Die 4 Reaktionsmöglichkeiten

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Nur im hündischen Bereich vorhanden?

Vor geraumer Zeit habe ich mit Coaching für mich begonnen, da ich im persönlichen Bereich, wie auch im geschäftlichen Bereich an manchen Punkten unzufrieden mit dem Verlauf war.

So bin ich immer wieder in Kontakt mit meiner Coachin Christina Theis. So auch heute.

Sie zeigte mir ein Screenshot von ihrem neuen Post und in meinem Kopf machte es Plopp. So ist der Gedanke entstanden, dass es die 4F´s auch im menschlichen Bereich gibt.

Was sind die 4 F´s beim Hund?

Fight = Kampf beinhaltet alles, was zum Angriff gehört, wie knurrend oder bellend nach vorne gehen, wegschnappen, beißen

Flight = Flucht beinhaltet alles, was der Distanzvergrößerung dient

Freeze = Einfrieren ist sich keinen Millimeter mehr zu bewegen und dient zur weiteren Entscheidungsfindung.

Flirt/Fiddle about = Übersprungshandlung ist z.B. kratzen, Stöckchen kauen, suchen, schütteln, gähnen, übertriebene Spielaufforderung, hochspringen.

Was beinhaltet der Begriff „Konflikt/Bedrohung“

Die meisten denken bei Konflikt an negative Situationen. Das ist aber mit Nichten so.

Ein Konflikt kann auch eine Entscheidung sein, ob ich lieber zu der einen Party gehen möchte oder eine Freundin besuchen gehe. Jedes Mal, wenn ich mich entscheiden muss, gibt es einen Konflikt, der sich oft im Unterbewusstsein abspielt.

Bei einer Bedrohung geht es darum etwas zu verteidigen: mein Essen, meinen Mann, meine Freizeit, meine Wohnung etc.

Genauso geht es einem Hund, nur dass er/sie meist instinktiv handelt. Seine Erfahrung, Bindung zum Menschen und erlernte Verhaltensweisen spielen dabei eine Rolle.

So kann der Hund auch einen inneren Konflikt haben, weil er zu einer toll duftenden Stelle gehen möchte oder bei seinem Menschen bleiben. Wir Menschen nehmen solch Konflikte nicht wahr und nehmen es als gegeben hin, dass der Hund sich für den Menschen entscheidet oder Ärgern sich, wenn er dorthin zieht.

Die Bedrohungen für einen Hund nehmen wir eher wahr. Eine Bedrohung kann durch einen anderen Hund, Mensch, Geräusche, territorial, Wegnahme von Beute (Futter, Spielzeug etc.) sein.

Beobachtet euren Hund mal genau, wie er in Konfliktsituationen oder Bedrohung reagiert. Es ist sehr aufschlussreich und ihr lernt euren Hund besser einzuschätzen, weil ihr die Körpersprache eures Hundes besser versteht.

Und was hat das ganze jetzt mit uns Menschen zu tun?

Ganz einfach.

Auch wir haben diese Mechanismen. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt.

Nehmen wir mal an, Du kommst allein zu einer Party, bei der Du nur den Gastgeber kennst. Die einen bleiben vor der Gruppe erstmal stehen (Freeze) und schauen sich erstmal die Menschen an. Sie merken die Stimmung, die dabei ausgestrahlt wird. Erst dann wird das  weitere Vorgehen entschieden.

Da Du etwas länger benötigst, kratzt du dir am Hals, gehst durch deine Haare, lächelst übertrieben, das sind Übersprungshandlungen, da Du in einem Konflikt bist, weil du nicht genau weißt, wie du dich entscheiden sollst. Auf der einen Seite ist die Stimmung für Dich nicht wirklich gut und Du möchtest eher gehen, zum anderen möchtest Du den Gastgeber nicht vor den Kopf-Stoßen.

Du entscheidest dich zum Gehen, das ist Flight. Da sieht Dich eine Freundin und geht auf Dich zu. Ihr unterhaltet euch kurz und Deine Stimmung ändert sich und Du bleibst, weil Du entspannter bist. Im Laufe der Party rückt Dir ein Angetrunkener auf die Pelle. Du versteifst dich (Freeze), denn Du hast wieder den inneren Konflikt wie Du mit dieser Bedrohung umgehen möchtest.

Du gehst erstmal zwei/drei Schritte Rückwärts (Flight), dann machst Du auflockernde Sprüche (Übersprung) damit sich die Spannung etwas löst. Dein Gegenüber reagiert, in dem er die Distanz zu Dir wieder verringert. Kurzes Einfrieren von Dir und Du drehst dich einfach um und willst gehen (Flight), der Typ fasst Dir dabei von hinten auf die Schulter, Du drehst dich um und gibst ihm eine Ohrfeige (Fight).

Solche Situationen gibt es bei uns Menschen täglich und wir reagieren teilweise unbewusst und teilweise bewusst. Das Einfrieren und die Übersprungshandlungen empfinde ich als unbewusstes Handeln, Flucht und Verteidigung als bewusstes Handeln.

Als ich merkte, dass ich anfange mich in bestimmten Abläufen im Alltag und im geschäftlichen Bereich, nicht mehr wohlzufühlen, bin ich erstmal in meinen Handlungen eingefroren, um dann bewusst in die Bewegung nach vorne zu gehen, um Dinge zu verändern. Dagegen habe ich mich von Situationen und Menschen distanziert (Flucht) die für mich entweder nicht wichtig waren oder mir nicht gut taten.

Und was hat das wieder mit unseren Hunden zu tun?

Auch hier gibt es ganz viele Parallelen.

Hast du einen eher unsicheren oder introvertierten Hund und er friert oft ein, sollte der Mensch den Hund unterstützen, indem er nicht mit ihm einfriert, sondern eher in einer ruhigen Bewegung bleiben. Wenn dieser Hund aber dann zu Übersprungshandlung neigt, sollte der Mensch sich hinterfragen, ob er den Hund überfordert hat, weil ich zu dicht an Menschen, Gegenstände oder Hunde gegangen bin.

Wenn ich das nicht erkenne, kann der Hund dann entweder flüchten (Distanz vergrößern) oder nach vorne gehen (Fight), damit der andere die Distanz vergrößert.

Wenn ich auch ein Mensch bin, der einfriert, weil ich mit der Situation überfordert bin oder falsch einschätze, kann es dazu führen, dass mein Hund reagiert. Spielaufforderung, Hochspringen, um den Menschen herumlaufen sind dann oft Übersprungshandlung und nicht, weil er sich so freut. Schlimmsten Fall reagieren wir dann mit Strafe, da wir das Zusammenspiel in dieser Situation nicht wahrgenommen haben. Besten Fall gehe ich erstmal Distanzvergrößernd, um wieder Entspannung in die Situation zu bringen, um dann zu entscheiden, wie wir der Bedrohung/Konflikt gemeinsam mit dem Hund agieren können.

Unser Unterbewusstsein lässt sich trainieren, um schneller zu reagieren. Das geht nicht von heute auf morgen. Das dauert und manchmal verfallen wir wieder in alte Muster.

Der erste Schritt ist es sich bewusst machen, wie die Körpersprache meines Hundes mir sagen will und wie reagiere ich darauf und wie agiere ich meinem Hund. Oft ist da schon der Schlüssel für Lösungen.

Ich habe für mich festgestellt, dass ein kurzes Einfrieren/innehalten in Konflikt und bedrohliche Situationen hilft, um dann in die Bewegung zu gehen. Im Zusammenspiel mit meinem Hund ist das Innehalten kaum mehr wahrzunehmen, da mein Unterbewusstsein schneller mit verschiedenen Situationen umgehen kann.

In geschäftlichen und privaten Entscheidungen dauerte das Innehalten etwas länger, da ich mir erstmal bewusst machen musste, was ich verändern will, damit ich mich wieder finde. Als mir das bewusst wurde, bin ich in die bewusste Bewegung/Veränderung gegangen. Die Entscheidungen wie ich in bestimmten Situationen reagiere sind nicht in Stein gemeißelt, da es ja ein Zusammenspiel von vielen Faktoren ist. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, dazwischen gibt es ganz viele Grautöne.

So wie es für den Hund immer wieder wechselnde Reaktionen gibt, gibt es das für den Menschen auch.

Es gibt immer eine Möglichkeit der Wahl und ich wünsche mir, dass ich Euch mit diesem Blog-Artikel zur Reflektion Eures Handelns angeregt habe und Ihr Euren Hund besser in seinem Handeln einschätzen könnt und aktiv unterstützt.

