit rund um den Hund verknüpft sind, wie Tierheilpraktiker, Hundefrisör oder Hundephysiotherapeut. Auch diese Berufe sind in Deutschland keine anerkannten Ausbildungsberufe.
Das Hauptproblem im Bereich die Tätigkeiten rund um den Hund liegt in den fehlenden klaren gesetzlichen Regelungen bezüglich der Berufsbezeichnungen. Momentan kann sich theoretisch jeder als Hundetrainer, Hundecoach, Verhaltensberater oder sogar Mental Coach bezeichnen – die einzige Voraussetzung ist die behördliche Erlaubnis gemäß § 11 des Tierschutzgesetzes, um gewerblich mit Hunden zu arbeiten.
Diese unklare Situation führt zu Verwirrung und Unsicherheiten bei den Hundehaltern. Ein einheitlicher, gesetzlich geregelter Rahmen für die Ausbildung und den Berufsstand wäre meiner Meinung nach dringend erforderlich. Dazu sollte eine bundesweit einheitliche Regelung gehören, die sowohl die theoretische als auch die praktische Ausbildung klar definiert und die Berufsbezeichnungen schützt.
Derzeit gibt es eine Vielzahl von Ausbildungsstätten und Akademien, die überwiegend auf Online-Kurse setzen, oft mit nur minimalen praktischen Präsenzphasen. Doch gerade die praktische Ausbildung und die Arbeit mit dem Mensch-Hund-Team in realen Situationen sind entscheidend. Ohne diese Komponente bleibt die Ausbildung unzureichend, was sich auf die Qualität und Kompetenz der Hundetrainer auswirken kann.
Was ist der § 11 Abs. 1 Nr. 8f des Tierschutzgesetzes?
Das Tierschutzgesetz regelt in Deutschland die gewerbsmäßige Arbeit mit Tieren, und auch Hundetrainer sind davon betroffen. Wer gewerbsmäßig Hunde ausbildet oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleitet, benötigt nach § 11 Abs. 1 Nr. 8f des Tierschutzgesetzes eine Erlaubnis der zuständigen Behörde.
Gesetzestext (Auszug):
„Wer für Dritte Hunde ausbildet oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleitet, bedarf der Erlaubnis der zuständigen Behörde.“
Diese Erlaubnispflicht gilt auch für verhaltenstherapeutische Tätigkeiten wie bei Hundepsychologen und Hundeverhaltenstrainern. Die Tätigkeit eines gewerbsmäßigen Hundetrainers muss selbstständig, planmäßig, fortgesetzt und mit der Absicht der Gewinnerzielung ausgeübt werden.
Die Genehmigung zur Tätigkeit als Hundetrainer wird von der zuständigen Behörde (meist dem Veterinäramt) erteilt. Diese prüft die Fachkunde des Antragsstellers, und ein Sachkundenachweis muss erbracht werden. Wer eine Hundeschule führt oder als Hundetrainer arbeitet, muss entsprechend diese Erlaubnis einholen.
Die Sachkundeprüfung – Was wird geprüft?
Ein Sachkundenachweis für Hundetrainer ist notwendig, um sicherzustellen, dass derjenige über ausreichend Fachwissen verfügt. Das Wissen umfasst Themen wie Hundepsychologie, Verhaltensforschung, Tierschutzrecht und praktische Trainingstechniken. Die Prüfung wird entweder vor dem Veterinäramt oder einer Tierärztekammer abgelegt. Die Tierärztekammer kann eine Zertifizierung aussprechen, die von den Behörden anerkannt werden kann aber nicht muss.
Wichtig: Eine Zertifizierung von Akademien oder Schulen, die „Studiengänge“ oder Zertifikate anbieten, ist nicht gesetzlich anerkannt, sondern nur von den Akademien selbst bestätigt. Diese Zertifikate sind nicht mit der rechtlichen Erlaubnis zu verwechseln. Ein Studium in Hundepsychologie ist nicht vergleichbar mit einem Studium in der Humanpsychologie. Es gibt nun mal keine staatlich anererkannte Unversität für Hundepsychologie. Es gibt Akademien, die Hundepsychologie lehren und die auch Abschlußzertifikate ausstellen. Die sind aber nicht mit einem abgeschlossenen Studium für Humanpsychologie gleichzusetzten. Leider müssen die Hundehalter selbst herrausfinden, ob ein Hundetrainer in diesen Bereich gut ist oder ob er nur den Begriff für eine größere Reichweite im Marketing nutzt.
Zertifizierung durch die Tierärztekammer
Die Tierärztekammer ist die einzige Institution, die eine anerkannte Zertifizierung für Hundetrainer ausstellen kann. Eine solche Zertifizierung geht über eine bloße Teilnahmebestätigung hinaus und wird nur erteilt, wenn der Trainer eine umfassende Prüfung besteht, die sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen abdeckt. Themen wie Hundepsychologie, Verhaltensforschung, Tierschutzrecht und praxisorientierte Trainingstechniken müssen dabei nachgewiesen werden.
Unterschied zwischen „Zertifizierung“ und „Erlaubnis“: Eine Zertifizierung ist ein formales Dokument, das von der Tierärztekammer nach dem erfolgreichen Bestehen einer umfassenden Prüfung ausgestellt wird. Diese Prüfung deckt sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse ab. Die Erlaubnis gemäß § 11 Absatz 1 Nr. 8f Tierschutzgesetz ist hingegen zwingend erforderlich, um gewerbsmäßig als Hundetrainer tätig zu sein. Ein Hundetrainer mit der Erlaubnis nach § 11 Abs. 1 Nr. 8f benötigt keine zusätzliche Zertifizierung durch die Tierärztekammer, um seinen Beruf auszuüben.
Kritiker behaupten, dass zertifizierte Hundetrainer über mehr Fachwissen verfügen. Das kann sein, muss es dennoch nicht sein, denn die wesentlichen Inhalte der Ausbildungen und der Prüfungen vor der Kammer und dem Vet- Amt sind weitesgehend identisch. Der Schwerpunkt der Ausbildungsstätten und der Prüfungen ist mitunter unterschiedlich. Das entscheidende Kriterium ist nach der Prüfung und Erteilung der Erlaubnis vielmehr die Fähigkeit des Trainers, sein Wissen praktisch umzusetzen und individuell auf das Hund-Mensch-Team anzupassen. Es gibt Trainer, die in der Theorie super sind, es dennoch nicht in der Lage sind ihr Fachwissen zu den Menschen zu transportieren. Dagegen gibt es Trainer, die die Theorie wunderbar beherrschen und es ohne viel Fachchinesisch, das Mensch-Hund-Team erreichen.
Ihr merkt, alle haben die gleichen gesetzlichen Vorgaben um die Erlaubnis als Hundetrainer tätig zu werden. Ob sich ein Trainer in einer Fachrichtung spezialisiert oder nicht hängt von seinen Weiterbildung und seiner Erfahrung ab und nicht von seiner selbstgewählten Berufsbezeichnung. Nehmen wir nur das Wort „Coach“.
Was bedeutet „Coach“ im Hundetraining?
Der Begriff „Coach“ ist in den letzten Jahren immer häufiger in Zusammenhang mit Hundetrainern zu finden. Hier wird häufig der Begriff „Mental Coach“ oder „Welpencoach“ etc. verwendet. Doch was genau unterscheidet einen Coach von einem Trainer? Daher ist es sinnvoll, kurz auf die verschiedenen Begrifflichkeiten einzugehen, um ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, was sich tatsächlich hinter diesen Titeln verbirgt und ob es Unterschiede in der Qualität der Arbeit gibt, die von den jeweiligen Hundetrainern geleistet wird.
Trainer vs. Coach: Der Unterschied
Im Rahmen meiner Recherchen bin ich auf interessante Informationen gestoßen, die helfen, die Unterschiede zwischen einem Trainer und einem Coach in der allgemeinen Definition
- Trainer: Ein Trainer ist eine Person, die in strukturierter und planvoller Weise Wissen (Modelle, Methoden, erprobte Verhaltensweisen) an Einzelne oder Gruppen weitergibt. Dieses Wissen wird so vermittelt, dass es unter Anleitung verinnerlicht und geübt werden kann. Ein Hundetrainer vermittelt spezifische Trainingsmethoden, um Hunde zu erziehen oder Verhaltensweisen zu ändern.
- Coach: Ein Coach hingegen unterstützt die Selbstreflexion und Lösungsfindung des Klienten (in diesem Fall des Hundebesitzers) durch das Strukturieren und Moderieren von Denk- und Problemlösungsprozessen. Der Fokus liegt darauf, den Halter dabei zu begleiten, eigene Lösungen zu finden, anstatt konkrete Anweisungen zu geben. Ein Hundecoach hilft dabei, die Beziehung zwischen Mensch und Hund zu verbessern und persönliche Blockaden zu überwinden.
Zusammenfassend: Ein Trainer gibt Anweisungen und Methoden vor, während ein Coach den Klienten dazu befähigt, eigenständig Lösungen zu entwickeln.
Kann diese allgemeine Definitionen 1:1 für die Bezeichnungen von Hundetrainern übertragen werden? Meiner Meinung nach nicht.
Hierzu möchte ich ein passendes Zitat von Franziska Blickle einbringen, dass eine treffende Beschreibung dessen liefert, was ein guter Hundetrainer sein sollte:
Zitat:
„Ich bin coachende Trainerin – Ich pflege in meinen Trainings eine coachende Haltung.“
Quelle: Franziska Blickle – Was ist der Unterschied zwischen Coach und Trainer
Und dann gibt es die reine Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische: Trainer = Coach
Fazit
Der Begriff „Coach“ wird häufig aus Marketingzwecken oder inflationär verwendet. Ein guter Hundetrainer ist oft auch gleichzeitig ein Coach, da er nicht nur trainiert, sondern auch die Beziehung zwischen Hund und Halter stärkt, den Halter anleitet und ihm hilft, Lösungsansätze selbst zu erarbeiten.
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Fähigkeit, als Coach zu agieren, keine spezielle Zusatzqualifikation erfordert, sondern häufig ein integraler Bestandteil der Arbeit eines qualifizierten Hundetrainers ist.
Ein guter Hundetrainer sollte daher in der Lage sein, sowohl als Trainer als auch als Coach zu agieren. Er unterstützt den Halter darin, mit Herausforderungen im Umgang mit seinem Hund umzugehen und die Beziehung zum Hund zu vertiefen.
Worauf sollte man achten?
Mit diesem Wissen ist es einfacher, einen Hundetrainer zu finden, der wirklich zu Dir und deinem Hund passt. Achte darauf, ob der Trainer methodenoffen arbeitet und in der Lage ist, die Trainingsansätze individuell zu gestalten. Ein guter Trainer holt Dich dort ab, wo du und dein Hund gerade stehst, und berücksichtigt dabei eure gemeinsamen Ziele.
Wichtige Punkte sind auch:
- Weist der Trainer darauf hin, wenn deine Vorstellungen nicht mit der Genetik oder den natürlichen Fähigkeiten deines Hundes übereinstimmen?
- Erarbeitet er mit dir gemeinsam Kompromisse, die beiden Seiten gerecht werden?
- Geht der Trainer auf die individuellen Bedürfnisse deines Hundes und deine eigenen ein?
- Achtet er auf die körperliche und seelische Gesundheit deines Hundes und kann er dich zu weiteren Aspekten wie Futter, Tierarztbesuchen oder heilkundlichen Ansätzen beraten?
- Sieht er sich als Übersetzer zwischen zweier Individuen mit unterschiedlichen Sprachen?
Diese kritischen Fragen sind wichtiger als die bloße Namensgebung des Trainers. Nur weil ein Hundetrainer sich Coach nennt, heißt es nicht, dass er automatisch besser als ein ein Trainer der sich nur Hundetrainer nennt.
