Wir suchen Dich

  • eine Genehmigung nach §11 8f TierSchG (sollte vorhanden oder zumindest ein nahes liegendes Ziel sein)
  • einen Nachweis deiner Qualifikation als Hundetrainer (Hast Du eine Ausbildung? Welche Seminare und Fortbildungen hast Du bislang besucht? Hast Du bereits in anderen Hundeschulen gearbeitet?)
  • wünschenswert wäre eine Methoden offene Ausrichtung
  • Teamfähigkeit – durch Offenheit, Engagement und Hilfsbereitschaft
  • Kreativität – im Umgang mit Methoden, im Aufbau von Übungen, in Gesprächsstrukturen
  • Flexibilität – Einsatzbereitschaft auch an Wochenenden, Führerschein und Kraftfahrzeug, kundenorientiertes Auftreten
  • Humor – lockerer, aber professioneller Umgang mit dem Team und den Kunden

 

Wir bieten Dir

  • eine ausreichend lange Einarbeitungszeit mit Entlohnung
  • eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit
  • Organisation und Durchführung von Gruppentrainings im Bereich unserer Welpenschule, Junghunde, Erziehung und Beschäftigung
  • Regelmäßiger Austausch und Feedbackgespräche
  • eine stetig wachsende Hundeschule mit viel Potential zum Ausbau und zur Selbstverwirklichung

Wenn Du dich angesprochen fühlst, dann bewerbe dich schriftlich an:

Kirsten@hundeschule-sarstedt.de

Kirsten Heitmüller

Hundeschule Sarstedt

Ostertorstr. 37

31157 Sarstedt

Tel: 0172/9324678


Der schmale Grad zwischen Aufmerksam und Helikopern

Der heutige Blogeintrag geht um die Veränderung der Menschen in Bezug auf ihre Hunde.
Ob die Auswirkungen von Home-Office, der Pandemie oder um eine generelle Veränderung der Halter/innen zurückzuführen sind, ist schwierig zu beantworten. Ich vermute eher die Auswirkung der Pandemie und Home-Office.
Wir Menschen haben uns im Laufe der letzten fast drei Jahre daran gewöhnt, uns mit weniger Menschen zu treffen, uns auf das nötigste zu beschränken, wir bekommen weniger Besuch. Manch Halter/in ist dadurch in den Genuss des Home-Office gekommen. Das birgt einiges an Risiken.
Während wir im täglichen Berufsleben in den Firmen (egal welcher Branche) unterschiedliche menschliche Sozialkontakte gehabt hatten. Erfahrungen, Stimmungen und Meinungen wurden ausgetauscht.
Durch die Lockdowns waren einige gezwungen, von zu Hause aus arbeiten zu müssen. Manch einer fühlte sich wohl und war glücklich darüber, weil er/sie selbst gesundheitlich angeschlagen war oder der Mensch ist, der sich in der Umgebung von Kollegen nicht wohl gefühlt hat.
Dagegen gibt es Menschen, die sich erst an das „eingesperrt“ sein gewöhnen mussten und eine gewisse Leere verspürten.

Und jetzt kommt der Hund mit ins Spiel. Die Rasse ist unterm Strich egal.
Dadurch, dass der Mensch vermehrt zu Hause ist, besteht die Gefahr, den Fokus immer mehr auf den Hund zu legen. Wir nehmen immer sensibler unseren Hund wahr. Früher haben wir uns mit Freunden getroffen, waren auf der Arbeit, haben uns mehr um unsere Bedürfnisse gekümmert. Jetzt ist es oft „nur“ noch der Hund, der uns tagtäglich begleitet.
Vor dem Home-Office hatte der Hund seine Zeit des Ausruhens und des Schlafens, dass ein Hund ca. 12- 16 Stunden machen sollte.  Jetzt ist der Mensch zu Hause, der am Anfang nur ab und zu mal geschaut hat und es unmerklich gesteigert hat.

  • Er spricht mit dem Hund während dieser gerade vor sich her dusselt. Und schwups ist er wieder wach
  • der Hund schläft, der Mensch krault ihn weil es so süß aussieht und schon ist er wieder gestört
  • Der Hund hat leichte Blähung, der Halter bekommt es jetzt natürlich mehr mit und sorgt sich, ob es dem Hund gut geht
  • In den Zigarettenpausen zu Hause, geht der Hund jedes Mal mit

Das sind erst Mal nur Kleinigkeiten, die aber in der Summe gesehen zu Problemen führen können.

Der Hund bekommt immer mehr soziale Zuwendung und lernt auch den Menschen zu manipulieren, um die Zuwendung einzufordern, sei es ein Blick, ein Winseln, ein zur Tür laufen etc.
Unser Unbewusstsein schiebt unsere eigenen Bedürfnisse immer mehr nach hinten. Es gibt Menschen, die finden diese alltägliche Situation gut, da sie sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen wollen. Gerade Menschen, die unter Verlust der Kontrolle leiden, projizieren dies auf den Hund. Ich selbst gehörte auch mal zu diesem Typ von Menschen. Ich wollte die Geschehnisse in meinem Leben kontrollieren. Nach über 40 Jahren habe ich mich dem Problem gestellt bzw. stellen müssen, daher kann ich manch Denkweise gut nachvollziehen und wie schwer es ist loszulassen.

Ich versuche an Hand der Beziehung zwischen meinem Hund und mir zu erklären, was der Unterschied der Definitionen von Aufmerksam, Fürsorge und „Helikopern“ ist.

Paul hat vor 4 Jahren angefangen sein Ausscheidungsverhalten zu ändern. Es zeigt sich daran, dass es eigentlich seine Zeit war, er tat so als wollte er sich hinsetzen zum Koten, aber er hat nicht. Das kann alles ja mal sein.  Nach 2 Stunden wurde er unruhig und ich ging wieder mit ihm raus, es löste sich nicht. Also wieder nach Hause. Alle zwei Stunden das Spiel. Irgendwann kam eine kleine Menge und ich war erstmal erleichtert. Das Ganze ging über drei Tage. Mir kam das alles komisch vor, da es nicht typisch für ihn war. Ich habe einen Termin beim Tierarzt gemacht mit dem Resultat, dass die Prostata von Paul vergrößert war und das Risiko einen Darmverschluss bestand. Er musste zeitnah kastriert werden.  Ich war erleichtert.

Für mich ist die Beobachtung von Veränderungen im normalen Ablauf als aufmerksam-sein, der Gang zum Tierarzt ist für mich Fürsorge, da mein Hund den Termin nicht selbst machen kann.

Helikopter-Halter zu sein wäre dann, wenn ich jetzt jeden Kot den mein Hund absetzt kontrolliere, damit ich ja nichts verpasse und um bei jeglicher Veränderung sofort zum Tierarzt zu gehen. Wenn ich jetzt nach und nach jeden Pups meines Hundes hinterfrage oder jedes Humpeln, jedes bellen mich nervös macht und ich mir Sorge darüber mache, dass es meinem Liebling (überspitzt gesagt) ja gut geht. Wenn ich jede Bewegung von ihm wahrnehme und beobachte, jeder Blick von ihm mich wahnsinnig glücklich macht (Ausschüttung von Glückshormonen) und mich mit Glücksgefühlen versorgt. Meine Gefühlsebene fordert für mein eigenes Wohlbefinden dieses Gefühl immer mehr ein, so dass ich unbewusst die Blicke meines Hundes suche. Wenn mein Hund jetzt noch einen traurigen Blick drauf hat, fange ich wieder an mir Sorgen zu machen, ob es ihm gut geht. Ich fange an alles zu hinterfragen, jedes Weigern irgendwo drüber zu laufen, jedes Geräusch was dem Hund nicht gut tun könnte etc.  Der nächste Schritt ist, dass ich meinem Hund jede Unannehmlichkeit des Alltags abnehme bzw. vermeide. Der Hund merkt das und fängt an auszutesten, wie er mich manipulieren kann.