Eure Kirsten

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Die Sache mit dem Markieren

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Warum tun wir Menschen uns schwer unseren Hunden Grenzen aufzuzeigen?
In meinem Alltag als Hundetrainer, kommt es ca. alle 6 Monate vor, dass ich mal wieder etwas deutlicher werden musste und auf diverse Regeln auf dem Platz aufmerksam zu machen.
Es geht um das ewige Markieren von Hündinnen und Rüden. Ja richtig gelesen, Hündinnen markieren auch.
Ich gehe nicht näher darauf ein, warum ein Hund markiert. Nur so viel dazu, dass die Gründe unterschiedlich sind. Das kann Unsicherheit-, Mut-, Verlegenheits-, Hier-bin-ich- oder Alles-Meins-markieren sein.
Unterm Strich aber egal, da ich es unmöglich finde.
Wenn ich darauf hinweise, kommt meisten entweder:
Ups, habe ich nicht mitbekommen.
Wie soll ich das verhindern?
Der muss halt mal pinkeln.
Etc.
Also haben wir an einem Trainingstag in allen Gruppen, versucht es den Haltern zu vermitteln, was wir als Trainer sehen und wie man es abändern kann, wenn man es wollte.
Wir standen auf dem Parkplatz vor dem Platz und haben alle Kunden dort in Empfang genommen.
Das erste was wir wahrnehmen konnten, dass 50 % der Kunden früher da waren und noch eine kurze Runde zum Lösen gegangen sind und 50% direkt aus dem Auto zum Platz liefen.
In vielen Fällen sind die Hunde aus dem Auto und los ging es. Ich brauch nicht erwähnen, dass die Hunde das Tempo und den Weg vorgeschrieben haben oder es versucht haben.
Mit diesen Eindrücken starteten wir in die diversen Gruppentrainings mit einer Theorieeinheit zum Thema Abbruchswort, Respekt zwischen Mensch und Tier, Orientierung am Menschen und das menschliche Denken.
Fangen wir an mit gegenseitigem Respekt.
Es geht mir dabei nicht nur um das Gelände des Hundeplatzes, sondern generell im Alltag.
Nehmen wir einen Jungrüden. Er darf überall und wo er will, schnüffeln (die Betonung liegt auf wo er will), er bedient sich den Gerüchen von Pinkelspuren und Kothaufen. Kaum daran gerochen markiert er die Stelle. Wenn es noch eine läufige Hündin war, geht das Sabbern los. Was in seinem Gehirn losgetreten wird, durch das Auflecken der Pipi-Pfützen, möchte ich vereinfacht erklären (für das fachlichen Aufzählungen wie welche Hormone im Gehirn zusammenspielen sind andere Zuständig).
Jedes Mal bekommt das Gehirn Impulse, mit dem der Hund erstmal lernen muss umzugehen und hormonelle Gegenspieler aufzubauen. Je mehr er diese ungefiltert er diese aufnimmt, desto eher ist das „Risiko“, das er ungewollte Verhaltensweise zeigt.
Spätestens da kommt der Einwand „Darf mein Hund nicht mehr schnüffeln?“ Doch das darf logischerweise, aber bitte nicht, wann er will, wie lange er will und wo er will. Er darf sich gerne mal rückversichern, ob ich das möchte. Oder ich gebe ihm ein Signal, dass ich jetzt weiter gehe. Auch sollte ich in der Lage sein, ein ungewünschtes Verhalten auch mal mit einem Abbruchswort abzubrechen.
Idealerweise lerne ich als Mensch meinen Hund zu lesen, denn er zeigt vorher schon, wo er schnüffeln möchte oder hinwill.
Wenn ich mit meinem Hund im Umfeld unterwegs bin, bekomme ich des Öfteren von Eigentümern von Häusern etc. erzählt wie respektlos sie es finden, wenn an den Hecken das Bein gehoben wird, das regelmäßig ihre Bepflanzungen eingehen, durch den Urin, es Stellen gibt, die nach Hundeurin stinkt oder sie regelmäßig Kot-Haufen im Vorgarten haben.
Alles hängt mit gegenseitigem Respekt zusammen.
Wir Menschen ziehen dann oft den Hund weg und ärgern uns über den Hund.
Gehen wir in solchen Momenten mit dem Hund respektvoll um? Mit Nichten, denn er weiß ja nicht was wir von ihm möchten. Er lernt nur, dass er weggezogen wird. Warum, weiß es nicht. Also wird er das Verhalten entweder gleich wieder machen.
Ist es Respekt gegenüber meinem Hund, ihn überall machen lassen was er möchte, dass er entscheidet, wo er seine Duftspur hinterlässt?
Ich meine nein.
Respektiert mich meinen Hund in so einfachen Dingen? Ich meine nein.
Und wenn er mich da nicht respektiert oder ich Probleme habe ihm Regeln beizubringen, wie soll das in schwierigen Situationen funktionieren?
Einfach mal darüber nachdenken.
Vieles hängt damit zusammen, dass wir Menschen von Anfang an uns in liebevolle Art und Weise von unseren Hunden manipulieren lassen. Als Welpe darf er ziehen und wir bleiben stehen, wenn er stehen bleibt. Wir beobachten unsere Hunde den ganzen Tag, ob unbewusst oder bewusst. Der Hund zieht, weil er mal dringend muss. Der Hund zieht auf den Platz, weil er sich so freut. Der Hund wird ungefragt zu uns Trainern gelassen. Ob wir es möchten, werden wir nicht gefragt. Usw. usw. usw.
Der Hund darf viel bis alles mittlerweile selbst entscheiden. Aber wir möchten einen Hund, der im Freilauf abbruchbar ist. Wir möchten einen Hund, der gut an der Leine läuft. Wir möchten einen Hund, der mich als Mensch respektiert.
Dann sollten wir anfangen, den Hund zu sehen als das was er ist:
Ein Hund, der instinktiv agiert und reagiert.
Er hat kein Mitleid mit uns, wenn er uns fast den Arm auskugelt, weil er ein Hund auf der anderen Straßenseite sieht.
Wir haben aber bedenken unseren Hund mal eine klare Grenze zu setzen.
Idealerweise lernt der Hund vom ersten Tag an, was ich von ihm möchte und das so schön wie es geht. Wenn ich aber am Anfang alles durchgehen lasse, ist irgendwann der Punkt, wo es nur noch klar und eindeutig geht.
Immer wieder bekomme ich im privaten, wie auch im geschäftlichen Bereich, dass wir Menschen zwar mit dem Hund spazieren gehen. Aber mal Hand aufs Herz, gehen wir nebeneinanderher und jeder lebt in seiner Welt oder bringe ich Abwechslung rein. Spiele ich mit dem Hund mal beim Spaziergang? Verändere ich einfach mal die Richtung oder die Geschwindigkeit? Mach ich mal ein kleines Suchspiel mit ihm? Sage ich es in stinklangweiligen Situationen meinem Hund, dass er es schön macht? Gebe ich dem Hund auch mal den Weg vor oder mit wem er Kontakt haben darf?
Und was hat das jetzt mit dem Markieren zu tun?
Ganz viel. Wenn der Hund im Alltag mich als Mensch nicht respektiert und an mir nicht orientieren kann, wird er es in diesem Fall auch nicht machen.
Mag mich mein Hund deswegen weniger? Mit Nichten.
Er lernt mir zu vertrauen, da ich Grenzen aufzeige. Grenzen ermöglichen mehr Freiheit, da er mir vertraut. Und wenn mein Hund mir in normalen Situationen vertraut, vertraut er mir auch in schwierige Situation. Wenn mein Hund sich an der normalen an mir orientiert, wird er es auch an der Schleppleine oder im Freilauf machen. Wird er es an der kürzen Leine nicht machen, wird er es im Freilauf erst recht nicht machen.
Leider ist das kontinuierlich daran arbeiten und nicht nur einmal in der Woche auf dem Hundeplatz.
So wie das Erlernte beim Hund ins Langzeitgedächtnis abgespeichert werden muss, so müssen die neuen Bewegungsabläufe auch bei uns Menschen ins Unterbewusstsein gespeichert werden um diese in Sekundenschnelle in Gefahrensituationen abgerufen werden können.
Ich kann Euch von eigenen Erfahrungen wie auch von Kunden berichten, wenn man 2-3 Jahre durchhält, hat man es geschafft.
Ein Hund soll ein Hund bleiben, ich finde es nur respektvoll, wenn er sein Tun und Handeln mal bei Menschen absichert bzw. abfragt.
Meine Devise mit meinem Hund ist:
GEIMENSAM durch den Alltag gehen.


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Appell an Tierschutzorgas

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Ich muss mir heute den Kopf mal wieder freischreiben.


Wie die meisten schon mitbekommen haben, mache ich bei jedem Neukunden ein Erstgespräch.
Das findet meistens im häuslichen Umfeld statt.

Der Hintergrund ist, dass der Hund sich dort am wohlsten fühlt und ich mit den Haltern in Ruhe Dinge besprechen kann.
Manche Problematiken finden ihren Ursprung in den eigenen 4 Wänden.
Für Welpenbesitzer biete ich dieses Erstgespräch ebenfalls an, da gerade in den ersten Tagen einiges an Fragen auftaucht und ich besser drauf eingehen kann. So auch heute.
Die Information vor dem Termin war, dass es sich um einen 4 bis 5 Monate alten „Welpen“ aus Rumänien handelt, der seit einer Woche in Deutschland ist.
4-köpfige Familie mit 2 jugendlichen Kindern.
Vorgefunden habe ich einen Welpen mit verdammt großen Pfoten, der jetzt schon eine Größe von geschätzten 25 cm hat. Als ich reinkam, ist er sofort ins Wohnzimmer in eine Ecke gegangen.
Ich habe mir noch nichts gedacht, kenne ich ja schon aus meinem Alltag.
Der Welpe ist ein Mix und von der Optik irgendwas mit Malamut Husky, evtl. Pyrenäen Berghund, Akita, also von den Rassen eher eigenständige Hundetypen, die nicht wirklich mit dem Menschen zusammenarbeiten möchten und ihre eigene Individualdistanz haben.
Und er hat mir in seinem jungen Alter mit deutlichem Knurren gezeigt, was er von mir hält.
Ich ignorierte ihn und wir Menschen unterhielten uns erstmal.
Dabei kam heraus, dass der Welpe die ersten 5 Tage sich streicheln ließ, die Familie ohne Besonderheiten auch in die Wohnung ließ.
Ab Tag 6 sah das schon anders aus. Er knurrte schon mal deutlich. Bei Kleinkindern aus der Nachbarschaft am Zaun zeigte er auch mit Knurren was er von ihnen hielt. Es ist eine Mischung aus Unsicherheit, weil er es noch nicht kennt, und Territorial.
An einer langen Leine bin ich mit ihm ein Stück durch den Garten gegangen. Als es nicht nach seiner Nase ging und er einfach stehenblieb, habe ich die Leinenspannung aufrechterhalten und bin einfach stehen geblieben. Es gibt Hunde, die sich hinsetzten, wegziehen oder nach kurzer Zeit sich in Bewegung setzen. Ich bewegte mich keinen Millimeter und das fand der junge Mann überhaupt nicht lustig, aus einem minimalen Knurren wurde ein deutliches Knurren.
Der nächste Test, um seinen neuen Besitzern zu zeigen, was in dem Kleinen steckt, habe ich einen gestellte lautere Diskussion mit schupsen des Halters fingiert. Der junge Mann saß in der Ecke und knurrte deutlich.
Aus hündischer Sicht hat der Welpe alles richtig gemacht und er ist in den richtigen Händen mit dem richtigen Umfeld ein super Hund, aber in einer Familie mit Kindern, in denen es auch mal regelmäßigen Besuch gibt, evtl. Parties (Jugendliche feiern gelegentlich auch mal ), in einem Haus in einer dichtbesiedelten Wohngegend mit einem durchschnittlichem Garten ist er definitiv in den falschen Händen. Zudem es Ersthundebesitzer sind.
Ich habe aufgezeigt was passieren könnte, was sie alles machen sollten, dass der Hund definitiv eine klare eindeutige Erziehung benötig und er kein Hund sein wird, für den die Basiskommandos/Signale im Vordergrund steht, da er eher in seinem Wesen den Job hat, das Grundstück und seine Menschen zu bewachen ggfs. auch zu verteidigen. Als Mensch sollte man keine mentale Schwäche zeigen, Entscheidungen treffen und präsent sein damit es in die richtige Richtung geht.
Eigentlich all das was diese Familie nicht leisten kann.
Ende vom Lied, der Hund wird wieder zurück zur Organisation gehen, mit der Hoffnung eine passendere Familie zu finden.
Gerade in diesem jungen Alter zählt jede Woche der Erziehung und Beziehungsaufbau.

Das Ganze hätte verhindert werden können, wenn von Seiten der Organisation genauer hingeschaut worden wäre.
Sie kennen den Hund aus dem Shelter und sollten einschätzen können, was in einem Hund charakterlich drinnen steckt.
Klar können die Orgas auch nicht in eine Glaskugel schauen, aber im Normafall ist ein gesundes Wissen und Erfahrung vorhanden, damit für ihre Schützlinge ein einigermaßen passendes zu Hause gefunden werden kann um genau das zu Verhindern.
Und das ärgert mich, weil wieder ein Hund in die falsche Familie kam und er weiterziehen muss.