Fazit
Der Dschungel der Berufsbezeichnungen im Bereich der Hundetrainer und Verhaltensberater erschwert es Hundehaltern, kompetente Experten zu finden. Eine klarere gesetzliche Regelung und Schutz der Begriffe wären hilfreich, um sowohl die Qualität der Ausbildung als auch das Vertrauen in die angebotenen Dienstleistungen zu steigern.“
Warum Hundeschule Sarstedt?
Warum Hundeschule Sarstedt?
Ein Blog-Artikel von einer Kundin
Da stellst du liebe Kirsten uns doch tatsächlich einmal die Frage, warum wir bei dir in der Hundeschule sind.
Tja, warum oder besser gesagt, wie sind wir auf dich gekommen?
Es war Zufall oder auch glückliche Fügung bei einem Spazier-/Gassigang am Giftener See. Wie so oft trifft man hier natürlich weitere Hund-/Menschteams, weil sich dieses Areal super für Dogwalkies anbietet. So auch an diesem einen Tag im März 2021, als ich mal wieder aus dem gewohnten Gassi-Geh-Revier raus wollte.
Mit voller Aufmerksamkeit beobachtete ich Fienchen – unsere kleine Maltipoohündin – dort im Freilauf aber natürlich auch das Umfeld. Schon bald kam uns dann auch eine freilaufende Fellnase entgegen. Aufgrund der erfahrungsgemäß eher schwierigen Hundebegegnungen leinte ich Fienchen vorsorglich an. Mein Gegenüber machte das dann auch mit ihrem Hund, wofür ich im Stillen sehr dankbar war, weil das sonst leider nicht so selbstverständlich ist.
Mit genügend Abstand (den braucht Fienchen nun einmal … aber es herrschte ja auch immer noch die Pandemie), kamen wir Hundemenschen – natürlich unter dem lautstarken Prostest von Fienchen – ins Gespräch. Eben genau über diese Problematik mit den schwierigen Hundebegegnungen. Da empfahl mir die Hundehalterin wärmsten die Hundeschule Sarstedt von Kirsten Heitmüller. Sie schwärmte davon, wie kompetent und einfühlsam sich Kirsten gerade auch um solche speziellen Hunde bemüht. Mit welchem Gespür sie die Hunde vorab analysiert, um letztendlich auch die ideale Hundeschulgruppe für etwas schwierigere – oder in unserem Fall -, unsichere Kandidaten zu finden.
Das Gespräch war so hilfreich und motivierend, da die Zufallsbekanntschaft (Hundemama von Milo) aus persönlicher Überzeugung/Erfahrung von der Hundeschule sprach. Sie war auch selbst Kundin dort.
Zuhause informierte ich mich natürlich gleich über Kirsten und ihre Hundeschule. Der Internetauftritt war schon sehr ansprechend, informativ und überzeugend. Auch der seinerzeit dort angepriesene Kurs „Entspannt an der Leine“ passte von den Inhalten wie Faust aufs Auge.
So ergab sich der erste Kontakt und bald auch ein erstes Kennenlernen bei uns zu Hause. Es folgte eine genaue Analyse von Fienchen, ihrem Verhalten in bestimmten Situationen, das erste Beobachten von Gassigängen und die erste Zusammenfassung von Kirsten erfuhren wir natürlich umgehend.
Kompetent, offen und ehrlich gab es ein erstes ausführliches Feedback. Natürlich kamen auch – von uns befürchtete – erste Anregungen wie z. B., evtl. raus aus dem Bett oder runter vom Sofa. Denn eines stand schon am Anfang fest… Fienchen ist nicht nur eine Prinzessin, sondern eher eine Kaiserin aber eben auch ein sehr unsicherer (Kategorie gelber) Hund.
Wir haben sofort die direkte Art von Kirsten zu schätzen gewusst, denn da weiß man, woran man ist. Aber auch, dass sie akzeptiert, wenn wir mal mit einer vorgeschlagenen einschneidenden Veränderung nicht konform gingen. Die Chemie passte auf Anhieb aber auch der offene respektvolle Umgang miteinander bildete den Grundstein für eine tolle Zusammenarbeit (die sich bis heute fortführt). Überhaupt waren wir sehr dankbar, dass wir in dieser schwierigen Zeit der Pandemie und der damit verbundenen Welpenschwemme überhaupt die Chance der Aufnahme in der Hundeschule bekamen.
Im Laufe der Zeit und nach ein paar Einzeltrainings wurden wir nun sachte – erst einmal mit Abstand – an die künftige Hundeschulgruppe gewöhnt und nach und nach integriert. Kirsten zeichnet es aus, dass sie auf jedes Hund-/Menschteam individuell eingeht, also nicht nach Schema F arbeitet.
Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass wir von Anfang an in Hundeschulen waren. Beide haben uns eine Menge Basis-/Wissen vermittelt und waren auf ihre Weise auch gute Hundeschulen. Wobei uns in der ersten aber möglicherweise kostbare Zeit verloren gegangen ist, weil für das angedachte Duotraining immer kein geeigneter Hund als Trainingspartner vorhanden war.
In unserer Ungeduld und Überzeugung, dass doch sozialer Kontakt zu Artgenossen so wichtig ist, ließen wir Fienchen dann schon mal ganz vorsichtig mit unserem Nachbarswelpen – einen Labrador – zusammen. Was bis heute wahrscheinlich unser größter Fehler war!
Auch wenn für uns kein wirklich erkennbarer oder wahrnehmbarer Vorfall geschehen ist, da wir wirklich alle sehr aufgepasst haben. Vielleicht war es einfach die ungestüme und ruppige Art des viel zu großen Welpen. Zum
Vergleich muss man sich neben dem langbeinigen und tapsigen Labrador mit ziemlich großen Tatzen mal ein größeres Meerschweinchen vorstellen. Jedenfalls muss hieraus vermutlich Fienchens Abneigung gegen fast alle – im Speziellen – größeren Fellnasen entstanden sein. Und Nachbars Hund hasst sie inzwischen regelrecht, was auch regelmäßig mit einem besonders lautstarkem Protest Kund getan wird, wenn er an unserem Haus vorbei geht – ist leider öfters am Tag unumgänglich -.
Nach einem Wechsel in eine zweite Hundeschule kamen wir in eine Welpengruppe mit den unterschiedlichsten Rassen, was anfangs auch Sinn zu machen schien. Doch dann kam bald die Pandemie und mit ihr auch die Einstellung persönlicher Kontakte und somit eben auch der Hundebegegnungen. Nach dem ersten Lockdown traf man wieder zusammen, aber aus den meisten Welpen waren nun ziemlich und deutlich größere Fellnasen geworden, was bei Fienchen regelmäßig in ein Bellkonzert ausartete. So nahmen wir schon da eine eher beobachtende Rolle bei dem Freilauf ein. Wir haben dennoch sehr viel an Wissen, Tipps für die Hundeerziehung und Grundkommandos mitgenommen, bevor wir uns dann aber entschlossen, nochmals einen Hundeschul-Wechsel vorzunehmen.
Tja, so sind wir dann in der Hundeschule Sarstedt von Kirsten gelandet. Und wir sind so dankbar, dass wir hier bis heute dabei sein können. Es gibt immer wieder ausgewählte Angebote an interessanten Workshops und Seminare. Das gute Netzwerk von Kirsten öffnet tolle Möglichkeiten, zusätzliches Wissen zu den unterschiedlichsten Themen (Gesundheit, Ernährung, Coaching etc…) zu erhalten. Dann der feste Bestandteil des Mantrailings, welches Fienchen nun schon seit über einem Jahr mit Spaß und nicht nachlassender Begeisterung ausübt. (Nur mal am Rande: Hierbei konnten wir beobachten, wie das Selbstbewusstsein von unserem sonst so unsicheren Hund immer mehr gestärkt wurde. Ängste, eine Brücke zu überqueren sind beim Trailen weitestgehend wie weggeblasen.)
Aber nicht nur Kirstens fachliche Kompetenz, sondern auch das Einfühlungsvermögen ob bei Mensch oder Hund, die vielen Angebote unterschiedlichster fachlichen Events als auch privater Natur (wie z. B. Adventskaffee, Sommerfest, Mantrailing-Urlaub – um nur einige zu nennen), die abwechslungsreichen Social Walks und vieles mehr, machen die Hundeschule Sarstedt zu etwas besonderem. Denn auch der Austausch unter den Hundemenschen bei solchen Events ist immer ein Gewinn und dazu noch in einer super tollen Gemeinschaft von leidenschaftlichen Hundenarren und -Närrinnen.
Und wenn man sich heute anschaut, wie unser kleines Fienchen inmitten all ihrer großen Hundeschulkumpels beim Social Walk mitläuft, oder beim kürzlichen gemeinsamen Restaurantbesuch mit all den anderen Fellnasen ganz entspannt auf ihrer Decke liegt und das ohne größere Bellkonzerte, dann hat sich der Wechsel in die Hundeschule Sarstedt in jedem Fall schon gelohnt. Auch wenn sie trotzdem noch ihre Ansagen macht, wenn ihr eine Fellnase mal zu nah kommt. Und ja, sie hat natürlich auch immer noch ihre Kanditaten, denen sie nicht aufs Fell gucken kann. Doch das ist bei uns Menschen doch auch so – oder?
Aber eine für uns besonders wichtige Erkenntnis: „Wir wissen, dass Kirsten in einer Notlage oder Gefahrensituation mit unserem Hund IMMER und SOFORT für uns da ist/wäre!“
Und all die oben aufgeführten Vorzüge zeichnen für uns eben eine gute Hundeschule und – noch viel wichtiger – eine sehr gute Trainerin mit einem super tollen Team aus.
Und damit sollte sich die Frage: „Warum Hundeschule Sarstedt?“ ..ausführlich beantwortet sein.
A.K.
Rücksichtsnahme, ein Fremdwort?
Entweder habe ich im Moment selektive Wahrnehmung oder das respektlose Verhalten mancher Hundehalter nimmt zu.
In den letzten 5 Wochen wurden 3 Hunde, die an der Leine waren von Hunden, die freilaufend waren attackiert. Ein Hund musste genäht werden, bei den beiden anderen waren keine sichtbaren Verletzungen. Eine Halterin, die ihren Hund geschützt hatte, zog sich diverse blauen Flecken zu und an einer Stelle des Körpers konnte man den Abdruck eines Zahns des angreifenden Hundes erkennen.
Das sind Begebenheiten, die mir von Kunden erzählt worden sind und bei denen ich als Trainerin involviert bin, da die angegriffenen Hunde jetzt auf fremde Hunde reagieren.
Mir platzt jedenfalls mittlerweile der Kragen.
]In allen drei Fällen, waren die Halter der freilaufenden Hunde vollkommen uneinsichtig. Teilweise kam es zu unangemessenen Äußerungen und beleidigenden Worten.
Immer kam das Argument: „Hätten Sie ihren Hund abgeleint wäre nichts passiert. Hunde gehören nicht an die Leine, das geht gegen die Natur eines Hundes.“ Einer meinte sogar, dass sein Hund jagdlich ausgebildet ist und somit ohne Leine laufen darf.
Bei meinen Spaziergängen mit meinem Hund sehe ich ähnliches respektloses und egoistisches Verhalten von Hundehaltern. Das geht von Hunden an der Flexileine, die mitten auf einer Kreuzung stehen, während der Halter wartet, bis sein Hund alles abgecheckt hat. Die Autos müssen natürlich warten.
Ein Hund kommt hinter einer Wegkreuzung mit Hecke dann kommt erstmal nichts, bis nach 5 m Flexileine der Mensch zu sehen ist. Oder Ball/Stöckchen werfen ohne Leine auf einer Wiese zwischen Hausreihen. Naja, ist ja erstmal nicht so schlimm. Wenn aber 10 bis 15 m weiter eine gut befahrene Straße verläuft und es nicht wirklich einsehbar ist, ob ein anderer Mensch mit Hund in diesen Weg einbiegt, birgt das ein gewisses Gefahrenpotenzial. Wenn ich an solchen Orten nicht schon mit der „Dummheit“ und Naivität solcher Menschen rechnen würde, hätte es schon mehr als nur einmal geknallt. Sollte ich mal Tagebuch führen, wäre es ziemlich schnell gefüllt mit ähnlichen Begebenheiten.