Oder er schläft und ich streichle ihn jedes Mal wenn ich an ihm vorbei komme, er legt sich ins Körbchen um zu entspannen und ich schaue ihn immer wieder an. Durch jeden Blick/Anstarren kommt mein Hund nicht zur Ruhe. Der Kreislauf beginnt. Durch mangelnde Ruhe, Entspannung, Schlaf, wird der Hund unausgeglichener und gestresster, dadurch nimmt der Hund Alltagssituationen sensibler wahr und reagiert zunehmenst heftiger, was bei mir wiederum dazu führt noch mehr aufzupassen.

Der Hund reagiert instinktiv, während wir Menschen rational denken können. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, sollten wir an uns und der Einstellung zu unserem Hund arbeiten. Wir Menschen vergessen dabei, egal ob positiver Stress wie auch negativer Stress, Stress kann zu gesundheitlichen Schäden führen.
Die Tendenz zu einer krankhaften Mensch-Hund-Beziehung ist in diesem Status schon gegeben. Krankhaft ist wenn einer der Partner darunter leidet. In den meisten Fällen ist es der Hund.

Hinterfragt Euch als Halter, welche Position euer Hund für euch einnehmen sollte, und welche Rolle hat er wirklich.
Ist er

  • ein Kumpel
  • ein Freund
  • Sozialpartner
  • Kindersatz
  • Beschützer

Wie ist dein Erziehungsstil? Bist du der Typ, der über Dirigismus erzieht oder über emotionale Bindung? Bist du eher der Typ emotionale Bindung und mit wenig bis keinen Dirigismus?
Was bedeutet Dirigismus in Bezug auf das Zusammenleben mit dem Hund?
Dirigismus drückt aus, ob du bereit bist für das Handeln deines Hundes Verantwortung zu übernehmen und sein Verhalten zu lenken.
Vor einigen Jahren war Dirigismus „Kadavergehorsam“, was sich dann verändert hat in die Gegenrichtung „Wattebausch-Pädagogig.

Zusammenfassend kann man sagen, dass eine gesunde Mischung von beiden gut ist.
Wenn Du Kunde von mir bist, biete ich dir einen kleinen Test an mit Fragen um herauszufinden welcher Typ du bist und ob es eine Tendenz in eine krankhafte Beziehung zu deinem Hund gibt.
Und dann gibt es noch eine Steigerung, und zwar den sozialen bzw. emotionalen Missbrauch von Hunden, den Konrad Lorenz als soziale Sodomie bezeichnet hat. Ein hartes Wort, was aber die krankhafte Tiefe der Beziehung zu dem Hund ausdrückt.

Ich habe versucht einige Blickwinkel näher zu bringen, in dem ich sie kurz angerissen habe.
Einige Folgen für den Hund, wie erlernte Hilflosigkeit, habe ich erstmal nicht erwähnt, da sonst dieser Blogbeitrag ausufert.
Falls du dich in manchen Sätzen wiedergefunden hast und du möchtest mehr darüber erfahren und möchtest etwas an der Beziehung ändern (evtl. geht es schon Richtung krankhaft, Kontrolle nicht abgeben können, Leere im Leben durch einen Hund ersetzen, mangelnder Dirigismus) kann ich jedem Hundehalter nur raten, such dir einen guten Coach für dich und deinen Hund, ggf. liegt auch eine tiefer sitzende psychische Erkrankung vor. Durch eigene Erfahrung rate ich zu einem Therapeuten für dich. Der Weg ist nicht einfach und kann emotional hart sein.  Aus eigener Erfahrung lohnt sich diese Anstrengung für dein eigenes Leben.

LG
Kirsten


Die berühmt berüchtigte Pubertät

Ca. alle 4 bis 6 Monate gibt es im Training ein wiederkehrendes Problem: Die s.g. Pubertät. Die Halter sind am Verzweifeln, ihre süßen kleine Racker bringen sie an den Rand der Verzweiflung. Von heute auf morgen vergessen die Hunde, was am Vortag noch aus dem ff ging. Es werden die bestehenden Regeln wieder hinterfragt und ausprobiert, ob man diese nicht doch umgehen kann. Und eins kann ich im Vorfeld schon mal sagen, diese Zeit hört nicht mit einem Jahr auf, oder waren wir mit 16 schon erwachsen? Ja es stimmt, es gibt eine s.g. 2. Pubertät. In meiner Ausbildung gab es eine Faustformel: Im ersten Jahr wachsen die Hunde in die Höhe, im zweiten Jahr in die Breite (Muskeln etc.). Erst im dritten Jahr kommt das Gehirn hinterher. 

Ich könnte jetzt mit Fachbegriffen um mich werfen, welche Gehirnregionen umgebaut werden.
Das geht von der Amygdala, Großhirnrinde, präfrontaler Cortex etc.  Ein Teil ist für die Hormone wie Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, Testosteron zuständig, eine andere Region ist für das Arbeitsgedächtnis da usw. usw.
Jeder der mich kennt weiß, dass ich nicht gerne mit Fachausdrücken um mich werfe. Ich bin eher der praktisch veranlagte Mensch und versuche es im Training mit Beispielen zu erklären. Für die wissenschaftlichen Erklärungen sind andere besser zuständig.

Auf jeden Fall befindet sich das Gehirn in der Umbauphase und oft ist kein Stein mehr auf dem anderen. Die Gerüche der Hündinnen werden wahrgenommen, die Sexualhormone schießen nach oben und es werden hormonelle Gegenspieler aufgebaut.
Eine Mülltonne, die seit 8 Monaten an einer Stelle stand, wird auf einmal angeknurrt, weil die Wahrnehmung sich verschoben hat.

Ein gutes Beispiel aus meinem Erwachsen werden.
Mit 8 Jahren bin ich auf den höchsten Kirschbaum in unserem Garten geklettert, mit 12 Jahren nur noch bis zur Hälfte, mit 16 Jahren habe ich es nur versucht und jetzt stehe ich vor einem Kirschbaum und alleine bei dem Gedanken hochzuklettern bekomme ich Herzrasen.
Oder ich bin früher auf den bockigsten Pferden geritten, bin dabei zig mal runtergefallen. Egal, Sand abschütteln und wieder drauf. Heute undenkbar für mich. Meine Risikobereitschaft hat mit zunehmendem Alter nachgelassen und ich nehme die Dinge anders wahr.  Bis dorthin habe ich einige Blaue Flecken davongetragen.

So ähnlich geht es in der Umbauphase des hündischen Gehirns. Die verschiedenen Wahrnehmungen werden neu sortiert. Teilweise ist das Gehirn eine Blase aus nichts. Sie reagieren emotional, können ihre Impulse nicht steuern, weil die hormonellen Gegenspieler gerade out of Order sind oder sich neu formieren müssen.

Nicht selten zeigt sich in der ersten Pubertät, welche Defizite sich aufgebaut haben.
Bis dahin waren es die süßen Welpen, die vieles durften oder wo wir vieles haben durchgehen lassen. Die Welpen haben unsere Schlupflöcher erforscht und abgespeichert, um diese dann in der ersten Umbauphase zu hinterfragen und auszudiskutieren. Wenn wir Menschen emotional darauf eingehen und es persönlich nehmen wird der Weg langwierig und unser Geduldsfaden wird mehr als nur einmal reißen.