Ich kenne die Argumentation, wie:
Er muss erstmal ankommen.
Er muss erstmal seine Zeit bekommen.
Nach einer Woche ist es noch viel zu früh, um etwas vorherzusehen.
Der Halter und der Hund müssen erstmal zusammenfinden.

Diese Aussagen sind alle richtig und das sage ich auch oft am Anfang.
Aber in diesem Fall war das so eindeutig, dass das nicht lange gut gehen wird.
Hätte ich nichts gesagt, hätte ich grob fahrlässig gehandelt.

Liebe Tierschutzorganisationen, liebe Vor- und Endkontrollen,
bitte schaut tiefer in die Familien rein, versucht eure Schützlinge gut einzuschätzen und testet sie Vor-Ort, damit eine passende Familie gefunden wird.

Liebe Neuhundehalter oder die sich mit dem Gedanken tragen einen Hund aus dem Tierschutz ein neues zu Hause zugeben,
schaut euch Bilder und die Daten des Hundes an, hinterfragt alles.
Am besten schaut ihr euch den Hund erstmal an, dass heißt im Idealfall ist der Hund schon in Deutschland.

Ich ziehe den Hut vor Hundehaltern, die den Mut aufbringen, gegen alle menschlichen Anfeindungen, zum Wohle des Hundes agieren, ihn wieder zurück zur Orga geben.

Und nochmal für diejenigen, die es immer noch nicht wissen:
Eine vertragliche Verpflichtung zur Kastration ist nichtig.
Ein Hund darf NUR aus medizinischen Gründen kastriert werden. Eine Frühkastration birgt verdammt viele Risiken. Bis ein Hund vom Kopf er erwachsen wird, dauert es bis zu drei Jahren und bis dahin heißt es durchhalten und Erziehen. Eine Kastration ersetzt keine Erziehung und verändert nicht den Charakter.

Ich schere nicht alle Orgas über einen Kamm, es gibt solche und solche.
Auch die Hunde sind tolle Hunde und ich mag sie eher als überzüchtete Tiere von unseriösen Züchtern.
Aber nicht jeder Hund will gerettet werden, um in Deutschland an der Leine in einem kleinen Garten sein Dasein zu fristen, nicht jeder Mensch eignet sich für diese Hunde mit evtl. Verhaltensauffälligkeiten

Daher zum Schluss mein Appell an die Orgas und an erster Stelle an die Menschen, die die Vorkontrollen machen:
Achtet mehr auf die kleinen Details, Hinterfragt mehr, eine Absage zum Wohle des Hundes ist besser als ein ewiger Wanderpokal.

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Unsicherheit - Ängstlichkeit - Angst - Panik beim Hund

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Gibt es Unterschiede?

In meiner täglichen Arbeit habe ich verschiedene Hundetypen im Einzeltraining. Unter anderem sind es Tierschutzhunde oder Hunde aus schlechter Haltung beim Vorbesitzer. Die Anzahl von unsicheren Welpen nimmt stetig zu.
Daher wollte ich mich dem Thema mal genauer widmen.
Als erstes sei gesagt, dass ein unsicherer Hund kein Angsthund ist, das Angst nicht gleich Furcht ist. Es gibt in den Begrifflichkeiten und Bedeutung Unterschiede.
Was ist Angst?

  • Angst ist eine Emotion vor nichts Konkretem also auf etwas unbestimmtes.
  • Es ist eine Sorge, dass was passieren könnte
  • Sie wird vorranging über die Hormone des Nebennierenrindesystems (limbische System, Emotionsgehirn) aktiviert
    Was ist Furcht?
  • Furcht ist eine Emotion auf eine reale Bedrohung
  • Flucht- und Kampfreaktionen
  • Verantwortlich ist das Nebenninerenmarksystem
    Beides ist ein beklemmendes und unangenehmes Gefühl, das negativ behaftet erlebt wird.
    Es können gesunde und normale Reaktionen sein bis zu übersteigernden Reaktionen, die krankhaft sind.
    Es gibt verschiedene Formen von Angst-/Furchtverhalten.
  • Unsicherheit ist eine milde Form von Angst/Furchtverhalten
  • Ängstlichkeit ist eine generelle Grundverfassung eines Hundes:
    o Er ist vorsichtig vom Wesen her
    o Der Übergang zu einer Angststörung kann fließend sein
    o Kann vererbt oder durch mangelnde Erfahrung erworben sein
  • Furcht: Auslöser ist klar identifiziert
  • Angst: Sorge, dass etwas gefährlich sein könnte
  • Phobie: Zustand einer übertriebenen und der Situation unangemessene Angstreaktion
    o Entgleisung der einzelnen Angstreaktion
    o Können zu panikartigen Angst führen => krankhaft
  • Neophobie ist die Furcht und Panik vor allem Neuen =>krankhaft
  • Panik ist die Übersteigerung der Angst
    o Angst vor der Angst
    o Generalisierte Panikattacke (Gewitterangst)
    Alle Formen der Angst/ Furchtverhalten sind unterschiedlich ausgeprägt und je nach Verhalten und Schweregrad kann es unter Umständen krankhaft sein und weiter Erkrankungen nach sich ziehen, wie z.B. eine generalisierte Angststörung vermehrt die Fehlfunktion des endokrinen Systems, wie z.B. der Schilddrüse beeinflussen kann.
    Bei Auslandlands- bzw. Tierschutzhunde oder Hunde aus schlechter Haltung besteht, die Gefahr, dass der neue Halter die Triggerpunkte des Hundes nicht weiß oder nur schwer erkennt. Gerüchte, Geräusche, Bewegungen und der Habitus eines Menschen können Trigger auslösend sein und nicht zu unterschätzen.
    Daher ist es unabdingbar die Symptome bei Angst/Furcht bei diesem Hund zu erkennen
  • Individuelle Körpersprache des entsprechenden Hundes
    o Geduckte Haltung
    o Über die Lippe lecken
    o Spontanschuppung
    o Eingeklemmte Rute
    o Distanzvergrößerndes Verhalten
    o Meideverhalten
    o Schütteln
    o Fellkratzen
    o Etc.
  • Vokalisation
    o Fiepsen
    o Knurren
    o Bellen
    Bei rechtzeitigem Erkennen der Merkmale kann eine übermäßige Reaktion des Hundes vermieden
    werden und der Hund kommt in Situationen, in denen er sich anders mehr zu helfen weiß als beißend
    nach vorne zu gehen.
    Die Ursachen für Unsicherheit/Angst/Furcht können vielfältig sein
  • Fehlende, mangelnde, falsche Sozialisierung (Umgang mit Menschen und Tieren)
  • Genetische Veranlagung
    o Wesensmerkmale durch Züchtung
    o Überzüchtung
    o Streß im Mutterleib
    o Linien-/Inzucht
    o Die genetische Angst/Furcht ist schwer zu behandeln bzw. zu bezwinge
  • Mangelnde Erfahrung
    o Welpe hat kaum Möglichkeit Erfahrung mit Personen/Gegenstände/Artgenossen zu
    machen
  • Schlechte Erfahrung
  • Misshandlung
  • Beissattacken
  • Erlernte Angst durch unbewusste Bestätigung durch den Halter
  • Mangelnde soziale Sicherheit des Halters durch nicht stimmiges Führungsverhalten
  • Schmerzvermeidung
  • Erkrankungen (blind, taub) Hormonhaushalt
    Unterschieden wird in angeborene und erlernte Angst.
    Wie ausgeprägt die Ängstlichkeit ist, ist in Abhängigkeit des jeweiligen Hundes ab und wie er die
    Situation einschätzt.
    Der genaue Ablauf im Gehirn ist so umfangreich, um hier näher darauf einzugehen.
    Wenn es Dich interessiert, kannst Du im Internet dich kundig machen, da es dazu ganz tolle
    Fachliteratur gibt.
    Nur so viel sei dazu gesagt, das Angst/Furcht ist eine natürliche Reaktion, um sich vor Gefahren zu
    schützen und ist überlebenswichtig. Die Amygdala spielt dabei eine wichtige Rolle, sie ein Teil des
    limbischen Systems und für die Emotionsverarbeitung mit verantwortlich. Und die Großhirnrinde ist
    mitverantwortlich für das emotionale Erleben der Angst und wie der Hund in den jeweiligen
    Situationen reagiert.
    Hier greifen die 4 F´s
    Flight = Flucht
    Fight = Kampf
    Freeze = einfrieren
    Flirt = Übersprungshandlung
    Jetzt komme ich zu den Therapieansätze, die so individuell sein können wie die Hunde. Ich benutze
    nicht das Wort Trainingsansätze, da man davon am Anfang unter Umständen meilenweit entfernt ist.
    Bei einem unsicheren, ängstlichen Tierschutzhund ist es am Anfang wichtig einen „angstfreien“ Raum,
    in dem er sich lösen, fressen und schlafen kann, zu schaffen. D.h. das unter Umständen, ja nach dem
    wie ausprägt das Gefühl der Unsicherheit/Angst/Furcht ist, mit einkalkuliert werden muss, dass
    Inkontinenzartikel o.ä. in einem ruhigen Raum ausgelegt werde oder dass der Hund einer Ecke/unter
    dem Bett etc. erstmal nicht rauskommt. Das kann Tage oder Wochen dauern. Bedrängen oder lieb
    gemeinstes Locken kann unter Umständen genau das Gegenteil bewirken. In diesem Raum fühlt er
    sich sicher und er bestimmt das Tempo, wann er den nächsten Schritt wagen kann. Wenn er diesen
    Schritt wagt, führt das nach und nach zu mehr Selbstsicherheit.
    Von Anfang an ist ein strukturierter Tagesablauf trägt zu mehr Sicherheit bei. Zu diesem Tagesablauf
    gehört die regelmäßige Zeit des Fütterns, des Aufstehens, kleiner wiederkehrender reizarmer
    Spaziergang, der Mensch sollte ein tägliches Ritual haben.
    Durch eine feste Struktur gewinnt der Hund an Sicherheit. Die Bewältigungsstrategie des Hundes wird
    durch Selbstentscheidungen und Problemlösung gefördert. Manch Hund geht erhobenen Hauptes,
    nach einer gemeisterten Situation.
    Wenn dieser Schritt getan ist, heißt es an die Alltagsfähigkeiten zu gehen. Die Reize können dem Hund
    angepasst in kleinen Dosen gesteigert werden. Der Hund bestimmt das Tempo und es ist sehr schwer
    für den Halter die Geduld aufzubringen. Während wir in den meisten Situationen die Schwierigkeiten
    einer Weggabelung, die wir täglich gehen, nicht wahrnehmen, kann es für den Hund bedrohlich sein,
    da von dort Gerüche kommen, die er nicht kennt. Der Tag der Müllabfuhr kann zum Spießrutenlauf für
    den Hund werden. Setzt euch mit eurem Hund auf eine Bank und lasst ihn die Eindrücke wahrnehmen.
    Ein unsicherer oder Angsthund kostet ganz viel Zeit und Geduld.
    Er wenn neue Eindrücke gefestigt sind, geht es weiter, achtet auf die Reizgrenze eures Hundes.
    Im Alltag ist es fundamental wichtig, dass der Halter mental ausgeglichen und stabil ist. Jede
    emotionale Unsicherheit, kann den Hund aus dem Gleichgewicht bringen.
    Eindeutige Regeln im sozialen Miteinander bringt dem Hund Sicherheit und Stabilität. Wenn ein Halter
    seinen unsicheren Hund von vorne bis hinten betütelt verstärkt zwar nicht das Gefühl der Unsicherheit
    aber das Verhalten kann sich verstärken.
    Die Körperhaltung des Menschen ist genauso wichtig. Wie oft sehe ich Halter die frontal, wo möglich
    noch nach vorne gebeugt vor dem Hund stehen und wundern sich, warum er mit eingezogener Rute
    flüchtet. Der Mensch bedroht den Hund körpersprachlich. Eine defensive seitliche Körperhalten kann
    Wunder bewirken. Das dauernde Kraulen und Streicheln, wo möglich noch über den Kopf, mögen viele
    Hunde am Anfang nicht. Sie sind überfordert mit der Situation.
    Unterstützend für die Verhaltenstherapie können
  • Spezielle Medikamente, die es bei Ihrem Tierarzt bekommen können. Oft hilft es dem Hund
    den Dauerstresspegel zu lindern, da das hohe Dauerlevel verhindert Neues zu erlernen
  • Aromatherapie. Gerüche wirken stimulierend in den verschiedenen Hirnareale und können
    regulierend auf den Hormonhaushalt wirken.
  • Ernährung, diverse Bestandteile des Futters können sich negativ auf die Bluthirnschranke
    auswirken.
  • TTouch Bandage (Tellington Touch)
  • Bodenarbeit
  • Desensibilisierung
  • Gewöhnung
  • Kennelboxtraining
  • Usw.
    Erst wenn der Hund sicherer ist, kann man mit dem klassischem Hundetraining beginnen.
    Bei einem Hund, der von der Veranlagung unsicher ist, gelten teilweise die gleichen Ansätze. Der
    Unterschied dazu ist, dass der Hund meisten von der Grundveranlagung sich nicht verändert, aber er
    lernt damit umzugehen.
    Meine Hauptaufgabe als Hundetrainerin besteht, bei diesen Hunden, den Menschen zu erreichen, da
    oft Wunschvorstellung des Halters nicht mit der Veranlagung des Hundes zusammenpasst.
    In beiden Fällen besteht die Gefahr, wenn der Mensch dem Hund nicht die Möglichkeit gibt,
    Distanzvergrößernd zu handeln, dass dieser aggressiv nach vorne geht.
    Und darin sehe ich oft das Problem des Denkens des Menschen. Wir denken: da muss der Hund durch.
    Womöglich noch im Fuß an der kurzen Leine. Das dem Hund, keine andere Lösungsmöglichkeit
    bekommt, wird er über kurz über lang nach vorne gehen. Und schon ist man in einem Kreislauf drinnen.
    Gegen Ende des Blogbeitrages möchte ich noch drei Dinge erwähnen.
  • 1. Die Arbeit mit einem unsicherem oder Angsthund ist mit viel Geduld, ist langwierig, besteht
    aus Rückschlägen und kann unter Umständen ein lebenslanges Training bedeuten.
  • 2. Wenn Sie merken, dass sie mit der Situation überfordert sind und dem Hund nicht die
    Sicherheit dauerhaft geben könne, suchen Sie lieber nach einem neuen Zuhause für den Hund.
    Das gehört zu der Verantwortung dem Hund gegenüber dazu und hat nichts mit Unfähigkeit
    zu tun. Sie waren einfach nicht die Richtige für diesen Hund.
  • 3. Es muss auch erwähnt werden, dass manch Verhalten so krankhaft ist und keinerlei
    Möglichkeiten es gibt, dem Hund ein Mindestmaß an einem artgerechten Leben hat, dass eine
    Euthanasie angeraten sein kann. Auch in diesem Fall zum Wohle des Hundes.
    In vielen Erziehungs- oder Tierschutzgruppen wird von einem Gang in die Hundeschule abgeraten. Das
    mag bei manchen Hundeschule auch richtig sein, da am Anfang nicht an ein Training der Basissignale
    denken kann.
    Mit der Bitte an Haltern von unsicheren Hunden oder Hunde aus dem Auslandstierschutz, holen Sie
    sich von Anfang professionelle Hilfe.
    Der Start in eine neue Familie ist sehr wichtig. Und sei es am Anfang nur ganz viele Gespräche und
    Erklärung über das Verhalten und Anzeichen des Hundes. Es kann Ihnen viel Arbeit und Ärger ersparen.
    Grüße Kirsten