Ich bin am überlegen, wie ich es diesen Menschen näherbringen kann, Verantwortung zu übernehmen und dass sie nicht alleine auf der Welt mit ihrem Hund sind.
Ich versuche es mal mit dem Vergleich der Kindererziehung.
Stellen wir uns ein Kind vor, welches eher introvertiert und zurückhaltend ist. In der Nachbarschaft ist ein anderes Kind, welches temperamentvoll und distanzlos ist, da es keine Regeln kennt. Dessen Eltern sitzen am Rechner oder Handy und achten nicht auf ihr Kind. Dieses Kind ärgert das introvertierte Kind, schubst, kneift, nervt und nimmt Spielsachen weg. Was würdest du als Elternteil des ruhigen Kindes machen? Ich würde die anderen Eltern ansprechen oder mein Kind von dem distanzlosen Kind fern halten. Während die achtlosen Eltern dann noch zu dir sagen:
– er will ja nur spielen.
– das machen die unter sich aus
– dein Kind ist schlecht sozialisiert, weil es nicht mit meinem spielen kann
Noch ein Beispiel:
Du möchtest gemütlich mit deinem Partner essen gehen. Am Nachbartisch ist eine Familie mit 2 Kindern. Diese Kinder rennen durch das Lokal, an deinem Tisch vorbei, stehen dann auch mal neben dir und fragen dir Löcher in den Bauch. Die Eltern haben ihre Ruhe und essen ungestört weiter.
Sagt man etwas, ist man kinderfeindlich oder man bekommt als Antwort, dass die Kinder halt nicht still sitzen bleiben können.
Weiteres Beispiel:
Eine stinknormale Dorfstraße, normal befahren, mit einer Kreuzung.
Die einen Eltern übernehmen Verantwortung und nehmen ihre Kinder zum Überqueren an die Hand oder die Kinder laufen neben ihnen. Die anderen Eltern lassen ihre Kinder hin und her rennen, stehen mitten auf der Straße oder laufen sogar einfach über die Straße. Oder sie rennen 10 m vor den Eltern um eine nicht einsehbare Ecke direkt in einen Hund, einen Menschen oder Rollstuhlfahrer.
Drei Beispiele, an denen man erkennen kann, welche Eltern Verantwortung für das Handeln der Kinder übernehmen und wer seine Kinder damit zu respektvollen Menschen erzieht. Und welche Eltern eher zu der Rubrik gehören: Warum sollte ich mich mit der Erziehung der Kinder auseinander setzen, mir ist wichtig, dass mein Kind seinen Bedürfnissen nachgeht ohne „Zwänge“ und Regeln.
Und was hat das jetzt mit Hunden zu tun? Ganz einfach! Es zeigt das gleiche Verhalten von manchen Haltern (Eltern).
Die einen übernehmen Verantwortung und machen sich die Mühe, ihren Hund zu einem gut sozialisierten Hund zu erziehen. Andere nutzen aufgrund ihrer eigenen Faulheit, sich mit ihrem Hund auseinander zu setzen, lieber die Ausrede, dass es dem Hund sein Naturell ist, frei zu sein. Es ist ja einfacher den anderen anzupaulen und zu beleidigen als sich über sein eigenes Verhalten Gedanken zu machen.
Beispiel 1 mit Hund:
Unsicherer Hund (Ausland, Genetik, Charakter), angeleint, möchte keinen Kontakt mit anderen Hunden bzw. benötigt mehr Distanz. Dieser Hund neigt zur Flucht, daher ist er an der Leine abgesichert. Ein kranker Hund, ein operierter Hund, eine läufige Hündin, ein jagdlich ambitionierter Hund …. alle an der Leine.
Nun kommt ein unangeleinter Hund auf die angeleinten zugelaufen. Die Halter der angeleinten Hunde bitten den entgegenkommenden Halter, seinen Hund zurückzurufen und ihn anzuleinen. Das passiert nicht!
Der respektlose Hund fängt an, den anderen zu bedrängen, zu attackieren.
Von dem Halter des respektlosen Hundes kommen dann oft solche Sätze wie:
– er will nur spielen
– er will nur Hallo sagen
– der tut nix
– ihr Hund ist schlecht sozialisiert
– selber Schuld, Hunde wollen frei laufen
– hätten sie ihren abgeleint, wäre nichts passiert
Frage: Wer hat jetzt die Verantwortung für seinen Hund übernommen?
Beispiel 2:
Sie haben Angst vor Hunden, sie wollen in Ruhe essen gehen oder sie haben eine Verabredung und sind schick angezogen.
Ihnen kommt ein Hund entgegen, der sie anspringt, der bettelnd vor Ihnen sitzt etc.
Es kommt weder eine Entschuldigung noch ein Unterbinden des Verhaltens. Es kommt nur der Spruch: Er liebt alle Menschen.
Sie gehen Essen mit ihrem Mann und Hund, ihr Hund liegt entspannt unter dem Tisch. Am Nachbartisch kommt ein Pärchen mit Hund. Dieser Hund geht auf deinen zu, das Pärchen sagt sowas wie: „Oh schau mal, er will dem anderen Hallo sagen.“
Dein Hund zeigt, der Situation gerecht, dass er das nicht möchte. Der andere geht weiter zu deinem Hund, deiner knurrt und zeigt die Zähne. Die Halter des anderen Hundes sind echauffiert und sagen: „Purzel, der Hund mag dich nicht, der ist böse.“
Welcher Hund zeigt richtiges Verhalten, welcher nicht? Welcher Halter kennt seinen Hund? Welcher schiebt die Schuld auf den anderen?
Beispiel 3:
Siehe Beispiel mit den Kindern. Der eine Hund ist an einer kürzeren Leine und ein Hund an der Flexileine oder ohne Leine.
Auch hier, welcher Halter übernimmt die Verantwortung für seinen Hund? Welcher Halter achtet auf seinen Hund, dass er nicht zu Schaden kommt?
Unsere Kinder lernen im Normallfall ihre Impulse zu kontrollieren und ihren Frust auszuhalten und zu regulieren. Wir erziehen unsere Kinder zu erwachsenen Menschen, die respektvoll mit seinem Gegenüber umgehen, nicht zu fremden Menschen hinlaufen. Das ist ständiges auseinandersetzen, die Regeln einfordern, liebevoll Grenzen setzen und beibringen. Frust aushalten kann auch mal bedeuten, im Lokal (Mc gehört für mich auch dazu) beim Essen gehen auch mal sitzen bleiben zu müssen oder dass es nicht alles bekommt.
Wobei ich auch hier schon seit längerem eine Veränderung wahrnehme. Kinder, die im Einkaufsladen rumrennen, Regale ausräumen, nicht in der Lage sind 50 m im Regen zum Kindergarten zu gehen (die Eltern fahren sie bis vor die Tür, unabhängig ob erlaubt, Halteverbot oder Feuerwehrzufahrt). Kinder/Heranwachsende, die fremde Menschen anpöbeln, ohne Rücksicht auf die Autofahrer einfach über Kreuzungen laufen oder fahren. Auch hier werden teilweise schon Egoisten herangezogen.
In den meisten Fällen, gehen die Eltern den Weg des geringsten Widerstands. Schieben die Erziehung auf den Kindergarten oder die Schule. Neben Arbeit, Urlaub, Party bleibt nicht mehr viel Zeit sich bewusst mit den Kindern auseinanderzusetzen.
Ähnlich ist es bei den Hunden bzw. den Hundehaltern.
Das schlechte Gewissen, dass der Hund 6-8 Stunden zu Hause alleine ist wird beruhigt, indem man den Hund bei Spaziergängen dann absoluten Freiraum und Selbstentscheidung gibt. Sich die ersten drei Jahre die Zeit zu nehmen, den Hund zu einem entspannten Sozialpartner zu erziehen ist anstrengend und zeitintensiv.
Mir schwillt echt der Kamm, wenn ich mitbekomme wie verantwortungsbewusste Halter niedergemacht werden um sich nicht mit der eigenen Verantwortungslosigkeit auseinander setzen zu müssen.
Ja auf der Straße im Ausland sind die Hunde wesentlich entspannter im Umgang miteinander. Woran liegt das wohl? Sie wurden von anderen Hunde im jungen Alter in die Schranken gewiesen, ohne Leine halten sie respektvollen Abstand. Sie rennen nicht einfach auf einen anderen Hund frontal zu, da sie gelernt haben, dass es dann Backenfutter geben könnte.
Es gibt immer mehr Halter, die sich Hunde anschaffen aber sich null mit dem Ausdrucksverhalten der Hunde auseinandersetzen. Ist ja mit Arbeit verbunden und mit evtl. Grenzen setzen.
Wenn ein Hund, der von der Veranlagung zu den Jagdhunden gehört, mit Ball und Stock werfen ausgelastet wird, darf man sich nicht wundern, dass er anfängt zu jagen.
Wenn ein Hund von der Rutenspitze bis zur Schnauze eine Linie bildet und dann noch den anderen fixiert hat das nichts mit „der will nur mal schauen, wer das ist“ zu tun.
Im spielerischem Austausch testen die Hunde, was sie dürfen und was nicht. Ab einem gewissen Alter ist es nicht mehr Spiel, wie wir es gern sehen möchten.
Ein Hund, der die Selbstregulation der Impulse und der Frustrationstoleranz nicht erlernt hat, wird später möglicherweise Probleme bekommen.
Dazu gehört, dass ein Welpe lernen muss, nicht zu jedem hinzudürfen. Das heißt auch für den Halter es aushalten zu können, dem Impuls seines Hundes nicht nachzugeben.
Und damit sind wir wieder bei dem Menschen, der für seinen Hund verantwortlich ist. Ist das so schwer seinem Hund mal Benimm an der Leine beizubringen? Sind manche Halter so faul geworden sich mit Leinenführung und der Orientierung seines Hundes auseinanderzusetzen?
Manche Verhaltensweisen und Einstellungen von Haltern strotzen vor Egoismus. Wenn ihr alles tun und lassen wollt, wie es euch gefällt, dann zieht auf eine einsame Insel. Macht ihr euch überhaupt Gedanken darüber, was es mit dem anderen Hund, der von deinem Hund attackiert wird, macht? Das geht von Tierarztbesuchen bis hin zu Verhaltensveränderungen der Hunde.
Ach was frage ich, ob so ein Halter sich Gedanken um das Gegenüber macht.
Natürlich macht er sich die nicht, sonst würde er Verantwortung übernehmen und mehr Rücksicht nehmen. Er würde es respektieren, wenn er gebeten wird seinen Hund anzuleinen. Wobei dann sicher auffallen würde, dass sein Hund von Leinenführung nichts hält und somit, dass sein doch so gut erzogener Hund definitiv von Erziehung kaum was gehört oder erfahren hat. Am besten sind die freilaufenden Hunde, die null abrufbar sind. Aber sie sind angeblich gut erzogen.
Mich kotzt es einfach nur noch an, dass solch rücksichtslose Halter ihr Umfeld tyrannisieren und deren Uneinsichtigkeit auch nach einem persönlichem Gespräch. Aber auch die Tatsache, dass die Behörden viel zu selten einschaltet werden, besonders da, wo ein Hund bzw. dessen Halter schon häufiger auffällig geworden ist. Es kann doch nicht sein, dass 90 % der Hundehalter einen Bogen um die egoistischen Halter machen, nur um sich und ihren Hund zu schützen.
Das, was die Hundehalter machen, die ihre Hunde auf andere (ob Mensch oder Hund) ungefragt zurennen lassen und der Bitte, ihre Hunde anzuleinen nicht nachkommen, ist einfach nur respektlos und egoistisch. Und meiner Meinung nach sind diese Halter nicht in der Lage ihren Hund zu erziehen, auch wenn sie so tun als ob.