In dieser schwierigen Zeit liest man sich bei Dr. Google schlau oder bekommt von anderen Hundebesitzern dumme Ratschläge. Nicht selten werden Rüden wie auch Hündinnen kastriert, weil sie dann ruhiger werden. Oder es wird geraten, dem Hund zu zeigen wer der Chef ist durch Runterdrücken und Schnauzengriff. Aus Erfahrung kann ich euch sagen, beides hilft nicht. Eher das Gegenteil kann eintreffen.

Im Volksmund heißt es die Hunde sind in der Trotzphase. Naja eine Trotzphase gibt es beim Hund nicht. Sie sind in der sozialen Explorationsphase (Erkundungsphase), sie testen ihre Grenzen aus. Evtl. sind es Grenzen, die von Anfang an nicht eindeutig waren. Sie testen uns aus.
Er schickt Erlerntes, wie auch uns, in die Testphase. Bestehen wir diese Testphase souverän und emotional neutral geht die erste Pubertät gut vorbei. Wenn nicht, dauert sie lange.
Die Rüdenbesitzer haben es noch etwas schwerer als die, die Hündinnen haben.
Bei den Hündinnen erkennt man durch die eintretende Läufigkeit eher eine leichtere wellenförmige Entwicklung. Die Höhen und Tiefen wechseln sich nicht so schnell ab und die Übergänge sind weicher.
Die Rüden haben es schon etwas schwerer in den ersten drei Jahren.
Neben der normalen Umbauphase kommt die Geschlechtsreife mit dem tollen Duft der Hündinnen hinzu. Hormonelle Gegenspieler für den Umgang mit dem Duft der Hündinnen während der Läufigkeit und Standhitze müssen aufgebaut werden. Der Rivale aus der Nachbarschaft, der ebenfalls dem Duft nicht widerstehen kann, muss angemault werden.
Nicht selten entstehen zu diesem Zeitpunkt die Leinenaggressionen, nicht zu verwechseln mit Leinenpöbelei.

Diese Stelle des Textes bitte vormerken.

Ab ca. dem 12. Monat beginnt der Übergang zum Erwachsenenalter. Vergleichbar mit uns Menschen, wenn wir eine Ausbildung beginnen. Die Hunde sind körperlich, was die Größe anbetrifft, ausgewachsen. Die Muskulatur folgt im etwa im zweiten Jahr.

Einige wundern sich, warum sich ihr Hund im Alter zwischen 1,5 bis 2,5 Jahren verändert. Der beste Kumpel oder Kumpeline wird angeknurrt, es besteht immer weniger Interesse am „Spielen“ mit Artgenossen, selbst die Wahrnehmung von Geräuschen, Gerüchen etc. kann sich verändern.
Diese Phase ist wieder eine Umbauphase und nennt sich die Adoleszenz Phase. Die Phase von der Geschlechtsreife bis zur Zuchtphase, die abschließende Phase für die Persönlichkeit des Hundes.
Erst jetzt ist der Hund erwachsen und hat seine eigene Persönlichkeit endgültig entwickelt.
Wir sind mit 12 Jahren auch nicht voll entwickelte Persönlichkeiten.

Bevor ich zu der o.g. Stelle komme, möchte ich mit einem Wunschgedanken ausräumen.
Der von vielen Haltern geäußerte Wunsch, dass sein Hund sich mit allen Hunden versteht; mit all seinen Wurfgeschwistern bis ins hohe Alter bestens versteht; mit seinem Kumpels und Kumpelinen aus der Welpengruppe immer versteht.
Mal Hand aufs Herz. Mit wieviel Menschen aus dem Kindergarten haben Sie noch freundschaftlichen Kontakt oder spielen noch im Sandkasten mit ihnen? Mit welchen Menschen aus der Grundschule, Realschule und Ausbildung haben Sie noch Kontakt? Ich kann von mir selbst sagen, mit einer max. 3 Person aus dem Kindergarten und Schulzeit habe ich noch Kontakt. Nicht regelmäßig, da die Entfernung zu weit ist. Und nur mit diesen Personen könnte ich mir so ein Blödsinn wie im Sandkasten spielen vorstellen. In meinem schulischen und sportlichen Werdegang habe ich einige kennenlernen dürfen. Alles hatte seine Zeit. Diese Zeit hat mich in meiner Entwicklung geprägt, im negativen wie auch positiven Sinn. Meine Eltern haben mich erzogen mit einem gewissen Grundgerüst. Dieses Grundgerüst hat mich durch viele stressige Situationen gebracht, da es mir Sicherheit gegeben hat. Und genau dieses prägt auch die Entwicklung unseres Hundes. Unsere Hunde benötigen unsere Souveränität, um sie durch diese Entwicklungsphasen zu bringen.

Zum Schluss komme ich nochmal zurück zu der o.g. Stelle.
Lest bitte mal Verkaufsinserate von Hunden, oder unterhaltet euch mit Mitarbeitern von Tierheimen.
In vielen Fällen werden Hunde im Alter von 12 Monaten zum Verkauf angeboten, Hunde werden im selben Alter ins Tierheim abgegeben. Oft sind es Rüden, die „aggressiv“ sind, sich nicht mehr mit Artgenossen vertragen, die Kinder anknurren oder im schlimmsten Fall Menschen schon gebissen haben. Ihr denkt, dass das Einzelfälle sind? Mit Nichten.  In der Pubertät zeigt sich oft die mangelnde Erziehung seitens der Menschen, die jetzt massiv wird, obwohl der Ursprung im Welpenalter liegt.
Eine Abgabe aus gesundheitlichen Gründen, oder massiven Veränderungen der familiären Umstände ist davon ausgeschlossen. Wenn sich Lebensumstände verändern, dafür kann keiner was.
Für falsche oder mangelnde Erziehung ist der Mensch verantwortlich.

Meine Bitte an alle Hundehalter und zukünftigen Hundehalter:
Der Satz „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“ passt auch auf die Erziehung von Hunden
Also fangt von Anfang an mit einer respektvollen, konsequenten (eindeutigen) und hartnäckigen Erziehung eurer Hunde an. Bringt dem Hund Regeln und Grenzen bei und das alles im Einklang mit der Rasse, der Genetik und dem Bedürfnis des Hundes.
Euer Hund wird nicht erwachsen geboren. Er ist nicht mit 1 Jahr erwachsen, auch wenn wir es gerne hätten. Es dauert seine Zeit, durchaus auch mal bis zu drei Jahre.

Haltet durch, es lohnt sich.


Corona und der Hundekauf Teil 2 !

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Fast ein Jahr mit Corona ist vorüber.

Für mich Zeit eine Zwischenbilanz zu ziehen.

Durch Lockdowns fanden/finden keine Partys, Feierlichkeiten, Theater- und Kinobesuche statt.
Einige haben festgestellt, dass das eigene Leben ohne diese Dauerbespaßung trostlos und einsam ist.
Für ein Teil dieser Menschen war es für sie der beste Zeitpunkt sich den oft langersehnten Wunsch zu erfüllen und sich einen Hund anzuschaffen. Dank Kurzarbeit, Homeoffice, Reiseeinschränkungen ist man ja oft zu Hause. Viele Unternehmungen sind/waren verboten. Mit dem Hund muss man raus gehen, Spazieren-gehen ist trotz Kontaktbeschränkung oder zeitweisen Ausgangsbeschränkungen nicht verboten.