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Corona und der Hundekauf Teil 2 !

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Fast ein Jahr mit Corona ist vorüber.

Für mich Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Durch Lockdowns fanden/finden keine Partys, Feierlichkeiten, Theater- und Kinobesuche statt.
Einige haben festgestellt, dass das eigene Leben ohne diese Dauerbespaßung trostlos und einsam ist.
Für ein Teil dieser Menschen war es für sie der beste Zeitpunkt sich den oft langersehnten Wunsch zu erfüllen und sich einen Hund anzuschaffen. Dank Kurzarbeit, Homeoffice, Reiseeinschränkungen ist man ja oft zu Hause. Viele Unternehmungen sind/waren verboten. Mit dem Hund muss man raus gehen, Spazieren-gehen ist trotz Kontaktbeschränkung oder zeitweisen Ausgangsbeschränkungen nicht verboten.

Im ersten Lockdown wusste kaum eine Hundeschule, ob weitergearbeitet werden darf und wenn in welcher Form. Die Bundesländer haben unterschiedliche Verordnungen gehabt und dann gab es noch verschiedene Auslegungen der Landkreise. Problem dabei war, dass es so plötzlich kam und die Hunde, die schon in einer Hundeschule waren, erstmal „versorgt“ werden mussten. Gerade die Junghunde, Welpen, Tierschutzhunde, verhaltensauffälligen Hunde, die schon im Training waren, lagen im Fokus.
Als sich alles etwas normalisiert hat und absehbar war, dass Kurzarbeit und Homeoffice noch länger Bestand hatten, kamen die s.g. Corona-Welpen um die o.g. Lücke im Leben zu füllen.
Den Züchtern wurden, sprichwörtlich, die Welpen aus der Hand gerissen. Die Preise auf den einschlägigen Plattformen schossen in die Höhe, es wurde gezüchtet auf Teufel komm raus (seriöse Züchter sind ausgenommen), es wurden Rassen verpaart, die absolut nicht zusammenpassen, die Welpen aus s.g. Ups-Würfen nehmen rasant zu, Familien mit Kleinkindern bekamen Welpen von Rassen, die Ruhe benötigen, etc. etc. etc. (ich könnte noch viele weitere Beispiele anführen).
Zu diesem Zeitpunkt waren, aus Trainersicht und aus Sicht des Hundes, Gott sei Dank die europäischen Grenzen noch geschlossen, so dass es eine Pause von Auslandtierhunden war.
Wenn diese noch dazu gekommen wären, möchte ich mir nicht ausmalen was dann passiert wäre.

Die meisten Hundeschulen konnten sich vor Welpengruppen-Anfragen nicht retten, so dass viele davon keine mehr aufnehmen konnten.

Der „verantwortungsbewusste“ Hundehalter wollte seinen Hund aber natürlich richtig erziehen und suche in den sozialen Medien nach Antworten. Die Anzahl von Hundeerziehungsgruppen bei Facebook und co. stieg, Erziehungsvideos bei Youtube waren der Renner, Online-Trainingsangebote etc. All dass wurde in Mengen konsumiert. Einige von diesen Angeboten sind gut, aber halt nur eine geringe Anzahl davon. In den meisten Gruppen ist eine Vielzahl von s.g. „Fachleuten“, jeder hat Recht und nur seine Training Tipps sind die besten. Einige Halter haben soviel Zeit bei diesen Angeboten verbracht. Sie wurden verunsichert, sie wussten nicht mehr wem sie glauben sollten. Mit Hundeerziehung ist es genauso wie bei der Kindererziehung, 100 Leute, 100 verschiedene Tipps.
Die Halter sind verunsichert und diese Verunsicherung überträgt sich auf den Hund. Wenn der Mensch keine eigene Struktur in der Erziehung hat, bekommt der Welpe auch keine Struktur. Das Resultat ist Überforderung von Mensch und Hund, was sich dann im Verhalten widerspiegelt, gerade wenn es dann in die Pubertät geht.
Wenn dann das Kleinkind angeknurrt wird, es zu Beißvorfällen kommt usw. ist das Chaos perfekt.
Mittlerweile ist der zweite Lockdown in Kraft und je nach Bundesland und Landkreis haben Hundeschulen geschlossen. Einzeltraining ist manchmal nicht möglich und die Hilfestellung sind dadurch nicht gegeben.
Resultat: der Hund muss weg.
Der neue Halter hat aber das gleiche Problem: Hundeschulen sind entweder geschlossen, machen nur eingeschränktes Training oder die Gruppen sind schon überlaufen.

Während dieser ganzen Zeit werden weiter Welpen (provokant gesagt) „produziert“.
Welpengruppen sind aber voll und es gibt kein Platz mehr.

Der Kreislauf beginnt von vorne.

Zu den ganzen Problemen kommt hinzu, dass sich die Neu-Hundehalter keine Gedanken darüber machen, was sie mit dem Hund machen, wenn keine Kurzarbeit oder Home-Office mehr gibt.
Der Hund hat bis dahin in vielen Fällen nicht gelernt allein zu bleiben. Er hat gelernt, dass den ganzen Tag jemand um ihn herum ist und er jederzeit verbale Ansprache bekommt und jetzt soll er von jetzt auf jetzt im besten Fall 4 Stunden, im schlimmsten Fall bis zu 8 Stunden allein bleiben.
Resultat kann sein, dass der Hund die Wohnung neu dekoriert in dem er alles kaputt macht, alles zusammen bellt.
Anstatt vom ersten Tag den Hund an die Regeln zu gewöhnen, die es nach der Pandemie gibt, werden Hunde verwöhnt und bespaßt.
Auch hier kann zur Folge der Entschluss sein: der Hund muss weg.