Daher möchte ich hier mit folgenden und zum Thema passendem Zitat abschließen:
„Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“
Vom 26. August 17089 Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen, Artikel 4, übersetzt von Matthias Claudius
Individuelles Training. Nur eine Floskel?
Die Trainingswoche ist fast vorbei. Die Facebook- und Instagram Posts gehen nach den einzelnen Trainingstagen online. Meist schreibe ich „individuelles Training“ als Hashtag darunter.
Manchmal kommt mir die Frage in den Sinn, was ich mit den regelmäßigen Posts und mit dem Hashtag erreichen möchte. Die Einzel- und Gruppentrainings sind gebucht und der Kundenstamm ist gefestigt.
Meist, wenn mir ein Gedanke immer wieder kommt, nutze ich es als Anstoß einen Blogbeitrag zu schreiben. So auch diesmal.
Was bedeutet individuell im Training für mich und mein Trainerteam? Die Frage ist im Ansatz leicht zu beantworten.
Jeden Menschen und seinen Hund (nachfolgend als Team bezeichnet) dort abzuholen, wo sie stehen mit all seinen Facetten, Handicaps, Wünschen und Zielen im Einklang mit den Bedürfnissen von Mensch und Hund. In einer Gruppe sind z.B. 6 Teams. Für uns sind es 12 Individuen mit verschiedenen Charakteren, Energien und unterschiedlichen Lernständen.
Nehmen wir eine Impulskontrollübung und Frustrationskontrollübung.
Übungsaufbau:
- Ein Korb gefüllt mit Gegenständen, wie verschiedene Bälle, Zergel, Teller, Dosen etc.
- Ein Team geht zu dem Korb
- Hund macht Sitz und bleibt auch im Sitz
- Der Halter holt sich einen Gegenstand (z.B. den Ball) heraus, während der Hund nicht aufstehen darf
- Der Halter geht mit seinem Hund irgendwo auf dem Platz
- Der Hund macht Sitz,
- Halter legt den Ball auf den Boden, während der Hund sitzen bleibt
- Halter geht mit dem Hund zum Ausgangspunkt zurück
Hört sich einfach an. Kleiner Tipp: Versuchen Sie es einmal.
Bei dieser Übung geht es nicht um Schnelligkeit und auch nicht um den Ball, sondern darum, dass der Hund zu jeder Sekunde sitzen bleibt und um das Timing, den Hund im Bedarfsfall zu korrigieren.
Und hier fängt das Individuelle an.
Der eine Hund hat eine gute Impulskontrolle und bleibt bei dem Ball entspannt sitzen. Er hat eine hohe Frustrationstoleranz, da er den Ball nach wie vor nicht bekommt. Der andere Hund hat schon Probleme bei einem leeren Teller.
Der eine Mensch hat ein tolles Timing und erahnt, wenn sein Hund wieder aufstehen will, um ihn rechtzeitig zu korrigieren. Der andere muss seinen Hund immer wieder ins Sitz bringen.
Diese Unterschiede im Lernfortschritt sowohl beim Menschen als auch beim Hund zu erkennen und entsprechend darauf einzugehen, ist jetzt unser Job. Und zwar so individuell, dass keiner in der Gruppe unterfordert und auch keiner überfordert ist. Hier können wir Trainer also kein Schema F abarbeiten.
Ein anderes Beispiel ist der Aufbau von „Fuß“. In der klassischen Unterordnung besagt die „Fuß“-Position: Der Hund klebt mit seiner rechten Schulter an dem linken Bein des Menschen und schaut hoch.
Nehmen wir an, dass ein Halter aber ein körperliches Handicap hat und es auf der linken Seite nicht umsetzbar ist. Oder der Hund mag die körperliche Nähe überhaupt nicht. Daher fragen wir Trainer bei bestimmten Übungen oder Basissignalen die individuelle Feinzieldefinition eines jeden Halters ab und arbeiten entsprechend damit bzw. daran.
Die Herausforderung für unsere Arbeit sind die Alltagsspaziergänge (Social Walk). Gerade hier zeigt sich, wie individuell die Teams sind. Die Hunde reagieren unterschiedlich auf Autos, Fahrräder, Menschen, Hunde eben auf alle Reize, die einem im Alltag begegnen. Sie haben unterschiedliche Individualdistanzen. Genauso unterschiedlich sind die Halter.
Ein guter Trainer sollte einen gut gefüllten Handwerkskoffer mit vielen Möglichkeiten haben, um das Hund/Mensch Team anzuleiten und ein Trainingsziel zu erreichen.
Gerade in den Pubertätsphasen der Hunde werden die geplanten Gruppentrainings oft über den Haufen geworfen. Die Pubertiere kommen auf den Trainingsplatz und man erkennt sofort: Das wird heute nichts mit der Planung, da von 6 Hunden die Hälfte mehr mit dem Hormonchaos zu tun hat und der Halter genervt ist. Also kommt Plan B, C oder D.
Uns liegt viel daran, dass jedes einzelne Team mit einem guten Gefühl nach dem Training nach Hause geht. Nicht immer gelingt uns das. Teilweise versuchen wir alles, um den Haltern näher zu bringen, warum ihr Hund in diesen Phasen unerwünschte Verhaltensweisen zeigt und wir bemühen uns, verschiedene und auch individuelle Lösungswege aufzuzeigen.
Es kommt auch mal vor, dass wir als Trainer deutliche Worte finden müssen, damit ein Aufwachen seitens des Halters stattfindet. Wir können hier nur gemeinsam und mit der erforderlichen Unterstützung seitens der Halter an den unerwünschten Verhaltensweisen arbeiten und trainieren. Und wenn alles nicht fruchtet, trennen sich die Wege auch mal. Dann waren wir nicht die Richtigen für dieses Team. Wir Trainer sind keine Zauberer, auch wenn manch Trainer dieses von sich denken mag.
Wieder zurück zum ursprünglichen Thema.
Manchmal kommt mir donnerstags eine gute Idee für das Gruppentraining und die Idee zieht sich wie ein roter Faden bis zum letzten Gruppentraining am Samstag durch. Wobei die Grundidee an jede Gruppe, jedes Team individuell angepasst wird.
Kleines Beispiel:
Für die einen ist Zick-Zack-Laufen durch Hütchen in der Leinenführung eine Herausforderung, wie für Welpen oder die jüngsten der Junghunde. Während in der nächsten Gruppe die Herausforderung darin besteht, das Ganze im „Fuß“ zu absolvieren. Für die, die sich schon im Aufbautraining der „Fuß“- Arbeit befinden, wird je nach Hund eine Ablenkung eingebaut.
Und dann gibt es noch die Hunde, die alles super können und deren Besitzer es einfach genießen, Qualitätszeit mit ihrem Hund verbringen zu können. Was macht man mit diesen Teams? Unterm Strich ganz einfach. Sie dürfen diese Zick-Zack-Übung einfach mal nicht auf der „Fuß“-Seite absolvieren, sondern auf der anderen Seite. Einfach? Versuchen Sie es doch mal. Einen Spaziergang lang sollte ihr Hund auf der anderen Seite laufen. Also raus aus der Komfortzone.
Es gibt nicht den einen Weg um ans Ziel zu kommen. Es gibt auch nicht das eine Ziel.
Individualität zeigt sich auch daran, das Gegenüber mit seinen Stärken und Schwächen zu respektieren und Kompromisse einzugehen. Das heißt auch, den Hund in seiner Individualität wahr zu nehmen und zu fördern.
Der schmale Grad zwischen Aufmerksam und Helikopern
Der heutige Blogeintrag geht um die Veränderung der Menschen in Bezug auf ihre Hunde.
Ob die Auswirkungen von Home-Office, der Pandemie oder um eine generelle Veränderung der Halter/innen zurückzuführen sind, ist schwierig zu beantworten. Ich vermute eher die Auswirkung der Pandemie und Home-Office.
Wir Menschen haben uns im Laufe der letzten fast drei Jahre daran gewöhnt, uns mit weniger Menschen zu treffen, uns auf das nötigste zu beschränken, wir bekommen weniger Besuch. Manch Halter/in ist dadurch in den Genuss des Home-Office gekommen. Das birgt einiges an Risiken.
Während wir im täglichen Berufsleben in den Firmen (egal welcher Branche) unterschiedliche menschliche Sozialkontakte gehabt hatten. Erfahrungen, Stimmungen und Meinungen wurden ausgetauscht.
Durch die Lockdowns waren einige gezwungen, von zu Hause aus arbeiten zu müssen. Manch einer fühlte sich wohl und war glücklich darüber, weil er/sie selbst gesundheitlich angeschlagen war oder der Mensch ist, der sich in der Umgebung von Kollegen nicht wohl gefühlt hat.
Dagegen gibt es Menschen, die sich erst an das „eingesperrt“ sein gewöhnen mussten und eine gewisse Leere verspürten.
Und jetzt kommt der Hund mit ins Spiel. Die Rasse ist unterm Strich egal.
Dadurch, dass der Mensch vermehrt zu Hause ist, besteht die Gefahr, den Fokus immer mehr auf den Hund zu legen. Wir nehmen immer sensibler unseren Hund wahr. Früher haben wir uns mit Freunden getroffen, waren auf der Arbeit, haben uns mehr um unsere Bedürfnisse gekümmert. Jetzt ist es oft „nur“ noch der Hund, der uns tagtäglich begleitet.
Vor dem Home-Office hatte der Hund seine Zeit des Ausruhens und des Schlafens, dass ein Hund ca. 12- 16 Stunden machen sollte. Jetzt ist der Mensch zu Hause, der am Anfang nur ab und zu mal geschaut hat und es unmerklich gesteigert hat.
- Er spricht mit dem Hund während dieser gerade vor sich her dusselt. Und schwups ist er wieder wach
- der Hund schläft, der Mensch krault ihn weil es so süß aussieht und schon ist er wieder gestört
- Der Hund hat leichte Blähung, der Halter bekommt es jetzt natürlich mehr mit und sorgt sich, ob es dem Hund gut geht
- In den Zigarettenpausen zu Hause, geht der Hund jedes Mal mit
Das sind erst Mal nur Kleinigkeiten, die aber in der Summe gesehen zu Problemen führen können.
Der Hund bekommt immer mehr soziale Zuwendung und lernt auch den Menschen zu manipulieren, um die Zuwendung einzufordern, sei es ein Blick, ein Winseln, ein zur Tür laufen etc.
Unser Unbewusstsein schiebt unsere eigenen Bedürfnisse immer mehr nach hinten. Es gibt Menschen, die finden diese alltägliche Situation gut, da sie sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen wollen. Gerade Menschen, die unter Verlust der Kontrolle leiden, projizieren dies auf den Hund. Ich selbst gehörte auch mal zu diesem Typ von Menschen. Ich wollte die Geschehnisse in meinem Leben kontrollieren. Nach über 40 Jahren habe ich mich dem Problem gestellt bzw. stellen müssen, daher kann ich manch Denkweise gut nachvollziehen und wie schwer es ist loszulassen.
Ich versuche an Hand der Beziehung zwischen meinem Hund und mir zu erklären, was der Unterschied der Definitionen von Aufmerksam, Fürsorge und „Helikopern“ ist.
Paul hat vor 4 Jahren angefangen sein Ausscheidungsverhalten zu ändern. Es zeigt sich daran, dass es eigentlich seine Zeit war, er tat so als wollte er sich hinsetzen zum Koten, aber er hat nicht. Das kann alles ja mal sein. Nach 2 Stunden wurde er unruhig und ich ging wieder mit ihm raus, es löste sich nicht. Also wieder nach Hause. Alle zwei Stunden das Spiel. Irgendwann kam eine kleine Menge und ich war erstmal erleichtert. Das Ganze ging über drei Tage. Mir kam das alles komisch vor, da es nicht typisch für ihn war. Ich habe einen Termin beim Tierarzt gemacht mit dem Resultat, dass die Prostata von Paul vergrößert war und das Risiko einen Darmverschluss bestand. Er musste zeitnah kastriert werden. Ich war erleichtert.