Im ersten Lockdown wusste kaum eine Hundeschule, ob weitergearbeitet werden darf und wenn in welcher Form. Die Bundesländer haben unterschiedliche Verordnungen gehabt und dann gab es noch verschiedene Auslegungen der Landkreise. Problem dabei war, dass es so plötzlich kam und die Hunde, die schon in einer Hundeschule waren, erstmal „versorgt“ werden mussten. Gerade die Junghunde, Welpen, Tierschutzhunde, verhaltensauffälligen Hunde, die schon im Training waren, lagen im Fokus.
Als sich alles etwas normalisiert hat und absehbar war, dass Kurzarbeit und Homeoffice noch länger Bestand hatten, kamen die s.g. Corona-Welpen um die o.g. Lücke im Leben zu füllen.
Den Züchtern wurden, sprichwörtlich, die Welpen aus der Hand gerissen. Die Preise auf den einschlägigen Plattformen schossen in die Höhe, es wurde gezüchtet auf Teufel komm raus (seriöse Züchter sind ausgenommen), es wurden Rassen verpaart, die absolut nicht zusammenpassen, die Welpen aus s.g. Ups-Würfen nehmen rasant zu, Familien mit Kleinkindern bekamen Welpen von Rassen, die Ruhe benötigen, etc. etc. etc. (ich könnte noch viele weitere Beispiele anführen).
Zu diesem Zeitpunkt waren, aus Trainersicht und aus Sicht des Hundes, Gott sei Dank die europäischen Grenzen noch geschlossen, so dass es eine Pause von Auslandtierhunden war.
Wenn diese noch dazu gekommen wären, möchte ich mir nicht ausmalen was dann passiert wäre.

Die meisten Hundeschulen konnten sich vor Welpengruppen-Anfragen nicht retten, so dass viele davon keine mehr aufnehmen konnten.

Der „verantwortungsbewusste“ Hundehalter wollte seinen Hund aber natürlich richtig erziehen und suche in den sozialen Medien nach Antworten. Die Anzahl von Hundeerziehungsgruppen bei Facebook und co. stieg, Erziehungsvideos bei Youtube waren der Renner, Online-Trainingsangebote etc. All dass wurde in Mengen konsumiert. Einige von diesen Angeboten sind gut, aber halt nur eine geringe Anzahl davon. In den meisten Gruppen ist eine Vielzahl von s.g. „Fachleuten“, jeder hat Recht und nur seine Training Tipps sind die besten. Einige Halter haben soviel Zeit bei diesen Angeboten verbracht. Sie wurden verunsichert, sie wussten nicht mehr wem sie glauben sollten. Mit Hundeerziehung ist es genauso wie bei der Kindererziehung, 100 Leute, 100 verschiedene Tipps.
Die Halter sind verunsichert und diese Verunsicherung überträgt sich auf den Hund. Wenn der Mensch keine eigene Struktur in der Erziehung hat, bekommt der Welpe auch keine Struktur. Das Resultat ist Überforderung von Mensch und Hund, was sich dann im Verhalten widerspiegelt, gerade wenn es dann in die Pubertät geht.
Wenn dann das Kleinkind angeknurrt wird, es zu Beißvorfällen kommt usw. ist das Chaos perfekt.
Mittlerweile ist der zweite Lockdown in Kraft und je nach Bundesland und Landkreis haben Hundeschulen geschlossen. Einzeltraining ist manchmal nicht möglich und die Hilfestellung sind dadurch nicht gegeben.
Resultat: der Hund muss weg.
Der neue Halter hat aber das gleiche Problem: Hundeschulen sind entweder geschlossen, machen nur eingeschränktes Training oder die Gruppen sind schon überlaufen.

Während dieser ganzen Zeit werden weiter Welpen (provokant gesagt) „produziert“.
Welpengruppen sind aber voll und es gibt kein Platz mehr.

Der Kreislauf beginnt von vorne.

Zu den ganzen Problemen kommt hinzu, dass sich die Neu-Hundehalter keine Gedanken darüber machen, was sie mit dem Hund machen, wenn keine Kurzarbeit oder Home-Office mehr gibt.
Der Hund hat bis dahin in vielen Fällen nicht gelernt allein zu bleiben. Er hat gelernt, dass den ganzen Tag jemand um ihn herum ist und er jederzeit verbale Ansprache bekommt und jetzt soll er von jetzt auf jetzt im besten Fall 4 Stunden, im schlimmsten Fall bis zu 8 Stunden allein bleiben.
Resultat kann sein, dass der Hund die Wohnung neu dekoriert in dem er alles kaputt macht, alles zusammen bellt.
Anstatt vom ersten Tag den Hund an die Regeln zu gewöhnen, die es nach der Pandemie gibt, werden Hunde verwöhnt und bespaßt.
Auch hier kann zur Folge der Entschluss sein: der Hund muss weg.

Zu diesen Erfahrungen von mir und anderen Hundetrainer kommt hinzu, dass es eine ansteigende Anzahl von Welpen gibt. Unseriöse Züchter lassen ihre Hündinnen am laufenden Band belegen, Privatpersonen finden es toll verschiedene Rassen zu verpaaren, es kommen skurrile Mischungen dabei raus, die unter Umständen hochexplosiv sein können. Es gibt einige Welpen, die über keine Impfungen verfügen. Welpen werden an Familien ohne jegliche Hundeerfahrung und mit Kleinkindern abgegeben, obwohl die Züchter wissen, dass der Hund überfordert sein wird. Über Spätfolgen machen sich einige keine Gedanken, Hauptsache der Rubel rollt.
Das gleiche gilt aber auch für verschiedene Tierschutzorganisationen. Auch hier merkt man einen vermehrten Anstieg von Welpen, die nach Deutschland vermittelt werden. Manche davon sind kurz vor der Pubertät und die Orgas achten nicht darauf Interessenten genau unter die Lupe zu nehmen.

Solange ein Ende der Pandemie nicht in Sicht ist und somit einen regelmäßigen Besuch einer guten Hundeschule gewährleistet ist, finde ich es besonders wichtig, dass jede Partei (Halter, Züchter, Tierschutzorganisationen) ihrer Verantwortung bewusstwerden, ob sie sich ein Hund holen oder vergeben.

Ein Angsthund, aggressiver Hund, Junghund benötigt ein regelmäßiges Training auf dem Hundeplatz, im eigenen Umfeld oder in der Öffentlichkeit.
Youtube, Facebook und Onlintrainingsangebote können kein Face-to-Face-Training in einer guten Hundeschule ersetzen.
Wir sind nur das Ende dieser Kette um die Hunde, die Dank von selbsternannten Fachleuten im Internet verhaltensauffällig sind, „hinbiegen“ müssen oder mit den Haltern Tacheles reden müssen.

In Gesprächen mit anderen Hundetrainern ist bei den meisten herauszuhören, dass sie sich Gedanken machen, wenn aus diesen Welpen Junghunde werden und welche Problematiken auf die Branche zu kommen kann.

Mir ist bewusst, dass ich bei einigen Menschen in ein Fettnäpfchen getreten bin, ich bin es aber den Hunden schuldig, den das sind die Leidtragenden, wenn sie zu Wanderpokale nach der Pandemie werden.

Zum Schluss einen eindringlichen Appell an Sie:
Überlegen Sie es sich reiflich, ob Sie die Verantwortung für einen Hund über mindesten 10 Jahre tragen können?
Passt ein Hund in die Zeit nach Pandemie in meinen Alltag?
Informieren Sie sich gründlich über die verschiedenen Rassen und nicht nur die positiven Eigenschaften. Bis ein Hund familientauglich ist, ist es ein langer Weg, denn ein Welpe kommt nicht fertig erzogen und familientauglich in die Welt.
Möchten Sie einen Hund nur weil sie in der jetzigen Zeit, in der es wenig Möglichkeit für soziale Kontakte gib, die Lücke in Ihrem Leben füllt?
Wenn es um die Lücke oder Langeweile in Ihrem Leben gibt, gehen Sie in ein Tierheim und fragen noch einer Patenschaft oder Gassi-geh-Angebot?