Zu diesen Erfahrungen von mir und anderen Hundetrainer kommt hinzu, dass es eine ansteigende Anzahl von Welpen gibt. Unseriöse Züchter lassen ihre Hündinnen am laufenden Band belegen, Privatpersonen finden es toll verschiedene Rassen zu verpaaren, es kommen skurrile Mischungen dabei raus, die unter Umständen hochexplosiv sein können. Es gibt einige Welpen, die über keine Impfungen verfügen. Welpen werden an Familien ohne jegliche Hundeerfahrung und mit Kleinkindern abgegeben, obwohl die Züchter wissen, dass der Hund überfordert sein wird. Über Spätfolgen machen sich einige keine Gedanken, Hauptsache der Rubel rollt.
Das gleiche gilt aber auch für verschiedene Tierschutzorganisationen. Auch hier merkt man einen vermehrten Anstieg von Welpen, die nach Deutschland vermittelt werden. Manche davon sind kurz vor der Pubertät und die Orgas achten nicht darauf Interessenten genau unter die Lupe zu nehmen.

Solange ein Ende der Pandemie nicht in Sicht ist und somit einen regelmäßigen Besuch einer guten Hundeschule gewährleistet ist, finde ich es besonders wichtig, dass jede Partei (Halter, Züchter, Tierschutzorganisationen) ihrer Verantwortung bewusstwerden, ob sie sich ein Hund holen oder vergeben.

Ein Angsthund, aggressiver Hund, Junghund benötigt ein regelmäßiges Training auf dem Hundeplatz, im eigenen Umfeld oder in der Öffentlichkeit.
Youtube, Facebook und Onlintrainingsangebote können kein Face-to-Face-Training in einer guten Hundeschule ersetzen.
Wir sind nur das Ende dieser Kette um die Hunde, die Dank von selbsternannten Fachleuten im Internet verhaltensauffällig sind, „hinbiegen“ müssen oder mit den Haltern Tacheles reden müssen.

In Gesprächen mit anderen Hundetrainern ist bei den meisten herauszuhören, dass sie sich Gedanken machen, wenn aus diesen Welpen Junghunde werden und welche Problematiken auf die Branche zu kommen kann.

Mir ist bewusst, dass ich bei einigen Menschen in ein Fettnäpfchen getreten bin, ich bin es aber den Hunden schuldig, den das sind die Leidtragenden, wenn sie zu Wanderpokale nach der Pandemie werden.

Zum Schluss einen eindringlichen Appell an Sie:
Überlegen Sie es sich reiflich, ob Sie die Verantwortung für einen Hund über mindesten 10 Jahre tragen können?
Passt ein Hund in die Zeit nach Pandemie in meinen Alltag?
Informieren Sie sich gründlich über die verschiedenen Rassen und nicht nur die positiven Eigenschaften. Bis ein Hund familientauglich ist, ist es ein langer Weg, denn ein Welpe kommt nicht fertig erzogen und familientauglich in die Welt.
Möchten Sie einen Hund nur weil sie in der jetzigen Zeit, in der es wenig Möglichkeit für soziale Kontakte gib, die Lücke in Ihrem Leben füllt?
Wenn es um die Lücke oder Langeweile in Ihrem Leben gibt, gehen Sie in ein Tierheim und fragen noch einer Patenschaft oder Gassi-geh-Angebot?

Gut 80 % der Hundehalter gehören zu den verantwortungsbewussten und ich bin mir sicher, dass Du dazu gehörst.

Grüße Kirsten

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Corona und der Hundekauf

Ich wende mich heute mit einem dringenden Apell an Euch und im speziellen an diejenigen die sich mit dem Gedanken tragen einen Welpen ein neues Zuhause zugeben. Natürlich gilt das auch für Halter, die ein Hund aus dem Tierschutz bei sich aufnehmen möchten.

In der Zeit des Lockdowns und der Kontaktbeschränkung haben einige Mensche für sich festgestellt, wie leer ein Zuhause sein kann und tragen sich mit dem Gedanken einem Hund ein neues Zuhause zugeben. Gerade jetzt hat man ja viel Zeit, sei es durch Home-office oder das man kaum weggeht. Überlegt Euch genau, ob Ihr es auch nach dem wieder alles normal läuft, dem Hund weiter gerecht werdet. Obwohl Ihr jetzt noch viel Zuhause seid, muss jedem Hund das Alleine-Bleiben beigebracht werden sonst können schnell trennungsbedingte Störung entstehen und Euer Hund fängt an alles zu zerstören oder zu bellen.

Bei den meisten Rassebeschreibungen steht im Internet sehr oft "perfekter Familienhund" und solch tolle Beschreibungen.
In den meisten Fällen stimmt das.
ABER bis er zu einem tollen Familienhund wird ist es viel Arbeit, Geduld und bestenfalls tägliches Üben.
Dazu zählt nicht nur das obligatorische "Sitz", "Platz" und "Fuss".
Ein Welpe ist kein Spielzeug das knuffig mit seinen Kulleraugen aussieht und man den ganzen Tag nur schmusen und spielen möchte.
Zu den täglichen Rituale gehören Ruheübungen, die Impulse zu trainieren, Frust auszuhalten, Kognitveauslastung, dem Welpen eine Struktur zu geben und dadurch Sicherheit.
Stubenreinheit ist eins der ersten Herrausforderungen, natürlich auch das er von Anfang an lernen sollte nicht zu jedem Hund und Mensch freudig hinzurennen, denn es soll ja auch Hunde und Menschen geben die das nicht mögen.
Ich verstehe das der Mensch mit seinem Welpe/Hund ohne Leine gehen will, ABER wenn es innerhalb eines Radius von 2-3 Meter an der Orientierung an den Menschen fehlt, wie soll das im Feld ohne Leine funktionieren.

Sind Kleinkinder im Haushalt, holt ihr euch noch einen 4-beiniges Kleinkind zu euch. Jeder verlangt nach Aufmerksamkeit. Das kann zu Stress für den Halter ausarten.
Für bestimmte Hunderassen wie Australian Shepherd, Labbis kann so ein Trubel mit Kleinkindern zu einen extremen Stress ausarten, da er nicht zur Ruhe findet. Diese mentale Überforderung des Hundes kann zu Übersprungshandlung führen und evtl. zu knurren, beissen etc. kommen.
Im Idealfall geht man von Anfang in eine Welpenschule (nicht Spielgruppe), wo er lernt mit Ausseneinflüssen umzugehen und keine Unsicherheiten im Alltag aufkommen.
Manch Mensch spart sich das Geld, oder hat einfach keine Zeit durch die kleinen Kinder. Das kann in der Pupertätsphase eines Hundes dann richtig Arbeit machen. Der findet sich neu, er vergisst was er schon mal wusste, er testet seine Grenzen aus. Dann erst holt man sich fachliche Unterstützung, die dann mehr Kosten verursacht als gleich eine Hundeschule zu besuchen.
Es hat sich über Monate eine Spirale der Frustation, Wut, Ungeduld auf beiden Seiten aufgebaut. Und wenn dann der Hund trotz mehrfacher Vorwarnung das er nicht stundenlang von dem Kleinkind geärgert werden möchte und die Halter es nicht wahrnehmen, dann knurrt oder in die Richtung des Kindes schnappt ist das Geschrei groß.
Und alles weil der erwachsene Mensch mit kleinen Kindern unbedingt einen Familienhund haben wollten und so naiv war das ein Welpen fix und fertig erzogen auf die Welt kommt.

Ende vom Lied, der Hund muss abgegeben werden um die Kinder zuschützen.
Wobei ich auch der Meinung bin das der Hund vor weiteren Fehlverhalten der Kinder und vor den von Anfang an den überforderdern Halter geschützt wird.

Bitte wartet mit einem Welpenkauf bis Eure Kinder alt genug sind, hinterfrag Euch ob ihr die ersten Wochen und Monaten dem Hund gerecht werdet und damit meine ich nicht stumpfsinniges Gassigehen .

In diesem Sinne

Grüße Kirsten


Der Zauberkünstler "Hundetrainer"

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Nach einer langen Pause kam ich heute mal wieder dazu meine Gedanken, die mir immer wieder durch den Kopf gehen, niederzuschreiben.
Heute geht es um das Thema: Woran man erkennen kann, dass ein Trainer erfolgreich ist.“
Die Antwort ist kurz und knapp

GAR NICHT!

Jetzt wunderst du Dich bestimmt und willst zum Gegenargument ausholen oder möchtest jetzt wissen wie ich darauf kommen.
Schauen wir uns mal in der Branche um. Da gibt es Trainer mit einer hochmodernen Homepage, sehr ansprechend und Du kannst Dir ein erstes Bild davon machen. Du fragst Bekannte, ob sie von der Hundeschule X schon gehört haben und warum sie dort waren. Du bekommst erzählt, dass Deine Bekannte Agility, Clickerkurs und Krimitouren bei der Hundeschule gemacht hat.
Naja, das ist zwar nicht das was Du gesucht hast, aber Erziehung oder ähnliches kann die Hundeschule bestimmt auch - denkst Du Dir.
Du rufst an und ihr vereinbart einen Termin, der erst vier Wochen später ist. Dir ist es egal, denn wer so einen vollen Terminkalender hat, ist bestimmt erfolgreich. Ihr besprecht in dem Termin welche Ziele Du hast und was Du machen könntest. Dass er nur die Fun-Sportarten macht ist dir egal, da ja eine gute Auslastung Hunden immer guttut. Dir wird erklärt, wie toll doch die gemeinsame Zeit mit Deinem Hund ist und damit die erzieherischen Probleme davon alle gelöst werden. Du beginnst mit in den Gruppen an und stellst nach einigen Trainings fest, dass es Dir keinen Spaß macht und sich nichts an der ursprünglichen Problematik nichts verändert hat und du hörst auf.
Deine Bekannte fragen nach und Du antwortest, dass sich an dem Problem mit dem Hund sich nichts geändert hat und die Hundeschule Mist ist und trägst dein Urteil so weiter, ohne zu reflektieren, dass die Hundeschule in ihrem Bereich echt gut ist, aber DU was anderes wolltest und Du Dir von Anfang an nicht sicher warst, ob es das Richtige für Dich ist. Schon hat die Hundeschule einen doofen Ruf.
Umgedreht ist es aber auch so. Also Du suchst eine Hundeschule mit dem Schwerpunkt Auslastung und gehst aber zu einer mit dem Schwerpunkt Erziehung, Obedience oder Unterordnung.