Für mich ist die Beobachtung von Veränderungen im normalen Ablauf als aufmerksam-sein, der Gang zum Tierarzt ist für mich Fürsorge, da mein Hund den Termin nicht selbst machen kann.
Helikopter-Halter zu sein wäre dann, wenn ich jetzt jeden Kot den mein Hund absetzt kontrolliere, damit ich ja nichts verpasse und um bei jeglicher Veränderung sofort zum Tierarzt zu gehen. Wenn ich jetzt nach und nach jeden Pups meines Hundes hinterfrage oder jedes Humpeln, jedes bellen mich nervös macht und ich mir Sorge darüber mache, dass es meinem Liebling (überspitzt gesagt) ja gut geht. Wenn ich jede Bewegung von ihm wahrnehme und beobachte, jeder Blick von ihm mich wahnsinnig glücklich macht (Ausschüttung von Glückshormonen) und mich mit Glücksgefühlen versorgt. Meine Gefühlsebene fordert für mein eigenes Wohlbefinden dieses Gefühl immer mehr ein, so dass ich unbewusst die Blicke meines Hundes suche. Wenn mein Hund jetzt noch einen traurigen Blick drauf hat, fange ich wieder an mir Sorgen zu machen, ob es ihm gut geht. Ich fange an alles zu hinterfragen, jedes Weigern irgendwo drüber zu laufen, jedes Geräusch was dem Hund nicht gut tun könnte etc. Der nächste Schritt ist, dass ich meinem Hund jede Unannehmlichkeit des Alltags abnehme bzw. vermeide. Der Hund merkt das und fängt an auszutesten, wie er mich manipulieren kann.
Oder er schläft und ich streichle ihn jedes Mal wenn ich an ihm vorbei komme, er legt sich ins Körbchen um zu entspannen und ich schaue ihn immer wieder an. Durch jeden Blick/Anstarren kommt mein Hund nicht zur Ruhe. Der Kreislauf beginnt. Durch mangelnde Ruhe, Entspannung, Schlaf, wird der Hund unausgeglichener und gestresster, dadurch nimmt der Hund Alltagssituationen sensibler wahr und reagiert zunehmenst heftiger, was bei mir wiederum dazu führt noch mehr aufzupassen.
Der Hund reagiert instinktiv, während wir Menschen rational denken können. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sollten wir an uns und der Einstellung zu unserem Hund arbeiten. Wir Menschen vergessen dabei, egal ob positiver Stress wie auch negativer Stress, Stress kann zu gesundheitlichen Schäden führen.
Die Tendenz zu einer krankhaften Mensch-Hund-Beziehung ist in diesem Status schon gegeben. Krankhaft ist wenn einer der Partner darunter leidet. In den meisten Fällen ist es der Hund.
Hinterfragt Euch als Halter, welche Position euer Hund für euch einnehmen sollte, und welche Rolle hat er wirklich.
Ist er
- ein Kumpel
- ein Freund
- Sozialpartner
- Kindersatz
- Beschützer
Wie ist dein Erziehungsstil? Bist du der Typ, der über Dirigismus erzieht oder über emotionale Bindung? Bist du eher der Typ emotionale Bindung und mit wenig bis keinen Dirigismus?
Was bedeutet Dirigismus in Bezug auf das Zusammenleben mit dem Hund?
Dirigismus drückt aus, ob du bereit bist für das Handeln deines Hundes Verantwortung zu übernehmen und sein Verhalten zu lenken.
Vor einigen Jahren war Dirigismus „Kadavergehorsam“, was sich dann verändert hat in die Gegenrichtung „Wattebausch-Pädagogig.
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine gesunde Mischung von beiden gut ist.
Wenn Du Kunde von mir bist, biete ich dir einen kleinen Test an mit Fragen um herauszufinden welcher Typ du bist und ob es eine Tendenz in eine krankhafte Beziehung zu deinem Hund gibt.
Und dann gibt es noch eine Steigerung, und zwar den sozialen bzw. emotionalen Missbrauch von Hunden, den Konrad Lorenz als soziale Sodomie bezeichnet hat. Ein hartes Wort, was aber die krankhafte Tiefe der Beziehung zu dem Hund ausdrückt.
Ich habe versucht einige Blickwinkel näher zu bringen, in dem ich sie kurz angerissen habe.
Einige Folgen für den Hund, wie erlernte Hilflosigkeit, habe ich erstmal nicht erwähnt, da sonst dieser Blogbeitrag ausufert.
Falls du dich in manchen Sätzen wiedergefunden hast und du möchtest mehr darüber erfahren und möchtest etwas an der Beziehung ändern (evtl. geht es schon Richtung krankhaft, Kontrolle nicht abgeben können, Leere im Leben durch einen Hund ersetzen, mangelnder Dirigismus) kann ich jedem Hundehalter nur raten, such dir einen guten Coach für dich und deinen Hund, ggf. liegt auch eine tiefer sitzende psychische Erkrankung vor. Durch eigene Erfahrung rate ich zu einem Therapeuten für dich. Der Weg ist nicht einfach und kann emotional hart sein. Aus eigener Erfahrung lohnt sich diese Anstrengung für dein eigenes Leben.
LG
Kirsten
Die berühmt berüchtigte Pubertät
Ca. alle 4 bis 6 Monate gibt es im Training ein wiederkehrendes Problem: Die s.g. Pubertät. Die Halter sind am Verzweifeln, ihre süßen kleine Racker bringen sie an den Rand der Verzweiflung. Von heute auf morgen vergessen die Hunde, was am Vortag noch aus dem ff ging. Es werden die bestehenden Regeln wieder hinterfragt und ausprobiert, ob man diese nicht doch umgehen kann. Und eins kann ich im Vorfeld schon mal sagen, diese Zeit hört nicht mit einem Jahr auf, oder waren wir mit 16 schon erwachsen? Ja es stimmt, es gibt eine s.g. 2. Pubertät. In meiner Ausbildung gab es eine Faustformel: Im ersten Jahr wachsen die Hunde in die Höhe, im zweiten Jahr in die Breite (Muskeln etc.). Erst im dritten Jahr kommt das Gehirn hinterher.
Ich könnte jetzt mit Fachbegriffen um mich werfen, welche Gehirnregionen umgebaut werden.
Das geht von der Amygdala, Großhirnrinde, präfrontaler Cortex etc. Ein Teil ist für die Hormone wie Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, Testosteron zuständig, eine andere Region ist für das Arbeitsgedächtnis da usw. usw.
Jeder der mich kennt weiß, dass ich nicht gerne mit Fachausdrücken um mich werfe. Ich bin eher der praktisch veranlagte Mensch und versuche es im Training mit Beispielen zu erklären. Für die wissenschaftlichen Erklärungen sind andere besser zuständig.
Auf jeden Fall befindet sich das Gehirn in der Umbauphase und oft ist kein Stein mehr auf dem anderen. Die Gerüche der Hündinnen werden wahrgenommen, die Sexualhormone schießen nach oben und es werden hormonelle Gegenspieler aufgebaut.
Eine Mülltonne, die seit 8 Monaten an einer Stelle stand, wird auf einmal angeknurrt, weil die Wahrnehmung sich verschoben hat.
Ein gutes Beispiel aus meinem Erwachsen werden.
Mit 8 Jahren bin ich auf den höchsten Kirschbaum in unserem Garten geklettert, mit 12 Jahren nur noch bis zur Hälfte, mit 16 Jahren habe ich es nur versucht und jetzt stehe ich vor einem Kirschbaum und alleine bei dem Gedanken hochzuklettern bekomme ich Herzrasen.
Oder ich bin früher auf den bockigsten Pferden geritten, bin dabei zig mal runtergefallen. Egal, Sand abschütteln und wieder drauf. Heute undenkbar für mich. Meine Risikobereitschaft hat mit zunehmendem Alter nachgelassen und ich nehme die Dinge anders wahr. Bis dorthin habe ich einige Blaue Flecken davongetragen.
So ähnlich geht es in der Umbauphase des hündischen Gehirns. Die verschiedenen Wahrnehmungen werden neu sortiert. Teilweise ist das Gehirn eine Blase aus nichts. Sie reagieren emotional, können ihre Impulse nicht steuern, weil die hormonellen Gegenspieler gerade out of Order sind oder sich neu formieren müssen.
Nicht selten zeigt sich in der ersten Pubertät, welche Defizite sich aufgebaut haben.
Bis dahin waren es die süßen Welpen, die vieles durften oder wo wir vieles haben durchgehen lassen. Die Welpen haben unsere Schlupflöcher erforscht und abgespeichert, um diese dann in der ersten Umbauphase zu hinterfragen und auszudiskutieren. Wenn wir Menschen emotional darauf eingehen und es persönlich nehmen wird der Weg langwierig und unser Geduldsfaden wird mehr als nur einmal reißen.
In dieser schwierigen Zeit liest man sich bei Dr. Google schlau oder bekommt von anderen Hundebesitzern dumme Ratschläge. Nicht selten werden Rüden wie auch Hündinnen kastriert, weil sie dann ruhiger werden. Oder es wird geraten, dem Hund zu zeigen wer der Chef ist durch Runterdrücken und Schnauzengriff. Aus Erfahrung kann ich euch sagen, beides hilft nicht. Eher das Gegenteil kann eintreffen.
Im Volksmund heißt es die Hunde sind in der Trotzphase. Naja eine Trotzphase gibt es beim Hund nicht. Sie sind in der sozialen Explorationsphase (Erkundungsphase), sie testen ihre Grenzen aus. Evtl. sind es Grenzen, die von Anfang an nicht eindeutig waren. Sie testen uns aus.
Er schickt Erlerntes, wie auch uns, in die Testphase. Bestehen wir diese Testphase souverän und emotional neutral geht die erste Pubertät gut vorbei. Wenn nicht, dauert sie lange.
Die Rüdenbesitzer haben es noch etwas schwerer als die, die Hündinnen haben.
Bei den Hündinnen erkennt man durch die eintretende Läufigkeit eher eine leichtere wellenförmige Entwicklung. Die Höhen und Tiefen wechseln sich nicht so schnell ab und die Übergänge sind weicher.
Die Rüden haben es schon etwas schwerer in den ersten drei Jahren.
Neben der normalen Umbauphase kommt die Geschlechtsreife mit dem tollen Duft der Hündinnen hinzu. Hormonelle Gegenspieler für den Umgang mit dem Duft der Hündinnen während der Läufigkeit und Standhitze müssen aufgebaut werden. Der Rivale aus der Nachbarschaft, der ebenfalls dem Duft nicht widerstehen kann, muss angemault werden.
Nicht selten entstehen zu diesem Zeitpunkt die Leinenaggressionen, nicht zu verwechseln mit Leinenpöbelei.
Diese Stelle des Textes bitte vormerken.
Ab ca. dem 12. Monat beginnt der Übergang zum Erwachsenenalter. Vergleichbar mit uns Menschen, wenn wir eine Ausbildung beginnen. Die Hunde sind körperlich, was die Größe anbetrifft, ausgewachsen. Die Muskulatur folgt im etwa im zweiten Jahr.
Einige wundern sich, warum sich ihr Hund im Alter zwischen 1,5 bis 2,5 Jahren verändert. Der beste Kumpel oder Kumpeline wird angeknurrt, es besteht immer weniger Interesse am „Spielen“ mit Artgenossen, selbst die Wahrnehmung von Geräuschen, Gerüchen etc. kann sich verändern.
Diese Phase ist wieder eine Umbauphase und nennt sich die Adoleszenz Phase. Die Phase von der Geschlechtsreife bis zur Zuchtphase, die abschließende Phase für die Persönlichkeit des Hundes.
Erst jetzt ist der Hund erwachsen und hat seine eigene Persönlichkeit endgültig entwickelt.
Wir sind mit 12 Jahren auch nicht voll entwickelte Persönlichkeiten.