Gut 80 % der Hundehalter gehören zu den verantwortungsbewussten und ich bin mir sicher, dass Du dazu gehörst.

Grüße Kirsten

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Corona und der Hundekauf

Ich wende mich heute mit einem dringenden Apell an Euch und im speziellen an diejenigen die sich mit dem Gedanken tragen einen Welpen ein neues Zuhause zugeben. Natürlich gilt das auch für Halter, die ein Hund aus dem Tierschutz bei sich aufnehmen möchten.

In der Zeit des Lockdowns und der Kontaktbeschränkung haben einige Mensche für sich festgestellt, wie leer ein Zuhause sein kann und tragen sich mit dem Gedanken einem Hund ein neues Zuhause zugeben. Gerade jetzt hat man ja viel Zeit, sei es durch Home-office oder das man kaum weggeht. Überlegt Euch genau, ob Ihr es auch nach dem wieder alles normal läuft, dem Hund weiter gerecht werdet. Obwohl Ihr jetzt noch viel Zuhause seid, muss jedem Hund das Alleine-Bleiben beigebracht werden sonst können schnell trennungsbedingte Störung entstehen und Euer Hund fängt an alles zu zerstören oder zu bellen.

Bei den meisten Rassebeschreibungen steht im Internet sehr oft "perfekter Familienhund" und solch tolle Beschreibungen.
In den meisten Fällen stimmt das.
ABER bis er zu einem tollen Familienhund wird ist es viel Arbeit, Geduld und bestenfalls tägliches Üben.
Dazu zählt nicht nur das obligatorische "Sitz", "Platz" und "Fuss".
Ein Welpe ist kein Spielzeug das knuffig mit seinen Kulleraugen aussieht und man den ganzen Tag nur schmusen und spielen möchte.
Zu den täglichen Rituale gehören Ruheübungen, die Impulse zu trainieren, Frust auszuhalten, Kognitveauslastung, dem Welpen eine Struktur zu geben und dadurch Sicherheit.
Stubenreinheit ist eins der ersten Herrausforderungen, natürlich auch das er von Anfang an lernen sollte nicht zu jedem Hund und Mensch freudig hinzurennen, denn es soll ja auch Hunde und Menschen geben die das nicht mögen.
Ich verstehe das der Mensch mit seinem Welpe/Hund ohne Leine gehen will, ABER wenn es innerhalb eines Radius von 2-3 Meter an der Orientierung an den Menschen fehlt, wie soll das im Feld ohne Leine funktionieren.

Sind Kleinkinder im Haushalt, holt ihr euch noch einen 4-beiniges Kleinkind zu euch. Jeder verlangt nach Aufmerksamkeit. Das kann zu Stress für den Halter ausarten.
Für bestimmte Hunderassen wie Australian Shepherd, Labbis kann so ein Trubel mit Kleinkindern zu einen extremen Stress ausarten, da er nicht zur Ruhe findet. Diese mentale Überforderung des Hundes kann zu Übersprungshandlung führen und evtl. zu knurren, beissen etc. kommen.
Im Idealfall geht man von Anfang in eine Welpenschule (nicht Spielgruppe), wo er lernt mit Ausseneinflüssen umzugehen und keine Unsicherheiten im Alltag aufkommen.
Manch Mensch spart sich das Geld, oder hat einfach keine Zeit durch die kleinen Kinder. Das kann in der Pupertätsphase eines Hundes dann richtig Arbeit machen. Der findet sich neu, er vergisst was er schon mal wusste, er testet seine Grenzen aus. Dann erst holt man sich fachliche Unterstützung, die dann mehr Kosten verursacht als gleich eine Hundeschule zu besuchen.
Es hat sich über Monate eine Spirale der Frustation, Wut, Ungeduld auf beiden Seiten aufgebaut. Und wenn dann der Hund trotz mehrfacher Vorwarnung das er nicht stundenlang von dem Kleinkind geärgert werden möchte und die Halter es nicht wahrnehmen, dann knurrt oder in die Richtung des Kindes schnappt ist das Geschrei groß.
Und alles weil der erwachsene Mensch mit kleinen Kindern unbedingt einen Familienhund haben wollten und so naiv war das ein Welpen fix und fertig erzogen auf die Welt kommt.

Ende vom Lied, der Hund muss abgegeben werden um die Kinder zuschützen.
Wobei ich auch der Meinung bin das der Hund vor weiteren Fehlverhalten der Kinder und vor den von Anfang an den überforderdern Halter geschützt wird.

Bitte wartet mit einem Welpenkauf bis Eure Kinder alt genug sind, hinterfrag Euch ob ihr die ersten Wochen und Monaten dem Hund gerecht werdet und damit meine ich nicht stumpfsinniges Gassigehen .

In diesem Sinne

Grüße Kirsten


Der Zauberkünstler "Hundetrainer"

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Nach einer langen Pause kam ich heute mal wieder dazu meine Gedanken, die mir immer wieder durch den Kopf gehen, niederzuschreiben.
Heute geht es um das Thema: Woran man erkennen kann, dass ein Trainer erfolgreich ist.“
Die Antwort ist kurz und knapp

GAR NICHT!

Jetzt wunderst du Dich bestimmt und willst zum Gegenargument ausholen oder möchtest jetzt wissen wie ich darauf kommen.
Schauen wir uns mal in der Branche um. Da gibt es Trainer mit einer hochmodernen Homepage, sehr ansprechend und Du kannst Dir ein erstes Bild davon machen. Du fragst Bekannte, ob sie von der Hundeschule X schon gehört haben und warum sie dort waren. Du bekommst erzählt, dass Deine Bekannte Agility, Clickerkurs und Krimitouren bei der Hundeschule gemacht hat.
Naja, das ist zwar nicht das was Du gesucht hast, aber Erziehung oder ähnliches kann die Hundeschule bestimmt auch - denkst Du Dir.
Du rufst an und ihr vereinbart einen Termin, der erst vier Wochen später ist. Dir ist es egal, denn wer so einen vollen Terminkalender hat, ist bestimmt erfolgreich. Ihr besprecht in dem Termin welche Ziele Du hast und was Du machen könntest. Dass er nur die Fun-Sportarten macht ist dir egal, da ja eine gute Auslastung Hunden immer guttut. Dir wird erklärt, wie toll doch die gemeinsame Zeit mit Deinem Hund ist und damit die erzieherischen Probleme davon alle gelöst werden. Du beginnst mit in den Gruppen an und stellst nach einigen Trainings fest, dass es Dir keinen Spaß macht und sich nichts an der ursprünglichen Problematik nichts verändert hat und du hörst auf.
Deine Bekannte fragen nach und Du antwortest, dass sich an dem Problem mit dem Hund sich nichts geändert hat und die Hundeschule Mist ist und trägst dein Urteil so weiter, ohne zu reflektieren, dass die Hundeschule in ihrem Bereich echt gut ist, aber DU was anderes wolltest und Du Dir von Anfang an nicht sicher warst, ob es das Richtige für Dich ist. Schon hat die Hundeschule einen doofen Ruf.
Umgedreht ist es aber auch so. Also Du suchst eine Hundeschule mit dem Schwerpunkt Auslastung und gehst aber zu einer mit dem Schwerpunkt Erziehung, Obedience oder Unterordnung.