Anderes Beispiel
Du hast verschiedene körperlichen Wehwehchen (z.B. Rheuma, Arthrose etc.) und kannst diverse Bewegungen nicht so umsetzen, wie dein Hund es eigentlich benötigt.
Du kommst mit einem Wunsch zu einem Trainer A, der alles einheitlich betrachtet und ihr gemeinsam besprecht, wie ein Training unter Berücksichtigung deiner Möglichkeiten möglich ist. Du findest es gut und startest mit dem Training. Um Deine körperlichen Defizite Best möglichst zu unterstützen wird am Anfang mit Leckerchen gearbeitet.
Leider sind die Trainingseinheiten durch Krankheit, Witterung, Urlaub und sonstigen Termine nicht regelmäßig, was der Trainer auch absolut verstehen kann. Trotzdem seid ihr in regelmäßigen Kontakt und Du bekommst (ohne Bezahlung) immer wieder Tipps. Während den Gesprächen erzählst Du mal beiläufig über ein neues Problem mit Deinem Hund, welches Du irgendwann mal angehen musst. Nach einer Pause bekommt Trainer A so ganz nebenbei mit, dass Du Trainer B engagiert hast, um das neue Problem anzugehen. Was auf Anhieb funktioniert hat. Schon ist Trainer A ein schlechter und Trainer B super. Ganz vergessen wird dabei, dass Trainer A über Wochen und Monate die Vorarbeit geleistet hat, indem er die Bindung zwischen Mensch und Hund verbessert hat und das ursprüngliche Ziel bzw. Wunsch ein ganz anderes war, als das bei Trainer B.

Wer ist jetzt der bessere Trainer?
Keiner, da beide bei gut gearbeitet haben. Nur liegt die Wahrnehmung von Dir auf das was zuletzt war und nicht auf die Veränderungen in den Monaten davor, die Du mit Trainer A gemacht hast.

Weiteres Beispiel.
Du kommst mit deinem Junghund neu zu einem Trainer. Dein Hund hat nie eine Hundeschule besucht und fängt seit 4 Wochen an sich zu verändern. Der erste Termin ist erstmal mit viel Gespräch, da der Trainer viel Hintergrundinformationen haben möchte, um Deinen Hund besser einzuschätzen. Er sagt Dir, dass der Weg nicht einfach sein wird und Dir mental einiges abverlangen wird und es für die komplette Familie neue Regeln gelten müsse, damit der Hund die neuen Verhaltensmuster antrainiert werden könne und das es nur in kleinen Schritten geht. Du bekommst eine kleine Übung an die Hand, die Du mit Deinem Hund machen sollst. Der nächste Termin ist erst zwei Wochen später, um bei Deinem Hund weitere Reizpunkte abzuchecken. Die erste Übung wurde so lala umgesetzt, da die Zeit fehlte. Bei diesem Termin bekommst Du nochmal gesagt, wie wichtig für den Erfolg des Trainings das tägliche Üben ist. Beim nächsten Termin liegt der Fokus auf eine bestimmte Situation, die Du dem Trainer erzählst und es wird nur geredet. Der Trainer erklärt, beschreibt, versucht Dir wichtige Sachen über das Verhalten Deines Hundes und Dir näher zu bringen. Und wieder kommt die Aussage, das die Zeit fehlte, Du es nicht weißt, wie du alles zeitlich machen sollst, aber Dein Hund macht nicht das was du willst, er verändert sich immer mehr…. Das Ende vom Lied ist, dass der Hund abgegeben werden muss. In manch Augen ist der Trainer kein guter, obwohl er alles getan und gemacht hat, aber das es nicht zu einem ruhigen praktischen Training kam, weil immer etwas bei Dir dazwischenkam.

Letztes Beispiel, dass auf Einzel- und Gruppentraining auslegbar ist.
Du hast eine kleine Krawallschachtel - unsicherer oder Auslandshund.
Der Hundetrainer, den Du Dir ausgesucht hast, nimmt sich am Anfang sehr viel Zeit für eine genaue Analyse Deines Hundes und Deiner Situation. Er erklärt die gesundheitliche Komponente welches hinter dem Verhalten liegen könnte, erklärt warum ein Tierarztbesuch angeraten ist. Hinzu kommt, dass bestimmte Verhaltensmuster an einer falschen Ernährung liegen könnte und rät ebenfalls das abklären zu lassen. Um nicht zu viel Zeit vergehen zu lassen, beginnt er kleinschrittig mit dem Training, um Deinen Hund nicht zu sehr zu überfordern. Du bekommst von Anfang an gesagt, dass es immer wieder zu Rückschritten kommen kann und es Geduld benötigt. Der Trainer arbeitet nicht mit der „Hau-Ruck“ -Methode, sondern achtet darauf, dass Dein Hund die neuen Verhaltensmuster gut verarbeiten und umsetzen kann. Leider geht es Dir nicht schnell genug oder Du siehst die kleinen Fortschritte Deines Hundes nicht. Du wechselst den Trainer, löscht alle Bewertungen - die waren bis jetzt immer gut von Dir -, erzählst rum bei welch schlechtem Trainer du warst und das das wochenlange Training nichts brachte. Du gehst zu einem neuen Trainer und alles funktioniert auf einmal innerhalb kurzer Zeit.

War der erster Trainer oder der andere Trainer besser?
Keiner von beiden ist besser. Der erste Trainer hat sich die Zeit genommen, um Deinen Hund genau unter die Lupe zu nehmen, hat auf gesundheitliche Komponenten geachtet, hat viele Gespräche mit Dir geführt, welches der neue Trainer vielleicht auch gemacht hätte und genauso viel Zeit damit verbracht hätte. Brauchte er aber nicht. Er kann sofort auf die Arbeit des Trainers davor aufbauen. Er profitiert von der tollen Analysearbeit des Vorgängers - nur der eine wird negativ bewertet und der andere ist der Größte jetzt in Deinen Augen.

Warum ich diese Zeilen schrieb?
Ganz einfach, ich möchte aufzeigen, dass ein gutes Hundetraining viele Faktoren beinhalte und alle zu dem ganzen Bild zählt.
Der eine Trainer benötigt keine genaue Analyse, da er im Hundesport, wie Agility mehr unterwegs ist, der eine trainiert unsichere Hunde, der andere hat große Gruppen, der andere Kleine, der eine ist Unterordnungstrainer, der andere legt Wert auf das Zusammenspiel von Ernährung und das Verhalten des Hundes, der bietet Freispiel an, der andere nicht.
ABER egal welche Philosophie der Trainer verfolgt, es kann zu keinem Erfolg kommen, wenn der Halter mit der Erwartung eine Hundeschule besucht, dass der Trainer mit den Fingern schnippt und der Hund alles kann, ohne das der Halter etwas dazu tun muss.
Geduld, tägliches umsetzen der Übungen, Geld für Untersuchungen, wichtige Informationen über das Verhalten des Hundes weitergeben, ist der Teil, der ein Halter bereit sein muss für ein erfolgreiches Training zu investieren.

Wenn Halter sich über Hundeschulen und ihre Trainer bei Bekannten oder im Internet erkundigen, sollten die Fragen gezielt auf jeden selbst abgestimmt sein.
Wenn jemand zu Dir sagt: „Die Hundeschule ist nicht gut, geh da bloß nicht hin!“, dann hinterfrage auch gerne mal die Gründe für diese Beurteilung. Warum empfiehlt derjenige diese Hundeschule nicht? War es das falsche Angebot, kam er mit dem Trainer menschlich nicht zurecht oder lag es an der Trainingsmethode, welche derjenige nicht umsetzen konnte – aus zeitlichen Gründen oder weil er es nicht verstanden hat was das tiefe Sinn der Methodik war und es dann als Unsinn abgetan hat?

So wie Du Dich entschlossen hast Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, übernimmst Du ganz allein auch den Erfolg Deines Trainings.
Und liebe Berufskollegen, wenn ein neuer Kunde zu euch kommt und negativ über den anderen Trainer redet, wäre es gut, es einfach mal zu hinterfragen, ohne gleich auf den anderen zu schimpfen und in durch den Dreck zu ziehen.
Nicht jeder Kunde erzählt die Wahrheit, über das was vorgefallen ist.
Die Lorbeeren durch eine gute Vorarbeit eines anderen einzuhamstern kann jeder.
Berücksichtig die eigene innere Einstellung und Erfahrung mit Hunden, jede hat ihre Berechtigung und ist so individuell wie jeder einzelne Hund.

In diesem Sinne
Eure Kirsten

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Im Dschungel der Hundetrainersuche

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Tief im Dschungel der Hundetrainersuche

oder

Wie finde ich den richtigen Hundetrainer für mich:

In dem Wirr-Warr der Bezeichnungen der Hundetrainer ist
es nicht einfach für sich selbst die  passende
Hundeschule zu finden.

Es gibt Bezeichnungen, wie zertifiziert vor der
Tierärztekammer, geprüft nach §11 beim Vet-Amt, nur mit positver Verstärkung,
ohne Strafen - um nur Einige zu nennen.

Ich versuche mal, so einfach wie möglich, die
Unterschiede in den Bezeichnungen aufzudröseln.

Jeder Hundetrainer muss eine Prüfung nach §11 des TschG (Tierschutzgesetz)
bei einem Amtstierarzt ablegen. Die Prüfung ist in Theorie, Praxis und
Fachgespräch unterteilt und beinhaltet alle Lerntheorien, Rassekunde,
Gesetzestexte und ein Grundwissen der Tiermedizin.

Ob ein Trainer eine Ausbildung bei einer der
mittlerweilen vielen Anbieter (ATN, Canis, Martin Rütter, Ziemer und Falke,
Kynologisch etc) absolviert hat oder nicht, spielt dabei keine Rolle, da jeder
sich das Fachwissen auch ohne Ausbildung aneignen kann. Dazu gehören die
Hundetrainer, die es schon lange gegeben hat, bevor die Auflage einer Prüfung im
Gespräch war. In einigen Fällen besitzen diese Trainer ein so umfassendes
Fachwissen, dass es für sie ein Leichtes ist, die geforderte Prüfung beim
Vet-Amt zu bestehen.

Nur mit einer bestandenen Prüfung nach §11 des TschG darf
man Hunde gewerblich ausbilden bzw. trainieren. Ehrenamtliche Trainer, z.B.
Trainer in Hundesportvereinen, brauchen die Prüfung aktuell noch nicht.

Für ein besseres Verständnis sage ich immer: das ist wie
ein Realschulabschluß oder Ausbildung.

Jetzt gibt es noch die Zertifizierung bei einer TÄK
(Tierärztekammer).

Diese Trainer müssen bei einer TÄK ebenfalls eine (erweiterte)
Prüfung ablegen. Der Unterschied ist, dass der Prüfling in dem Fachgespräch dieser
Prüfung noch detailierter auf die gestellten Fragen antworten muss. Wie
umfangreich ist auch abhängig davon welcher Sachverständige den jeweiligen
Hundetrainer prüft!

Diese Hundetrainer sollen augenscheinlich mehr Sachkunde
besitzen und dürfen aus diesem Grund hinterher die Sachkundeprüfung für
Hundehalter (s.g. Hundeführerschein) abnehmen.

Ich nenne es immer Abitur/Studium.

Nur Beides sagt nichts über die Fähigkeiten eines
Trainers in der Praxis aus.