Bevor ich zu der o.g. Stelle komme, möchte ich mit einem Wunschgedanken ausräumen.
Der von vielen Haltern geäußerte Wunsch, dass sein Hund sich mit allen Hunden versteht; mit all seinen Wurfgeschwistern bis ins hohe Alter bestens versteht; mit seinem Kumpels und Kumpelinen aus der Welpengruppe immer versteht.
Mal Hand aufs Herz. Mit wieviel Menschen aus dem Kindergarten haben Sie noch freundschaftlichen Kontakt oder spielen noch im Sandkasten mit ihnen? Mit welchen Menschen aus der Grundschule, Realschule und Ausbildung haben Sie noch Kontakt? Ich kann von mir selbst sagen, mit einer max. 3 Person aus dem Kindergarten und Schulzeit habe ich noch Kontakt. Nicht regelmäßig, da die Entfernung zu weit ist. Und nur mit diesen Personen könnte ich mir so ein Blödsinn wie im Sandkasten spielen vorstellen. In meinem schulischen und sportlichen Werdegang habe ich einige kennenlernen dürfen. Alles hatte seine Zeit. Diese Zeit hat mich in meiner Entwicklung geprägt, im negativen wie auch positiven Sinn. Meine Eltern haben mich erzogen mit einem gewissen Grundgerüst. Dieses Grundgerüst hat mich durch viele stressige Situationen gebracht, da es mir Sicherheit gegeben hat. Und genau dieses prägt auch die Entwicklung unseres Hundes. Unsere Hunde benötigen unsere Souveränität, um sie durch diese Entwicklungsphasen zu bringen.
Zum Schluss komme ich nochmal zurück zu der o.g. Stelle.
Lest bitte mal Verkaufsinserate von Hunden, oder unterhaltet euch mit Mitarbeitern von Tierheimen.
In vielen Fällen werden Hunde im Alter von 12 Monaten zum Verkauf angeboten, Hunde werden im selben Alter ins Tierheim abgegeben. Oft sind es Rüden, die „aggressiv“ sind, sich nicht mehr mit Artgenossen vertragen, die Kinder anknurren oder im schlimmsten Fall Menschen schon gebissen haben. Ihr denkt, dass das Einzelfälle sind? Mit Nichten. In der Pubertät zeigt sich oft die mangelnde Erziehung seitens der Menschen, die jetzt massiv wird, obwohl der Ursprung im Welpenalter liegt.
Eine Abgabe aus gesundheitlichen Gründen, oder massiven Veränderungen der familiären Umstände ist davon ausgeschlossen. Wenn sich Lebensumstände verändern, dafür kann keiner was.
Für falsche oder mangelnde Erziehung ist der Mensch verantwortlich.
Meine Bitte an alle Hundehalter und zukünftigen Hundehalter:
Der Satz „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ passt auch auf die Erziehung von Hunden
Also fangt von Anfang an mit einer respektvollen, konsequenten (eindeutigen) und hartnäckigen Erziehung eurer Hunde an. Bringt dem Hund Regeln und Grenzen bei und das alles im Einklang mit der Rasse, der Genetik und dem Bedürfnis des Hundes.
Euer Hund wird nicht erwachsen geboren. Er ist nicht mit 1 Jahr erwachsen, auch wenn wir es gerne hätten. Es dauert seine Zeit, durchaus auch mal bis zu drei Jahre.
Haltet durch, es lohnt sich.
Der Blick auf das Positive
Auch mal sehen, was gut läuft!
Wie oft kommen wir in die Verlegenheit, uns für negative Verhaltensweisen unserer Hunde zu rechtfertigen oder sogar zu entschuldigen? Oder auch einfach nur von den schlimmsten Horrorgeschichten und katastrophalen Erfahrungen des Blödsinnmachens unserer Hunde – besonders in der Welpen-/Junghundphase – zu berichten?
Sicherlich sind die üblichen Anekdoten von ausgeräumten Mülleimern, dem zerkauten Wildlederschuh der teuersten Marke, angeknabberten Beinchen des Sitzmobilars oder dem Schneegestöber aus Daunenfedern im Schlafzimmer etc. weitaus unterhaltsamer, besonders wenn sie mit einem Augenzwinkern erzählt werden.
Doch warum kommen uns die positiven Eigenschaften…. so z. B. der Lernfortschritt unserer Hunde; eben die Dinge, die einfach auch super oder gut laufen so selten über die Lippen?
Ist es vielleicht die Sorge, dass man sich möglicherweise schnell in einem unfreiwilligen Vergleichswettbewerb wiederfindet? Die Scham, sich einzugestehen, dass man sicher viel disziplinierter und konsequenter an der Erziehung dran sein müsste und dadurch vieles schon bzw. noch besser laufen könnte? Da kommt einem dann auch der mahnende Fingerzeig unserer Trainerin wieder in den Sinn, dass es mit der einmal wöchentlichen Hundeschulstunde nicht getan ist. Oder einfach nur die Tatsache, dass die negativen Nachrichten grundsätzlich einen stärkeren Einfluss auf uns haben und unsere Aufmerksamkeit automatisch mehr anziehen?
Egal wo ein jeder seine Baustelle in der Hundeerziehung hat – und durch den Austausch mit anderen Hundehaltern weiß ich, dass es bis jetzt keinen gab, der keine Baustelle hatte oder noch immer hat – sollten wir uns doch viel öfters vor Augen halten, was unsere Hunde tatsächlich alles schon gut machen. Ohne dass es gleich wie Strebertum rüberkommt, darf man sich doch ruhig auch mal darüber freuen und auslassen, wenn der eigene Hund im Vergleich zu anderen ein regelrechter Vorbildwelpe oder Junghund war/ist. Wenn keine von all den typischen zerstörerischen Verhaltensweisen eines Pupertiers beim eigenen Vierbeiner in Erscheinung getreten sind. Keine angefressenen Stromkabel, umgeworfene Blumenvasen, von den Tapeten befreite Wände, ausgebuddelte Zimmerpflanzen, in sämtlichen Zimmern verteiltes Klopapier, auf links gedrehte Sofapolster oder sonstiges.
Okay, hier und da mal ein flüssiges oder festes Malheur, was dann aber eindeutig der Nachlässigkeit des Halters zuzuschreiben ist.
Aber ehrlich… einfach mal sehen und loben, was gut läuft!
Ob die Grundkommandos perfekt sitzen; der Rückruf einfach nicht zu toppen ist; die Leinenführigkeit vorbildlich läuft oder wo es einfach grundsätzlich super klappt; was noch nie ein Problem war und womit uns unsere Hunde auch positiv überraschen und täglich aufs Neue überzeugen, dass man einfach den besten Hund hat.
Freuen wir uns doch auch einfach mal über die kleinen Erfolge und Fortschritte! Auch wenn sie sich erst in einer mittel- oder langfristigen Zeitspanne zeigen oder einstellen. Das tut nicht nur uns gut, sondern auch dem Verhältnis zu unserer Fellnase. Und man ist überrascht, wenn man sich wirklich mal die Mühe macht und alles aufschreibt, was unser vierbeiniges Familienmitglied tatsächlich alles so kann.
Ich war zum Beispiel bei unserem letzten Termin in der Hundeschule Mega überrascht, wie klasse unser Fienchen den Social Walk mit weiteren sechs großen Hunden in der Gruppe gemeistert hat. Es gab so gut wie kein Kläffkonzert, was bis vor sechs Monaten noch undenkbar war. Sie ist zügig und freiwillig dicht aufgerückt, um als letzte in der Schlange nicht den Anschluss zu verlieren. Selbst das war schon unglaublich, da sie für gewöhnlich einen sehr großen Sicherheitsabstand für sich beansprucht. Auch in den Momenten des Abwartens, war sie weiterhin brav – außer, als die Energie in der Gruppe etwas hochpuschte, weil die Mantrailing-Hunde ihre Betty (die uns freudig mit heißem Kakao empfing) natürlich freudig begrüßen wollten. Dennoch erfüllte mich diese Trainingsstunde und das Erfolgserlebnis dabei mit Stolz.
Bedenken wir doch mal, wie viele Wiederholungen brauchen wir Menschen, bis wir eine Sache richtig gut beherrschen? Dann sollten wir unseren Fellnasen doch auch die Chance geben – oder?
Und eines ist nun einmal Tatsache:
„Jeder denkt, er hat den besten Hund der Welt.
Und jeder dieser Leute hat Recht!“
A.K.
Schema "F" gibt es nicht
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Schema "F" gibt es nicht
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Immer wieder bekomme ich die Frage gestellt:
- Was mache ich bei Hundebegegnungen mit einem unangeleinten Hund?
- Mein Hund zieht, was kann ich tun?
- Welches Futter ist gut für mein Hund?
- Welcher Tierarzt/in würdest du empfehlen?
- usw. usw.
Die Fragen gehen über alltägliche Dinge bis hin zu Problemsituationen.
Meine Antwort darauf ist immer:
Es gibt nicht DIE LÖSUNG!
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Nehmen wir das Ziehen an der Leine.
Die Ursachen dafür sind so vielfältig wie die Sorten an Nudeln.
- Als Welpe hat der Hund gelernt er darf zu jedem Hund/Menschen hinlaufen
- Der Hund zieht, weil er flüchten will
- Der Hund zieht, weil er den anderen Hund verjagen will
- Läufige Hündin
- Er darf an jeden Baum pinkeln/markieren
- Er darf zu jeder Stelle, die vermeintlich gut riecht
- Weil der Mensch im Unterbewusstsein, seinen Arm verlängert
- Weil der Mensch die Leine durch seine Hand rutschen lässt.
Wenn mich ein Halter fragt, warum sein Hund an der Leine zieht, ist meine beliebte Antwort:
Weil er es kann.
Die Möglichkeiten diese zu trainieren sind genauso vielseitig. Um einige zu nennen
- Blocken
- Der Hund darf nicht mehr überholen/Fuß vorstellen
- Leckerchen locken
- Zuppeln
- Richtungswechsel
- „Fuß-laufen“
- Orientierungstraining
- Körperhaltung des Menschen
- Der Mensch übernimmt wieder die Führung
- Bogen laufen
- usw. usw.
Je nach Mensch, Hund, Lernerfahrung und Situation kann es unterschiedliche Ansätze geben.
In den Trainingseinheiten versuche ich die verschiedenen Ansätze den Kunden zu vermitteln.
Und ich merke immer wieder, ob der Mensch es im Alltag weiter übt oder es nur einmal in der Woche in den Trainingssituationen macht. Es gibt Halter, die alles aufsaugen und es täglich umsetzen, damit es in ihr Unterbewusstsein über geht und schnell Verbesserungen zu erkennen ist und es gibt Halter, da habe ich das Gefühl, dass wenig bis gar nichts gemacht wird.
Auf dem Platz wie auch bei den Trainingsspaziergängen erkläre ich oft sehr viel, um den Haltern die jeweilige Situation zu verdeutlichen. Irgendwann fange ich an den Haltern Fragen zu stellen, warum sie dies oder das machen. Der Hintergrund ist, dass der Halter anfängt zu reflektieren, was er macht. Es nützt nichts, wenn ich immer und immer wieder alles vorgebe, was er machen soll. Im Alltag bin ich auch nicht dabei.
Klar bei den Welpen und Junghunden ist die Werkzeugkiste der Halter noch nicht so voll und ich erkläre wesentlich mehr; nach einer gewissen Zeit des Trainings sollte ein Halter in der Lage sein, die Situationen einzuschätzen und die unterschiedlichen Werkzeuge anzuwenden ohne das ich alles vorgeben.
Das Gleiche gilt auch bei einem Alltagsspaziergang bzw. der tägliche Gassigang.
Auf dem Platz erkläre ich in der Anfangszeit viel über die verschiedenen Konfliktsituationen der Hunde. Konflikte können positiver Natur sein, wie Spielzeug, Hunde, Menschen etc. (der Hund will freudig hin) sowie negativer Natur wie Geräusche, Objekte, Hunde, Menschen etc. (der Hund will eher weg).