Anderes Beispiel
Du hast verschiedene körperlichen Wehwehchen (z.B. Rheuma, Arthrose etc.) und kannst diverse Bewegungen nicht so umsetzen, wie dein Hund es eigentlich benötigt.
Du kommst mit einem Wunsch zu einem Trainer A, der alles einheitlich betrachtet und ihr gemeinsam besprecht, wie ein Training unter Berücksichtigung deiner Möglichkeiten möglich ist. Du findest es gut und startest mit dem Training. Um Deine körperlichen Defizite Best möglichst zu unterstützen wird am Anfang mit Leckerchen gearbeitet.
Leider sind die Trainingseinheiten durch Krankheit, Witterung, Urlaub und sonstigen Termine nicht regelmäßig, was der Trainer auch absolut verstehen kann. Trotzdem seid ihr in regelmäßigen Kontakt und Du bekommst (ohne Bezahlung) immer wieder Tipps. Während den Gesprächen erzählst Du mal beiläufig über ein neues Problem mit Deinem Hund, welches Du irgendwann mal angehen musst. Nach einer Pause bekommt Trainer A so ganz nebenbei mit, dass Du Trainer B engagiert hast, um das neue Problem anzugehen. Was auf Anhieb funktioniert hat. Schon ist Trainer A ein schlechter und Trainer B super. Ganz vergessen wird dabei, dass Trainer A über Wochen und Monate die Vorarbeit geleistet hat, indem er die Bindung zwischen Mensch und Hund verbessert hat und das ursprüngliche Ziel bzw. Wunsch ein ganz anderes war, als das bei Trainer B.

Wer ist jetzt der bessere Trainer?
Keiner, da beide bei gut gearbeitet haben. Nur liegt die Wahrnehmung von Dir auf das was zuletzt war und nicht auf die Veränderungen in den Monaten davor, die Du mit Trainer A gemacht hast.

Weiteres Beispiel.
Du kommst mit deinem Junghund neu zu einem Trainer. Dein Hund hat nie eine Hundeschule besucht und fängt seit 4 Wochen an sich zu verändern. Der erste Termin ist erstmal mit viel Gespräch, da der Trainer viel Hintergrundinformationen haben möchte, um Deinen Hund besser einzuschätzen. Er sagt Dir, dass der Weg nicht einfach sein wird und Dir mental einiges abverlangen wird und es für die komplette Familie neue Regeln gelten müsse, damit der Hund die neuen Verhaltensmuster antrainiert werden könne und das es nur in kleinen Schritten geht. Du bekommst eine kleine Übung an die Hand, die Du mit Deinem Hund machen sollst. Der nächste Termin ist erst zwei Wochen später, um bei Deinem Hund weitere Reizpunkte abzuchecken. Die erste Übung wurde so lala umgesetzt, da die Zeit fehlte. Bei diesem Termin bekommst Du nochmal gesagt, wie wichtig für den Erfolg des Trainings das tägliche Üben ist. Beim nächsten Termin liegt der Fokus auf eine bestimmte Situation, die Du dem Trainer erzählst und es wird nur geredet. Der Trainer erklärt, beschreibt, versucht Dir wichtige Sachen über das Verhalten Deines Hundes und Dir näher zu bringen. Und wieder kommt die Aussage, das die Zeit fehlte, Du es nicht weißt, wie du alles zeitlich machen sollst, aber Dein Hund macht nicht das was du willst, er verändert sich immer mehr…. Das Ende vom Lied ist, dass der Hund abgegeben werden muss. In manch Augen ist der Trainer kein guter, obwohl er alles getan und gemacht hat, aber das es nicht zu einem ruhigen praktischen Training kam, weil immer etwas bei Dir dazwischenkam.

Letztes Beispiel, dass auf Einzel- und Gruppentraining auslegbar ist.
Du hast eine kleine Krawallschachtel - unsicherer oder Auslandshund.
Der Hundetrainer, den Du Dir ausgesucht hast, nimmt sich am Anfang sehr viel Zeit für eine genaue Analyse Deines Hundes und Deiner Situation. Er erklärt die gesundheitliche Komponente welches hinter dem Verhalten liegen könnte, erklärt warum ein Tierarztbesuch angeraten ist. Hinzu kommt, dass bestimmte Verhaltensmuster an einer falschen Ernährung liegen könnte und rät ebenfalls das abklären zu lassen. Um nicht zu viel Zeit vergehen zu lassen, beginnt er kleinschrittig mit dem Training, um Deinen Hund nicht zu sehr zu überfordern. Du bekommst von Anfang an gesagt, dass es immer wieder zu Rückschritten kommen kann und es Geduld benötigt. Der Trainer arbeitet nicht mit der „Hau-Ruck“ -Methode, sondern achtet darauf, dass Dein Hund die neuen Verhaltensmuster gut verarbeiten und umsetzen kann. Leider geht es Dir nicht schnell genug oder Du siehst die kleinen Fortschritte Deines Hundes nicht. Du wechselst den Trainer, löscht alle Bewertungen - die waren bis jetzt immer gut von Dir -, erzählst rum bei welch schlechtem Trainer du warst und das das wochenlange Training nichts brachte. Du gehst zu einem neuen Trainer und alles funktioniert auf einmal innerhalb kurzer Zeit.

War der erster Trainer oder der andere Trainer besser?
Keiner von beiden ist besser. Der erste Trainer hat sich die Zeit genommen, um Deinen Hund genau unter die Lupe zu nehmen, hat auf gesundheitliche Komponenten geachtet, hat viele Gespräche mit Dir geführt, welches der neue Trainer vielleicht auch gemacht hätte und genauso viel Zeit damit verbracht hätte. Brauchte er aber nicht. Er kann sofort auf die Arbeit des Trainers davor aufbauen. Er profitiert von der tollen Analysearbeit des Vorgängers - nur der eine wird negativ bewertet und der andere ist der Größte jetzt in Deinen Augen.

Warum ich diese Zeilen schrieb?
Ganz einfach, ich möchte aufzeigen, dass ein gutes Hundetraining viele Faktoren beinhalte und alle zu dem ganzen Bild zählt.
Der eine Trainer benötigt keine genaue Analyse, da er im Hundesport, wie Agility mehr unterwegs ist, der eine trainiert unsichere Hunde, der andere hat große Gruppen, der andere Kleine, der eine ist Unterordnungstrainer, der andere legt Wert auf das Zusammenspiel von Ernährung und das Verhalten des Hundes, der bietet Freispiel an, der andere nicht.
ABER egal welche Philosophie der Trainer verfolgt, es kann zu keinem Erfolg kommen, wenn der Halter mit der Erwartung eine Hundeschule besucht, dass der Trainer mit den Fingern schnippt und der Hund alles kann, ohne das der Halter etwas dazu tun muss.
Geduld, tägliches umsetzen der Übungen, Geld für Untersuchungen, wichtige Informationen über das Verhalten des Hundes weitergeben, ist der Teil, der ein Halter bereit sein muss für ein erfolgreiches Training zu investieren.

Wenn Halter sich über Hundeschulen und ihre Trainer bei Bekannten oder im Internet erkundigen, sollten die Fragen gezielt auf jeden selbst abgestimmt sein.
Wenn jemand zu Dir sagt: „Die Hundeschule ist nicht gut, geh da bloß nicht hin!“, dann hinterfrage auch gerne mal die Gründe für diese Beurteilung. Warum empfiehlt derjenige diese Hundeschule nicht? War es das falsche Angebot, kam er mit dem Trainer menschlich nicht zurecht oder lag es an der Trainingsmethode, welche derjenige nicht umsetzen konnte – aus zeitlichen Gründen oder weil er es nicht verstanden hat was das tiefe Sinn der Methodik war und es dann als Unsinn abgetan hat?