Dann gibt es noch die Verhaltensberater für Hunde. Das
sind Hundetrainer, die weiter in das Zusammenspiel eines Hunde mit seinem
Halter eingehen können. Dabei liegt der Fokus auf die Psyche des Hundes bzw.
die Entwicklung eines speziellen Hundes. Über dieses Fachwissen gibt es keine
spezielle Prüfung bei einem Vet-Amt. In den meisten Fällen bekommt man von dem
Instituteine Bescheinigung, die solche Weiterbildungen anbieten. Und es ist
kein Muß eine Prüfung zu absolvieren.

So das ist erstmal zum besseren Verständnis gedacht.

Sind zertifizierte Hundetrainer der TÄK immer die Besseren?

Nein, ganz bestimmt nicht. Es gibt gute Trainer mit
Zertifizierung und auch weniger Gute. So wie es gute und weniger gute Trainer
mit §11 Prüfung gibt.

Z.B kann ein Hundetrainer zertifiziert sein, aber trotzdem
mit körperlichen Strafen arbeiten. Oder ein Trainer mit §11 Prüfung kann ein
Trainer mit viel Fachwissen sein, der es auch schafft den Haltern die
Lerntheorien näher zubringen, ohne ihn schwindlig zu reden.

Ein Zertifikat sagt nichts über die Fähigkeiten aus oder
das Talent Fachwissen zu vermitteln. Ich selbst habe nur die normale §11 Prüfung
vor dem Vet-Amt. Erst hatte ich es angestrebt, bin aber davon abgekommen, da
ich es nicht für mein Ego benötige.

Andere benötigen es, da es bis jetzt nur ein zertifizierter
Hundetrainer die Sachkunde abnehmen darf oder anerkannte Weiterbildungsseminare
für Hundetrainer geben darf.

Die Frage stellt sich natürlich für mich, warum in
diversen Verordnungen so ein Klassenunterschied gemacht wird. Ein jahrelang gut
arbeitender Hundetrainer ohne Zertifizierung hat die gleichen Fähigkeiten (oder
besser) als ein frisch zertifizierter Hundetrainer.

In den meisten Fällen ist es reine Geldmacherei.

Leider legen sich viele Ämter die Ausführung des § 11 aus,
wie sie es gerne hätten. Dieser Pharagraph ist alles nur kein Qualitätssiegel.
Viele schmücken sich aber mit genau diesem und verkaufen ihn als ob er ein
Qualitätssiegel wäre. Vor allem die Kollegen mit der Zertifizierung neigen sehr
dazu. Auch das schmücken mit den Namen von bekannten Referenten, ist so eine
Masche, die sugestieren soll wie fachkundig der ein oder andere vielleicht sein
könnte!

Philosophien von diveren Hundeschulen, dass sie
ausschließlich mit „positiver Verstärkung“ arbeiten, kommen verunsichernd
hinzu.

Dem Kunden wird suggeriert, dass ein Hund tun darf was er
will, denn wenn man es wörtlich nimmt wird nur belohnt und gelobt. Nennen wir
es mal provokant „Waldorf-Pädagogik“: Der Hund darf sich frei entfalten ohne
Regeln. Da kommen solche Anweisungen von Trainern, dass das Leckerchen vom
Herzen zum Hund gegeben werden soll, damit die positive Stimmung vom Halter zum
Hund übertragen wird, ein „Sitz“ sei zu hart für ein Hund etc…

Meine Einstellung dazu: Was für ein Mist!

Jegliches Grenzen setzen gehört nicht mehr zur positiven
Verstärkung.

Regeln im gemeinschaftlichen Zusammenleben geben dem Hund
Sicherheit und um diese Regeln durchzusetzen, heißt es auch mal Grenzen zu
setzen und dafür muss man auch mal „strafen“.

Was gehört zum Strafen?

  • Ignorieren
  • Kurzfristiger Ausschluß aus der sozialen
    Gemeinschaft (Familie)
  • Kommando „Nein“ (Abbruchsignal)
  • Korrektursignal
  • Körperliches Blocken
  • Leine (der Hund darf nicht mehr dahin wo er hin
    will)
  • Beanspruchen von Ressourcen oder Raum

Natürlich gibt es auch Strafen, die gegen das
Tierschutzgesetz verstoßen, die nicht zur Anwendung kommen dürfen und gegen die
ich mich verwehre.

Jetzt wirst du Dich fragen warum ich das ganze
schreibe.

Es strömen immer mehr Hundeschulen auf den Markt, die
Halter mit vorgefertigten Konzepten, die sie gekauft haben, abfertigen und mit
der Aussage „Nur positiv zu arbeiten“ ködern, aber null Plan haben von dem, was
sie tun.

Oder es gibt Hundetrainer, die nicht über ihren
Tellerrand schauen und so von sich voreingenommen sind, dass nur sie die Besten
sind und es keinen anderen Weg gibt.

Kaum ist ein Hund etwas auffälliger, werden diese Hunde
aus einer Gruppe genommen und dem Halter wird keinerlei Hilfestellung mit an
die Hand gegeben, um an deren Problem zu arbeiten. Die Halter suchen sich im
Internet Hilfe, schauen sich stundenlang YouTube Videos an, die vollkommen an
der Problematik vorbei gehen, da oft viel zu allgemein gehalten sind, und es
kommt zu einer nach aussen hin heftigen Verhaltensveränderung beim Hund.

Anstatt dem Problem am Anfang auf dem Grund zu gehen und
mit kleinen Hilfestellung weiterzuhelfen, warten dann die Halter bis der Arm
ausgekugelt wird, verunsichert oder frustiert sind und sich das Verhalten
verstärkt hat.

Auch ich habe schon Kunden abgesagt, weil wir nicht
zusammen passten - das ist auch in Ordnung. Mir ist es wichtiger, dass sich
Halter und Hund bei mir Wohl fühlen oder ich nicht das anbiete was dem Halter vielleicht
wichtiger ist (z.B. Freispiel, Hundetreffs)

Klar liegt mein Augenmerk darauf, dass ein Hund etwas
gerne tut und nicht aus Meideverhalten / Angst vor Strafen.

Aber - und das ist ein großes Aber - ein Hund benötigt
Regeln und Konsequenzen für ein Fehlverhalten.

Der Hund benötigt auch mal ein konsequentes (eindeutiges)
„Nein“, „Aus“.

Ich ärgere mich über s.g. Hundetrainer/innen, die die
Hunde durch inkonsequente Erziehung versauen und die Halter frustiert sind.

Es gibt kein schwarz und keine weiß, im Hundetraining
gibt es ganz viele Farben.

Nach der alten klassischen Unterordnungsschule mit
Starkzwang und rein aversiven Trainingsmethoden ist die Wattebauschfraktion
gekommen. Langsam fängt ein Umdenken der Halter an, da sie sehen was dabei
heraus kommt, wenn ein Hund vermenschlicht wird.

Ewig das Hauen und Stechen unter den Hundeschulen bzw.
Hundetrainer, eine fachlich gute Zusammenarbeit gibt es selten. Jeder gönnt dem
Anderen nichts. Getreu dem Motto, wo ich bin kann kein anderer sein!

Ich selbst bin in der glücklichen Lage zwei/drei
Hundetrainer an meiner Seite zu haben, mit denen ich mich ergänze und  ein respektvoller Umgang besteht, ohne dass
ein Konkurenzdenken vorhanden ist.

Leider ist das mittlerweile eine Seltenheit geworden.

Wenn ich nicht weiter komme bzw. wenn ein Halter sich
etwas wünscht was ich nicht leisten kann, sei es aus Überzeugung oder weil ich
mich damit nicht auskenne, dann schicke ich ihn zu einem anderen Hundetrainer.
Auf jeden Fall dränge ich ihn nicht meine Einstellung auf.

Oft sind die ersten Fragen: „Sind bei Ihnen auf den
Hundeplatz auch Halsbänder erlaubt?“, „Muss ich mit Geschirr trainieren?“ oder „Schreiben
Sie mir eine bestimmte Ernährung vor?“

Meine Verwunderung beim ersten Mal, als ich so eine Frage
hörte, war groß. Mittlerweile bin ich sauer, weil Halter gezwungen werden gegen
ihre Überzeugungen mit ihrem Hund zu trainieren.

Ich sehe immer wieder die Fragezeichen in den Gesichtern
von Neukunden, wenn ich Fragen stelle wie für sie persönlich z.B. ein Abruf
aussehen soll.  Ich erfrage es solange,
bis der Halter es für sich definiert.

Der Grund ist ganz einfach, für mich hat der Abbruf evtl.
eine andere Definition als für den Halter selbst.

Wann geht es in die Köpfe von einigen Hundetrainern?

Es geht um die Hunde und ihre Menschen, um das Team, und nicht darum welche Trainingsphilosophie am Besten ist oder welcher Guru gerade angesagt ist. Ihr tut den Hunden nichts Gutes, wenn ihr die Bedürfnisse des Hundes außer Acht lasst.

Erst werden die Hunde verhunst und dann werden sie aus
eurer Hundeschule abgeschoben, weil ihr mit dem was ihr geschaffen habt selbst
nicht mehr klar kommt.

Natürlich freue ich mich über jeden Neukunden, der durch
solch egoistischen Hundetrainer verunsichert ist und nicht mehr weiter weiß und
dadurch dann zu mir kommt. Aber muss es erst soweit kommen? Könnt ihr nicht
ehrlich sein, wenn ihr nicht weiterkommt mit eurer Philosophie?

Wie findest Du jetzt für Dich den richtigen
Hundetrainer?

Er sollte auf Dich, Deinen Hund und Deinen Bedürfnisse
eingehen und in kleine Gruppen arbeiten, so das gewährleistet ist auch mal
individuell auf Dich einzugehen. Ein Trainer sollte darauf achten, dass es Deinem
Hund gut geht und er keine Schmerzen oder extremen Stress hat. Gegebenenfalls wird
ein Training auch mal für diesen Tag beendet (selbst wenn du die Stunde voll
bezahlen musst), so kannst Du erkennen, ob der Trainer Deinen Hund schützt.

Deine innere Einstellung sollte berücksichtig werden, denn
was hilft es, wenn Dir vorgeschrieben wird, dass nur ein Geschirr das Beste von
Allem ist, Du aber das Halsband bevorzugst. Du bist daraufhin im Zwiespalt mit
dem Training, da Du nicht überzeugt bist von dem was du tust und was der
Trainer sagt überträgt sich auf Deinen Hund. Wenn beide Einstellung nicht
zusammen passen, sollte man sich trennen.

Ein Hundetrainer sollte flexibel arbeiten und nicht seine
Meinung engstirnig dem Kunden aufdrücken.

Hast du Fragen über Trainingsmethoden oder über den Sinn
einer Übung, dann stelle sie dem Trainer. Kommt Dir etwas merkwürdig vor, frage
nach, kommt Dir die Antwort komisch vor, dann wechsel die Hundeschule.