Egal ob der Hund hinwill oder eher weg will gibt es für mich eine Faustregel:
Der Mensch ist zwischen dem Konflikt und dem Hund. So entsteht eine Distanz und der Hund kann es besser „aushalten“. Die Distanz zu dem Konflikt ist unterschiedlich. Je enger desto konfliktreicher für den Hund UND dem gegenüber. Und auch da versuche ich dem Halter durch Erklärungen auf die Begebenheiten der Situation zu sensibilisieren. Nach einer gewissen Zeit kommt dann auch mal von meiner Seite aus die Frage, wenn uns ein Mensch entgegen kommt hinterher zu fragen, welche Anziehsachen der entgegenkommende anhat oder welche Farbe das Auto hatte, an dem wir vorbeigelaufen sind.
Auch hier ist mein Bestreben, dass der Halter den Fokus auf die Umwelt legt und somit sein Unterbewusstsein geschult wird, instinktiv zu reagieren. Also mehr vorrausschauend und je nach Situation agiert und nicht nur reagiert.
Hundeerziehung besteht nicht nur aus einmal in der Woche auf dem Platz zu üben. Ich kann nur dazu beitragen den Werkzeugkoffer der Halter zu füllen, für die Umsetzung im Alltag ist der Halter zuständig und dazu gehört auch selbstständig sich in den Allerwertesten zu treten und an einen anderen Ort zu fahren, um zu üben. Wenn ich jeden Tag die gleiche Strecke fahre, weiß ich wo eine Ampel steht und wo Konfliktpotenzial entstehen kann. Ich bin gedanklich nicht zu 100 % in der Situation. So geht es einen Hund auch, er läuft fast perfekt neben dem Halter, weil er weiß, wo welche interessanten Stellen sind und er weiß da, dass er nicht hin darf. Ist er dennoch am Halter orientiert? Probiert es aus. Macht Richtungswechsel, lauft alle 5 m hin und her, werdet schneller oder schleicht mal für einige Meter. Beobachtet die Reaktionen eures Hundes. Fängt er wieder an hochzuspringen oder in die Leine beißen? Schaut er euch verdutzt an und hinterfragt euer Handeln?
Durchbrecht die tägliche Routine, raus aus Schema F, geht raus aus eurer Komfortzone, variiert den Inhalt des gefüllten Werkzeugkoffers.
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Die Sache mit der Erziehung
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Die Sache mit der Erziehung
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Wir alle möchten einen gut erzogenen Hund, der sich gerne an dem Menschen orientiert.
Im Idealfall fangen wir mit der Erziehung an dem ersten Tag an, wenn der Hund einzieht.
Wenn ein Hund ab dem ersten Tag ungefragt auf das Sofa darf, versteht er nicht, warum er das nicht darf, wenn Besuch da ist?
Wenn der Welpe von Anfang an zu jedem Hund einfach hindarf, wird er das Verhalten auch im Erwachsenen Alter zeigen.
Wenn der Welpe/Hund überall im Garten buddeln darf, woher soll er wissen, dass die neuen Blumenzwiebeln im Beet bleiben sollen?
Woher soll der Welpe/Hund wissen, dass er nicht mit ins Bett darf, wenn Frauchen und Herrchen mal ungestört sein möchten, wenn er sonst ungefragt ins Bett springt?
In Welpenalter darf der Hund überall hinlaufen/hinziehen und jeden ungefragt begrüßen oder anspringen, wenn er Kniehoch ist, finden wir Menschen das als nervig.
Die Beispiele sind nur ein Bruchteil davon was wir erlauben und irgendwann als nervig empfinden.
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Ich sage zu meinen Kunden, dass sie das Verhalten was sie von ihrem im erwachsenen Alter wünschen von Anfang an beibringen.
Am besten so positiv wie möglich.
Und fängt es mit den verschiedenen Definitionen an.
Wir denken bei positiv und negativ an Emotionen, Lerntheoretisch ist die Definition eine andere, nämlich mathematisch. Positiv ist etwas zufügen, negativ ist etwas wegnehmen.
Ein kleiner Exkurs im Belohnungs- und Strafsystem
Positive Belohnung = ich füge dem Hund etwas für den Hund Tolles zu, wie z.B. Lob, Leckerchen, Spielzeug, Aufmerksamkeit = Freude
Negative Belohnung = ich nehme dem Hund etwas Unangenehmes weg, z.B. Druck auf die Kuppe beim Sitz, auch eine Berührung / Streicheln kann etwas Negatives sein = Erleichterung
Positive Strafe = ich füge dem Hund etwas Unangenehmes zu, z.B. Schläge, Bedrohung durch darüber beugen, Streicheln/Berührung = Angst, Unsicherheit, Schmerz
Negativer Strafe = ich nehme dem Hund etwas Tolles weg, z.B. das Spielzeug, das Leckerchen, soziale Aufmerksamkeit = Enttäuschung, Frust
Beispiele wie es laufen sollte, um dem Hund das gewünschte Verhalten beizubringen.
Ich belohne das im Körbchen liegen (positive Belohnung) und ignoriere den Dackelblick, wenn er aufs Sofa will (negative Strafe)
Vorsicht: ein Streicheln über den Kopf kann für den Hund unangenehm sein und wäre in diesem Fall eine positive Strafe und er zeigt immer weniger das eigentlich gewünschte Verhalten.
Leinenziehen: (eine Möglichkeit von vielen)
Ich belohne den Hund, wenn die Leine locker ist (Lobwort, Leckerchen in der Bewegung)
Spannt sich die Leine bleibe ich stehen, negative Strafe, da der Hund nicht dorthin kommt, wo er hinwill.
So wie der Hund die Leine etwas lockert, wird weitergegangen, positive Belohnung.
Das ist aus Sicht der Menschen.
Aus Sicht des Hundes ist alles, was er von sich aus erreicht eine positive Belohnung. Er belohnt sich selbst das Ziehen, er belohnt sich durch die soziale Nähe auf dem Sofa selbst, durch das Hochspringen bekommt er Aufmerksamkeit, somit wäre das wieder eine Belohnung.
Um manch Verhalten ihm wieder abzugewöhnen (was der Mensch vorher zugelassen/erlaubt hat) benötigt der Mensch Strafen, sei es positiv oder negativ.
Um ungewünschtes Verhalten dem Hund wieder abzugewöhnen, fängt am besten ganz am Anfang an und nicht erst wenn er uns 10 Minuten durch die Gegend gezogen hat und unser Arm mittlerweile schmerzt, oder schon 10-mal in die Leine gesprungen ist um zu dem besten Kumpel zu kommen.
Anderes Beispiel: uns nervt es, wenn die Nase des Hundes immer auf dem Boden ist und schlimmsten Fall alles aufnimmt. Auch hier fängt man nicht erst nach 5 Minuten an, sondern ganz am Anfang des, aus Menschsicht, Fehlverhaltens. Für den Hund ist es kein Fehlverhalten, er geht jagen.
Je früher der Mensch korrigiert desto weniger ist die Intensität.
Es gibt aber Hunde da muss man konsequent (eindeutig) Grenzen setzen und hartnäckig diese auch einfordern. Manch Hund benötigt das, sonst entscheidet er.
Wobei wir beim Thema „Entscheiden“ sind.
Wenn wir unseren Hund jegliche Entscheidung im häuslichen Bereich geben, wird er es in den meisten Fällen außerhalb auch machen.
Was sind Entscheidungen im häuslichen Bereich?
Unterm Strich alles, was der Hund als selbstverständlich ansieht, wie in jedes Zimmer folgen, aufs Sofa gehen, Sachen vom Fußboden aufnehmen, Dinge zerstören, Garten umbuddeln.
Hunde denken räumlich. Können wir unseren „Tanzbereich“ einfordern? Können wir dem Hund zeigen, dass wir nicht möchten, dass er ins Badezimmer geht, wenn die Tür auf ist? Können wir unseren Hund einen Platz zuweisen, in dem er runterfahren kann?
Wenn ich es zu Hause nicht kann, wird es draußen schwer, denn dort entscheidet er auch, wo er hinwill, zu wem er hinwill, was er aufnimmt, wo er markiert etc.
Wir Menschen haben vergessen Verantwortung zu übernehmen, also übernimmt der Hund das.
Die einen Hunde freuen sich, weil sie ihre Freiheit haben. Oft zum Leidwesen der Mitmenschen und anderen Hunden. Und es gibt die Hunde, die schlichtweg mit dieser Verantwortung überfordert sind und reagieren nervös, bellend, gestresst.
Wann haben wir aufgehört unseren Hunden eine Grenze zusetzen oder im beizubringen das wir bestimmte Verhalten nicht möchten? Wann haben wir aufgehört die Verantwortung für das Handeln unserer Hunde zu übernehmen?
Sind wir auf Grund Youtube und Co so verunsichert geworden, weil es verpönt ist seinem Hund eine Grenze aufzuzeigen? Sind es solche Sätze wie: „der will ja nur spielen“; „der will nur mal Hallo sagen“ ; „die machen es unter sich aus“.
Oder die berühmte Flexi-Leine, wo der Hund sein Ding macht und der Halter seins. Keine Leinenführigkeit oder Orientierung am Menschen, aber 5m Radius der Freiheit, weil wir zu bequem geworden sind dem Hund es beizubringen oder wir keine Schleppleine möchten, da ja die Hände schmutzig werden.
Warum schaffen wir es nicht konsequent ( eindeutig) und hartnäckig zu bleiben? Gerade in den ersten 3 Jahren, die so wichtig sind für die Entwicklung eines Hundes, ja auch für die Hunde aus dem Tierschutz gilt das.
Wir schaffen es nicht den Nachbarn zu sagen, dass wir nicht wollen das der Hund mit Leckerchen vollgestopft oder ewig gestreichelt wird, obwohl der Hund es nicht mag. Wir machen uns Gedanke, was andere sagen, aber wir machen uns keinen Gedanken über die Bedürfnisse des Hundes und was er dazu meint. Wir wollen unsere Hunde überall mitnehmen, auch durch dickste Getümmel, wundern uns aber wenn der Hund gestresst ist weil er überfordert ist. Wir finden es süß, wenn der Hund mit einen anderen vermeintlich spielt und gejagt wird, schaffen es aber nicht unseren Hund zu schützen vor respektlosen Hunden, die keine Grenze kennen. Wir wollen, dass unser Hund ganz viele Spielkameraden hat, sehen aber nicht, dass er das nicht möchte und überfordert ist. Wir fragen nicht den anderen Hundehalter, ob die Hunde Kontakt haben dürfen, nein ihr lasst den Hund entscheiden. Ein anderer Hundehalter übernimmt Verantwortung für seine Hund und bittet euch euren Hund anzuleinen, nein der Hund benötigt seine Freiheit. Müssen wir immer erst uns erklären, kann man das nicht aus Höflichkeit machen? Sind wir so egoistisch geworden?
Ich gebe immer gerne Beispiele aus dem menschlichen Leben, wie:
Lassen wir zu, dass andere unsere Kinder antatschen?
Lassen wir zu, dass unsere Kinder von anderen mit Süßigkeiten vollgestopft werden?
Lassen wir zu, dass unsere Kinder von rüpeligen Kindern gejagt oder gepisackt werden?
Lassen wir zu, dass unsere Kinder zu Fremden oder auf die Straße rennen?
Die Hunde lieben uns immer noch, wenn wir Verantwortung übernehmen und ihm Grenzen beibringen.
Erziehung heißt nicht Kommandos antrainieren, Erziehung findet im gemeinsamen Alltag statt.
Ein Grundgerüst mit Grenzen (eure definierten Grenzen) erzeugt gegenseitiges Vertrauen und somit wieder mehr Freiheit.