So wie Du Dich entschlossen hast Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, übernimmst Du ganz allein auch den Erfolg Deines Trainings.
Und liebe Berufskollegen, wenn ein neuer Kunde zu euch kommt und negativ über den anderen Trainer redet, wäre es gut, es einfach mal zu hinterfragen, ohne gleich auf den anderen zu schimpfen und in durch den Dreck zu ziehen.
Nicht jeder Kunde erzählt die Wahrheit, über das was vorgefallen ist.
Die Lorbeeren durch eine gute Vorarbeit eines anderen einzuhamstern kann jeder.
Berücksichtig die eigene innere Einstellung und Erfahrung mit Hunden, jede hat ihre Berechtigung und ist so individuell wie jeder einzelne Hund.

In diesem Sinne
Eure Kirsten

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Workshop "Aromatherapie, Salben mischen"

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Workshop „Aromatherapie, mischen“
Termin: Sonntag, 08.11. 2020
Uhrzeit: 10.00 – 14.00 Uhr

In diesem Workshop geht es um die
praktische Anwendung der Aromatherapie. Wir beginnen mit einer theoretischen
Einführung über die Grundlagen. Hier erfahren Sie alles über die verwendeten
Rohstoffe, welches Zubehör benötigt wird und was es sonst noch zu beachten
gilt.

Im praktischen Teil werden wir dann
gemeinsam ein Massagegel und eine pflegende Pfotensalbe für Ihre Hunde
herstellen. Diese dürfen Sie im Anschluss selbstverständlich mit nach Hause
nehmen.

Hinweise:

maximal 10 Teilnehmer

Die Hunde haben an diesem Tag frei,
denn die intensiven Gerüche der verschiedenen ätherischen Öle würden die
Hundenasen sehr strapazieren.


Dozentin: Andrea Frost, MaD-Hildesheim

Wann:
Sonntag, den 08.11. 2020
Uhrzeit: 10.00 – 14.00 Uhr

Wo:
SV-OG Hildesheim-West

Am Mastberg, 31137 Hildesheim

Kosten:
60,00 € inkl Material, Skript mit Rezepten

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Im Dschungel der Hundetrainersuche

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Tief im Dschungel der Hundetrainersuche

oder

Wie finde ich den richtigen Hundetrainer für mich:

In dem Wirr-Warr der Bezeichnungen der Hundetrainer ist
es nicht einfach für sich selbst die  passende
Hundeschule zu finden.

Es gibt Bezeichnungen, wie zertifiziert vor der
Tierärztekammer, geprüft nach §11 beim Vet-Amt, nur mit positver Verstärkung,
ohne Strafen - um nur Einige zu nennen.

Ich versuche mal, so einfach wie möglich, die
Unterschiede in den Bezeichnungen aufzudröseln.

Jeder Hundetrainer muss eine Prüfung nach §11 des TschG (Tierschutzgesetz)
bei einem Amtstierarzt ablegen. Die Prüfung ist in Theorie, Praxis und
Fachgespräch unterteilt und beinhaltet alle Lerntheorien, Rassekunde,
Gesetzestexte und ein Grundwissen der Tiermedizin.

Ob ein Trainer eine Ausbildung bei einer der
mittlerweilen vielen Anbieter (ATN, Canis, Martin Rütter, Ziemer und Falke,
Kynologisch etc) absolviert hat oder nicht, spielt dabei keine Rolle, da jeder
sich das Fachwissen auch ohne Ausbildung aneignen kann. Dazu gehören die
Hundetrainer, die es schon lange gegeben hat, bevor die Auflage einer Prüfung im
Gespräch war. In einigen Fällen besitzen diese Trainer ein so umfassendes
Fachwissen, dass es für sie ein Leichtes ist, die geforderte Prüfung beim
Vet-Amt zu bestehen.

Nur mit einer bestandenen Prüfung nach §11 des TschG darf
man Hunde gewerblich ausbilden bzw. trainieren. Ehrenamtliche Trainer, z.B.
Trainer in Hundesportvereinen, brauchen die Prüfung aktuell noch nicht.

Für ein besseres Verständnis sage ich immer: das ist wie
ein Realschulabschluß oder Ausbildung.

Jetzt gibt es noch die Zertifizierung bei einer TÄK
(Tierärztekammer).

Diese Trainer müssen bei einer TÄK ebenfalls eine (erweiterte)
Prüfung ablegen. Der Unterschied ist, dass der Prüfling in dem Fachgespräch dieser
Prüfung noch detailierter auf die gestellten Fragen antworten muss. Wie
umfangreich ist auch abhängig davon welcher Sachverständige den jeweiligen
Hundetrainer prüft!

Diese Hundetrainer sollen augenscheinlich mehr Sachkunde
besitzen und dürfen aus diesem Grund hinterher die Sachkundeprüfung für
Hundehalter (s.g. Hundeführerschein) abnehmen.

Ich nenne es immer Abitur/Studium.

Nur Beides sagt nichts über die Fähigkeiten eines
Trainers in der Praxis aus.

Dann gibt es noch die Verhaltensberater für Hunde. Das
sind Hundetrainer, die weiter in das Zusammenspiel eines Hunde mit seinem
Halter eingehen können. Dabei liegt der Fokus auf die Psyche des Hundes bzw.
die Entwicklung eines speziellen Hundes. Über dieses Fachwissen gibt es keine
spezielle Prüfung bei einem Vet-Amt. In den meisten Fällen bekommt man von dem
Instituteine Bescheinigung, die solche Weiterbildungen anbieten. Und es ist
kein Muß eine Prüfung zu absolvieren.

So das ist erstmal zum besseren Verständnis gedacht.

Sind zertifizierte Hundetrainer der TÄK immer die Besseren?

Nein, ganz bestimmt nicht. Es gibt gute Trainer mit
Zertifizierung und auch weniger Gute. So wie es gute und weniger gute Trainer
mit §11 Prüfung gibt.

Z.B kann ein Hundetrainer zertifiziert sein, aber trotzdem
mit körperlichen Strafen arbeiten. Oder ein Trainer mit §11 Prüfung kann ein
Trainer mit viel Fachwissen sein, der es auch schafft den Haltern die
Lerntheorien näher zubringen, ohne ihn schwindlig zu reden.

Ein Zertifikat sagt nichts über die Fähigkeiten aus oder
das Talent Fachwissen zu vermitteln. Ich selbst habe nur die normale §11 Prüfung
vor dem Vet-Amt. Erst hatte ich es angestrebt, bin aber davon abgekommen, da
ich es nicht für mein Ego benötige.

Andere benötigen es, da es bis jetzt nur ein zertifizierter
Hundetrainer die Sachkunde abnehmen darf oder anerkannte Weiterbildungsseminare
für Hundetrainer geben darf.

Die Frage stellt sich natürlich für mich, warum in
diversen Verordnungen so ein Klassenunterschied gemacht wird. Ein jahrelang gut
arbeitender Hundetrainer ohne Zertifizierung hat die gleichen Fähigkeiten (oder
besser) als ein frisch zertifizierter Hundetrainer.

In den meisten Fällen ist es reine Geldmacherei.