Es geht nur um Dich und Deinen Hund.

Lass Dich nicht von tollen vorgefertigen Konzepte,
Versprechungen, der Menge an Weiterbildungen, super tollen Internetauftritten
und Titeln blenden. Manche Trainer bieten die Möglichkeit an bei einer
Trainingseinheit mal ohne Hund zuschauen zu können oder Bitte um ein
Kennenlerngespräch (natürlich mit Bezahlung), so kann man sich gegenseitig
beschnuppern und abklären, ob es einen gemeinsamen Nenner gibt.

Du hast vieles aus Deinem eigenen Training wiedererkannt?

Wenn es eine positive Rückmeldung war, dann freut es mich
für Dich, dass Du den richtigen Hundetrainer gefunden hast.

Hast Du Dich aber ertappt gefühlt und merkst gerade, das
manches auf Deinen Hundetrainer und dessen Training zutrifft, dann scheue Dich
nicht, mit den eben genannten Tipps, Deinen richtigen Hundetrainer zu finden.

Denn nur wenn Du Dich wohl und Dich mit Deinen Problemen
und Vorstellungen der Hundeerziehung angenommen fühlst, kann Dir und Deinem
Hund das zukünftige Hundetraining wieder Spass machen und erfolgsversprechend
weiter gehen.


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Ich, der egoistische Hundehalter

Ich,
der egoistische Hundehalter.

Heute war
mal wieder einer der berühmten Tage, an denen ich wieder festgestellt habe, wie
egoistisch ich mit meinem Hund umgehe.

Mein Hund
darf kein Kontakt mit anderen Hunden an der Leine haben und damit muss ich feststellen,
dass ich bei anderen Hundehalter auf Unverständnis stoße.

Wenn ich
die Blicke der anderen Hundehalter deute, sehe ich in der Regel verachtende
Blicke oder absolutes Unverständnis.

Die
Argumente der Anderen kennen fast alle egoistischen Hundebesitzer:

„Meiner
will guten Tag sagen“

„Die
müssen sich beschnuppern“

„Meiner
ist lieb und will nur spielen“

usw.

Ich
gestehe, ICH will nicht, dass mein Hund mit jedem Hund Körperkontakt hat, ICH
will nicht, dass irgendein freilaufender Hund zu meinem hinrennt, ICH will
nicht dass ein anderer Hund an der Leine meinen beschnuppert.

Also bin
ich im Umkehrschluß egoistisch.

Mein Hund
hat 2-3 Hundefreunde mit denen wir regelmäßig unterwegs sind. Aber auch da gibt
es keinen Kontakt an der Leine. Wenn mein Hund ohne Leine mit seinen Kumpels
unterwegs ist, ist das vollkommen OK.

Und nun zu
meiner „Rechtfertigung“ warum mein Hund das nicht darf und warum ich das meinen
Hundeschüler immer und immer wieder erkläre.

  1. Die
    Hunde nehmen schon in einer Entfernung mit dem anderen Hund Kontakt auf, bevor
    der Mensch nur daran denkt.
  2. Selbst
    bei Hunde die sich kennen und an der Leine sich beschnuppern, kann es mal zu
    brenzligen Situationen kommen, die KEIN Mensch vorher sehen kann.
  3. Ein
    plötzlicher Knall, ein Hund erschreckt sich und will flüchten oder hinter
    seinem Menschen sich verstecken. Er kann aber nicht das er sich mit dem anderen
    Hund und seiner Leine verwickelt hat. Er gerät in Panik und ihm bleibt nichts
    anders mehr übrig als den anderen zu attakieren.
  4. Meinem
    Hund geht es an dem Tag nicht gut.
  5. Ich
    stehe unter Streß und habe keine Zeit
  6. Ich
    kenne den anderen Halter mit seinem Hund nicht und kann ihn auf die schnelle
    nicht einschätzen
  7. Hat
    der andere Hund evtl. eine ansteckende Erkrankung?
  8. Hat
    der andere Hund vllt. selbst einen schlechten Tag oder der Halter hat es eilig
  9. usw.
    usw.

Und wie
soll mein Hund jetzt wissen, bei wem er darf und bei wem nicht?

Im
Welpenalter erlaube ich es und ab dem Zeitpunkt der Pupertät wenn er heranreift
darf er auf einmal nicht mehr.

Er fängt
an sich zu aufzuspielen und ein Machtkampf entsteht zwischen Hund und Halter.

Schlimmsten
Falls entsteht eine richtige Leinenaggression.

Ich
benutze oft bei Haltern das Beispiel eines Babys oder Kleinkindes, die noch
nicht in der Lage sind sich zu verständigen.

Die Frage
an die Halter:

Würdest du
jeden Menschen an dein Kind lassen?

Würdest du
jeden Menschen dein Kind anfassen lassen (streicheln, in die Wange zwicken
etc)?

Möchtest
du, dass dein Kind zu jedem gleich hinrennt?

Jeder aber
auch jeder Halter hat bis jetzt mit einem klaren „Nein“ geantwortet.

Bei
Kindern sind wir deutlich und machen uns keine Gedanken was der andere sagt
oder was hinter deinem Rücken geredet wird.

Es ist
normal, dass wir unsere Kinder schützen.

Warum
lassen wir das dann bei unseren Hundes das zu?

Warum
haben wir ein schlechtes Gewissen was Andere dazu sagen könnten?

Warum
schützen wir unsere Hunde nicht genauso wie unsere Kinder?

Ich bin
froh ein egoistischer Hundehalter zu sein.

Bis jetzt
habe ich noch keine Erklärung gehört warum ein Hund Kontakt an der Leine haben sollte.


Meine Arbeit mit Tierschutzhunden

Meine Arbeit mit Tierschutzhunden 

Ich werde immer wieder mal auf meine Einstellung zu Tierschutzhunden angesprochen.
Dazu möchte ich heute einige Sätze schreiben.

Meine Hauptaufgabe ist es Halter und zukünftige Halter von Tierschutzhunden sensibilisieren.
Die Arbeit mit diesen Hunden kann viel Zeit und Durchhaltevermögen in Anspruch nehmen, da diese Hunde mit Hunden, die in Deutschland geboren werden, nicht vergleichbar sind.
In den meisten Fällen wachsen sie in der freien Natur aus und mussten von Anfang jagen oder Mülltonnen leerräumen, um zu überleben. Sie leben meistens in Rudel, denn nur so ist ihr Fortbestand gesichert.
Das Klima, die Gerüche etc. sind anders als in Deutschland.
Hinzukommt, dass viele Tierschutzorganisationen mit diversen Mitleiderregenden Bildern uns Menschen genau dort treffen wo wir am empfindlichsten sind: unser Bestreben zu helfen.

Wir Menschen möchten den Hunden etwas Gutes tun und diesen einen Hund retten.
Tolle Idee, nur sollte man sich vor Augen halten, dass viele von diesen Hunden einen ausgeprägten Hang zum Jagen haben, gerne die Freiheit genießen und Ausbrecherkönige sind, die Mülltonnen etc gerne plündern und nicht gerne alleine bleiben.

Auch sollte man sich über die Risiken einer zu frühen Kastration informieren (stehen bleiben in der Entwicklung), d.h. im Ausland in der Natur fällt das nicht so auf, in der häuslichen Umgebung kann das mehr zum Tragen kommen.

In meiner Arbeit als Hundetrainer sehe ich mich als Übersetzer zwischen Hund und dem Menschen.
Die Tierschutzhunde sind oft so feinfühlig und achten extrem auf die Körpersprache seines Menschen, da sind viele Worte überflüssig.
Das Erklären warum ein Hund eine Maus tausendmal besser findet als das Leckerchen beim Mensch, dass der Hund vom ersten Tag an Halt benötigt in dem der Mensch die Regeln festsetzt und das ohne Mitleid und warum es für den Hund so schwer ist die einfachsten Dinge wie "Sitz" und "Platz" zu lernen gehören zu den Aufgaben eines guten Hundetrainers.
In seinem vorherigen Leben kannte er das nicht.
Er hat sich frei bewegt und konnte selbst entscheiden ob er einen Hund mag oder lieber einen Bogen um ihn macht.
Daher ist es nicht verwunderlich warum dieser Hund in einem Shelter super mit anderen Hunden klar kommt und hier in Deutschland an der Leine Terror macht oder unsicher ist.
Oft sprechen die Hunde in Deutschland körperlich eine andere Sprache als die Tierschutzhunde es gewohnt waren.

Nicht selten sind Auslandhunde in Deutschland unsicher oder sind s.g. Angsthunde. Das heißt für den Halter ein langsames und schrittweise Heranführen an alles Neue. Die Hunde können spontan ein negatives Verhalten gegenüber Menschen zeigen, da sie vllt. schlechte Erfahrung mit einem bestimmten Typus Mensch gemacht haben.

Falls Du am Überlegen bist einen Hund zu retten, denke immer daran, dass sie wie eine Black Box sind, keiner kann sagen was in ihnen steckt, jedes Herz erweichendes Bild kann nicht das wiedergeben wie sich der Hund in Deutschland verhält, lese zwischen den Zeilen der Annonce, suche Hintergrundinformationen über den Verein, besitzen sie die Genehmigung Tiere einzuführen und zu vermitteln, wie geht die Orga damit um wenn der Hund doch nicht zu Dir passt und er zurück muss.
Wann wurde kastriert? Werden die gesetzlichen Bestimmungen zur Einfuhr eingehalten? Geimpft, gechipt? Die Liste der Fragen, die gestellt werden sollten, ist endlos lang.

Bei meiner Arbeit mit den Haltern mit ihrem Hund finde ich es wichtig, das Verhalten seines Hundes ihm näher zu bringen und auch die noch so kleinen Erfolge und Veränderungen wahrzunehmen.
Die Hunde aus dem Tierschutz sind so feinfühlig, achten auf so viele Gesten seines Menschen. Sie sind einfach ganz natürliche Hunde uns Menschen antrainieren Verhaltensmuster.

Von diesen Hunden können wir Menschen viel lernen und dieses Lernen macht mir verdammt viel Spaß.

Ich freue mich mit jedem Halter, wenn sein Hund langsam wieder Spaß am Leben hat, wenn die Unsicherheit verloren geht, wenn er lernt seinem Menschen zu Vertrauen, dass wenn er weg geht auch wieder kommt.
Diese Veränderungen dauern, manchmal gehen sie nicht ganz weg, manchmal muss der Halter einfach lernen damit zu leben.
Jeder Hund ist einzigartig und jeder hat seinen eigenen Charakter, da gibt es kein Schema F.
Und genau das ist es was meine Arbeit als Hundetrainerin ausmacht.

Falls Du dich mit dem Gedanken beschäftigst einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, gerne beantworte ich Dir Deine Fragen im Vorfeld oder unterstütze dich bei der Auswahl.

Grüße Kirsten