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Wertschätzung, es gibt sie noch
[et_pb_section fb_built="1" _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][et_pb_row _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][et_pb_column type="4_4" _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][et_pb_text _builder_version="4.19.2" _module_preset="default" header_text_align="center" header_2_font="|700||on|||||" header_2_text_align="center" header_2_font_size="32px" global_colors_info="{}"]
Wertschätzung, es gibt sie noch.
[/et_pb_text][/et_pb_column][/et_pb_row][et_pb_row column_structure="1_2,1_2" _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}" min_height="456.6px"][et_pb_column type="1_2" _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][et_pb_text _builder_version="4.19.2" _module_preset="default" global_colors_info="{}"]„Es gibt Menschen im Leben, die hätte man gerne viel eher kennengelernt“!
Und dazu zählst eindeutig Du liebe Kirsten.
Selten bin ich sprachlos.
Mitte der Woche erreichte mich eine E-Mail von Kunden, mit diesen einleitenden Worten.
Der Inhalt dieser Mail hat mich zu Tränen gerührt, da ich in den letzten Monaten gefrusteter wurde.
Wenn ich recht überlege, fing es Ende letzten Jahres schon an. Neukunden und Welpenbesitzer riefen an, um unbedingt zu mir zu kommen. Und obwohl die bestehenden Gruppen voll waren, habe ich neue aufgemacht. Ich habe alles Menschenmögliche gemacht. Am Ende stand ich samstags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr auf dem Platz.
Naja, und dann kam die neue Corona-Welle, die heftiger war als die zwei Jahre davor. Reihenweise Ausfälle, zum Teil bis zu 6 Wochen fielen die Kunden aus. Dafür konnten sie nichts, das ist logisch.[/et_pb_text][/et_pb_column][et_pb_column type="1_2" _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][et_pb_image src="http://hundeschule-sarstedt.de/wp-content/uploads/IMG-20221226-WA0004.jpg" title_text="IMG-20221226-WA0004" _builder_version="4.19.2" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][/et_pb_image][/et_pb_column][/et_pb_row][et_pb_row _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][et_pb_column type="4_4" _builder_version="4.18.0" _module_preset="default" global_colors_info="{}"][et_pb_text _builder_version="4.19.2" _module_preset="default" hover_enabled="0" global_colors_info="{}" sticky_enabled="0"]Was mich aber am meisten geärgert hat, dass oft keine Information kam, wann sie wieder kamen bzw. wie lange sie ausfallen werden.
Manchmal kamen früh am Morgen 5 Absagen gleichzeitig. Resultat war, dass ich entweder kurzfristig Gruppen zusammengelegt habe oder auch mal nur mit zwei auf dem Platz stand.
Ich zeigte Verständnis. Mein Verständnis ließ aber nach, als nach 4 Wochen immer noch keine Information kam, ich aber mitbekommen habe, dass der wohlverdiente Urlaub, eine Geburtstagsfeier etc. dann im Vordergrund stand. Teilweise konnte ich es verstehen, zeitgleich dachte ich an die Entwicklung der Hunde. Sie waren gerade in der Pubertät und brauchten Kontinuität. Hinzu kommt, dass ich es respektlos fand für die anderen Gruppenteilnehmer, die immer wieder zurückgesteckt haben.
Teilweise hatte ich auch das Gefühl, dass Halter froh waren als ihre Hündin läufig wurden und nicht ins Training durften.
Oder manch Hund hat regelmäßig freitags abends oder samstags morgens Durchfall.
Von meinen Umsatzeinbußen ganz zu schweigen. Darüber machten sich die wenigsten Gedanken.
Ich habe Online Theorie-Einheiten angeboten. Es wurde von den Kunden, die die Entwicklung ihres Hundes wichtig ist, angenommen. Leider von den Kunden, die es gebraucht hätten, nicht. Zeitgleich wurden kostenfreie Videos auf Youtube angeschaut, Bücher gekauft oder teure Onlinekurse gebucht. Generell habe ich damit kein Problem. Nur wenn bei mir die Trainings abgesagt werden (wenn ich Glück hatte) mit allen möglichen Ausreden, macht mich das sauer. Eine Kundin sagte mir nach einer Theorieeinheit: In zwei Stunden bekomme ich soviel Informationen wie in 2 Büchern stehen und das noch individuell auf die jeweiligen Teams erklärt und sie könne es nicht verstehen, warum nicht mehr Kunden an den Theorieeinheiten teilnehmen.
Dass es so nicht weitergehen konnte, war klar, also habe ich überlegt, wie ich etwas verändern kann, damit beide Seiten damit leben können. Ich hatte die Wahl zwischen generelles Abo-System, generelles Kurssystem oder Gültigkeit der 5er Karten kürzen.
Ich habe mich für die Laufzeit der 5er Karten entschieden.
So wie erwartet trennten sich die Spreu vom Weizen. Ich merkte schnell, wer mit Leib und Seele dabei war und wer meinte mich veräppeln zu wollen.
Gerade bei den Kunden, die unregelmäßig am Training teilgenommen haben und zu Hause nicht weiter gemacht haben, merkte ich es an den Hunden. Deutliche Worte fand ich, wenn ich gemerkt habe, dass Hunde maß geregelt wurden, obwohl der Hund es mental nicht leisten konnte. Immer und immer wieder habe ich darauf hingewiesen, dass ein 1-jähriger Hund noch kein perfekter Hund sein kann. Der Leistungsdruck der Halter auf die Hunde war teilweise heftig.
Und da sehe ich ganz klar den Halter in der Verantwortung. Nicht regelmäßig ins Training kommen oder am Ball bleiben, aber Leistung abfordern.
Ich sehe mich als Rechtsanwalt der Hunde und nicht als Freund der Halter.
Zeitgleich kommen auch Zweifel in mir auf. Ich hinterfragte mich, ich versuchte es aufzudröseln.
Ich kam zu dem Ergebnis, dass sich ein Teil der Halter verändert hat. In den ersten zwei Lockdowns haben die Halter es wertgeschätzt, dass wir alles Mögliche gemacht, um ein kontinuierliches Training zu machen, damit die Welpen und Junghunde weiterhin betreut wurden. Wir haben uns an die Vorgaben gehalten, haben einen Zeitplan aufgestellt etc.
Da war eine gemeinsame Solidarität spürbar.
In meiner Ausbildung sagte einmal der Dozent zu uns:
Wir können nicht jeden Hund retten.
Und das ist ein Satz, den ich mir immer wieder gesagt habe. So gerne, wie ich den Hunden individuell in ihrer Entwicklung stärken möchte, es steht und fällt mit den Besitzern. Sie können noch so sehr ihren Hund lieben und vieles für ihn tun, gehen sie aber wirklich wertschätzend mit ihrem Hund um?
Wertschätzen mit dem Entwicklungsstand? Wertschätzend mit der Rasse? Und das hat nichts mit Grenzen setzen zu tun. Ich kann einem Hund nicht etwas fordern, wenn sie gerade mit der Situation überfordert sind.
Manch Hund tanzt seinem Besitzer als Welpe schon auf der Nase, im Alter von 1 Jahr sieht man schon, welch Status der Hund in der Familie hat. Geschweige dem Verhalten gegenüber anderen Hunden oder Menschen.
Und wenn ich schon dabei bin, respektvoller Umgang des Hundes in Alltagssituationen ist für mind. 5 % der Halter ein Fremdwort geworden. Das geht über Anspringen lassen der Trainer, überall markieren lassen etc.
Das sind mittlerweile Themen, da finde ich deutliche Worte, natürlich nicht zum Wohlgefallen des Menschen.
Interessanterweise akzeptieren die Hunde eine klare Grenze, ohne beleidigt zu sein oder es persönlich zu nehmen, die Menschen tun sich schwer damit.
Nach diesen immer häufigen vorgekommenen Situationen habe ich Gruppen reduziert, Kunden sind gegangen und Kunden sind gegangen worden. Damit für die Welpen und Junghunde eine Regelmäßigkeit seitens der Halter zu gewährleisten, wurden auf Kurssystem umgestellt.
Und was hat jetzt der lange Text mit der E-Mail zu tun?
Ganz viel, da ich gemerkt habe, dass durch die Umstellungen es wieder Spaß macht, dass das Feedback der jetzigen Kunden überwiegend positiv ist.
Zum Schluß möchte ich Euch den Inhalt der E-Mail nicht weiter vorenthalten.
„Es gibt Menschen im Leben, die hätte man gerne viel ehr kennengelernt“!
Und dazu zählst eindeutig Du liebe Kirsten. Vor einem Jahr hast Du uns zu Hause besucht, um uns und unsere Maltipoo-Dame Fienchen kennenzulernen. Deine offene und direkte Art – welche immer wertschätzend ist – gepaart mit Deiner unglaublichen Fachkompetenz hat uns von Anfang an sehr gut gefallen. Die Sympathie auf beiden Seiten war gegeben und damit wurde der Grundstein für unsere zukünftige Zusammenarbeit gelegt. Wir haben mit Einzelcoaching begonnen, bis Du Dir ein genaues Bild davon machen konntest, in welchem Kurs Fienchen für das Gruppentraining am besten aufgehoben ist. Denn Du gehst individuell auf jedes Mensch-Hund Team ein und hast auch schnell erkannt, dass unsere Fellnase ein unsicherer Hund ist und bei Hundebegegnungen einer besonderen Behandlung bedarf.
Das vielfältige Konzept der Hundeschule Sarstedt überzeugt uns einfach. Es findet ein abwechslungsreiches Training auf dem Hundeplatz statt und auch außerhalb davon, wie zum Beispiel in der Innenstadt. Dabei werden Fienchen und wir Menschen mit verschiedenen Situationen konfrontiert, welche uns im Alltag Probleme bereiten. Du zeigst uns, wie wir damit souverän umgehen.
Zusätzlich bietest Du auch regelmäßig interessante Workshops an. Dort haben wir unter anderem viel über die Erste-Hilfe am Hund, über das Leinenhandling und die Körpersprache des Hundes gelernt und noch viel wichtiger, was die Körpersprache des Menschen aussagt und beim Hund bewirkt. Deinem aufmerksamen und geschulten Auge entgeht einfach nichts und Du spürst stets die Emotionen bei Hund und Halter und weißt in Deiner unglaublich beruhigenden Art und Weise damit umzugehen. Dies ist eine wirklich besondere Gabe die Du da hast.
Gold wert war für uns auch der Workshop Mantrailing welchen Dein Teammitglied Betty durchgeführt hat. Betty ist einfach nur spitze! Ihre Faszination und Begeisterung für das Trailen hat auch uns erreicht und gehört für uns inzwischen zur wöchentlichen Routine. Dadurch konnte Fienchen enorm viel Selbstbewusstsein aufbauen.
Im Laufe der Zeit haben wir viele tolle Menschen bei der Hundeschule kennengelernt. Dadurch ist stets der gemeinsame Austausch von Erfahrungswissen möglich und auch Verabredungen zu gemeinsamen Hundespaziergängen können dort getroffen werden. Der von Dir initiierte Hundestammtisch trägt zu dem Kontaktaufbau ebenfalls mit bei.
Liebe Kirsten, nach einem Jahr Besuch Deiner Hundeschule haben wir eine wahnsinnige Entwicklung bei Fienchen festgestellt. DANKE, dass Du diesen Weg mit uns gemeinsam gegangen bist und hoffentlich noch lange gehen wirst! Nicht, weil wir es nötig haben, sondern weil es uns und Fienchen einfach Spaß macht unter Deiner und Bettys Anleitung zu trainieren und stets neues zu lernen. DANKE, dass Du immer ein offenes Ohr für uns hast und stets mit Rat und Tat zu jeder Zeit für uns da bist. Wir fühlen uns wirklich sehr gut aufgehoben bei Dir. Du bist ein ganz besonderer Mensch!
„Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu ihm Vertrauen hat“. Du hast unser uneingeschränktes Vertrauen und wir sind froh Dich kennengelernt zu haben!
Vielen Dank für diese wertschätzenden Worte.
Respekt ist kein Privileg, sondern die einfachste Form des Umgangs miteinander.
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