Leider legen sich viele Ämter die Ausführung des § 11 aus,
wie sie es gerne hätten. Dieser Pharagraph ist alles nur kein Qualitätssiegel.
Viele schmücken sich aber mit genau diesem und verkaufen ihn als ob er ein
Qualitätssiegel wäre. Vor allem die Kollegen mit der Zertifizierung neigen sehr
dazu. Auch das schmücken mit den Namen von bekannten Referenten, ist so eine
Masche, die sugestieren soll wie fachkundig der ein oder andere vielleicht sein
könnte!

Philosophien von diveren Hundeschulen, dass sie
ausschließlich mit „positiver Verstärkung“ arbeiten, kommen verunsichernd
hinzu.

Dem Kunden wird suggeriert, dass ein Hund tun darf was er
will, denn wenn man es wörtlich nimmt wird nur belohnt und gelobt. Nennen wir
es mal provokant „Waldorf-Pädagogik“: Der Hund darf sich frei entfalten ohne
Regeln. Da kommen solche Anweisungen von Trainern, dass das Leckerchen vom
Herzen zum Hund gegeben werden soll, damit die positive Stimmung vom Halter zum
Hund übertragen wird, ein „Sitz“ sei zu hart für ein Hund etc…

Meine Einstellung dazu: Was für ein Mist!

Jegliches Grenzen setzen gehört nicht mehr zur positiven
Verstärkung.

Regeln im gemeinschaftlichen Zusammenleben geben dem Hund
Sicherheit und um diese Regeln durchzusetzen, heißt es auch mal Grenzen zu
setzen und dafür muss man auch mal „strafen“.

Was gehört zum Strafen?

  • Ignorieren
  • Kurzfristiger Ausschluß aus der sozialen
    Gemeinschaft (Familie)
  • Kommando „Nein“ (Abbruchsignal)
  • Korrektursignal
  • Körperliches Blocken
  • Leine (der Hund darf nicht mehr dahin wo er hin
    will)
  • Beanspruchen von Ressourcen oder Raum

Natürlich gibt es auch Strafen, die gegen das
Tierschutzgesetz verstoßen, die nicht zur Anwendung kommen dürfen und gegen die
ich mich verwehre.

Jetzt wirst du Dich fragen warum ich das ganze
schreibe.

Es strömen immer mehr Hundeschulen auf den Markt, die
Halter mit vorgefertigten Konzepten, die sie gekauft haben, abfertigen und mit
der Aussage „Nur positiv zu arbeiten“ ködern, aber null Plan haben von dem, was
sie tun.

Oder es gibt Hundetrainer, die nicht über ihren
Tellerrand schauen und so von sich voreingenommen sind, dass nur sie die Besten
sind und es keinen anderen Weg gibt.

Kaum ist ein Hund etwas auffälliger, werden diese Hunde
aus einer Gruppe genommen und dem Halter wird keinerlei Hilfestellung mit an
die Hand gegeben, um an deren Problem zu arbeiten. Die Halter suchen sich im
Internet Hilfe, schauen sich stundenlang YouTube Videos an, die vollkommen an
der Problematik vorbei gehen, da oft viel zu allgemein gehalten sind, und es
kommt zu einer nach aussen hin heftigen Verhaltensveränderung beim Hund.

Anstatt dem Problem am Anfang auf dem Grund zu gehen und
mit kleinen Hilfestellung weiterzuhelfen, warten dann die Halter bis der Arm
ausgekugelt wird, verunsichert oder frustiert sind und sich das Verhalten
verstärkt hat.

Auch ich habe schon Kunden abgesagt, weil wir nicht
zusammen passten - das ist auch in Ordnung. Mir ist es wichtiger, dass sich
Halter und Hund bei mir Wohl fühlen oder ich nicht das anbiete was dem Halter vielleicht
wichtiger ist (z.B. Freispiel, Hundetreffs)

Klar liegt mein Augenmerk darauf, dass ein Hund etwas
gerne tut und nicht aus Meideverhalten / Angst vor Strafen.

Aber - und das ist ein großes Aber - ein Hund benötigt
Regeln und Konsequenzen für ein Fehlverhalten.

Der Hund benötigt auch mal ein konsequentes (eindeutiges)
„Nein“, „Aus“.

Ich ärgere mich über s.g. Hundetrainer/innen, die die
Hunde durch inkonsequente Erziehung versauen und die Halter frustiert sind.

Es gibt kein schwarz und keine weiß, im Hundetraining
gibt es ganz viele Farben.

Nach der alten klassischen Unterordnungsschule mit
Starkzwang und rein aversiven Trainingsmethoden ist die Wattebauschfraktion
gekommen. Langsam fängt ein Umdenken der Halter an, da sie sehen was dabei
heraus kommt, wenn ein Hund vermenschlicht wird.

Ewig das Hauen und Stechen unter den Hundeschulen bzw.
Hundetrainer, eine fachlich gute Zusammenarbeit gibt es selten. Jeder gönnt dem
Anderen nichts. Getreu dem Motto, wo ich bin kann kein anderer sein!

Ich selbst bin in der glücklichen Lage zwei/drei
Hundetrainer an meiner Seite zu haben, mit denen ich mich ergänze und  ein respektvoller Umgang besteht, ohne dass
ein Konkurenzdenken vorhanden ist.

Leider ist das mittlerweile eine Seltenheit geworden.

Wenn ich nicht weiter komme bzw. wenn ein Halter sich
etwas wünscht was ich nicht leisten kann, sei es aus Überzeugung oder weil ich
mich damit nicht auskenne, dann schicke ich ihn zu einem anderen Hundetrainer.
Auf jeden Fall dränge ich ihn nicht meine Einstellung auf.

Oft sind die ersten Fragen: „Sind bei Ihnen auf den
Hundeplatz auch Halsbänder erlaubt?“, „Muss ich mit Geschirr trainieren?“ oder „Schreiben
Sie mir eine bestimmte Ernährung vor?“

Meine Verwunderung beim ersten Mal, als ich so eine Frage
hörte, war groß. Mittlerweile bin ich sauer, weil Halter gezwungen werden gegen
ihre Überzeugungen mit ihrem Hund zu trainieren.

Ich sehe immer wieder die Fragezeichen in den Gesichtern
von Neukunden, wenn ich Fragen stelle wie für sie persönlich z.B. ein Abruf
aussehen soll.  Ich erfrage es solange,
bis der Halter es für sich definiert.

Der Grund ist ganz einfach, für mich hat der Abbruf evtl.
eine andere Definition als für den Halter selbst.

Wann geht es in die Köpfe von einigen Hundetrainern?

Es geht um die Hunde und ihre Menschen, um das Team, und nicht darum welche Trainingsphilosophie am Besten ist oder welcher Guru gerade angesagt ist. Ihr tut den Hunden nichts Gutes, wenn ihr die Bedürfnisse des Hundes außer Acht lasst.

Erst werden die Hunde verhunst und dann werden sie aus
eurer Hundeschule abgeschoben, weil ihr mit dem was ihr geschaffen habt selbst
nicht mehr klar kommt.

Natürlich freue ich mich über jeden Neukunden, der durch
solch egoistischen Hundetrainer verunsichert ist und nicht mehr weiter weiß und
dadurch dann zu mir kommt. Aber muss es erst soweit kommen? Könnt ihr nicht
ehrlich sein, wenn ihr nicht weiterkommt mit eurer Philosophie?

Wie findest Du jetzt für Dich den richtigen
Hundetrainer?

Er sollte auf Dich, Deinen Hund und Deinen Bedürfnisse
eingehen und in kleine Gruppen arbeiten, so das gewährleistet ist auch mal
individuell auf Dich einzugehen. Ein Trainer sollte darauf achten, dass es Deinem
Hund gut geht und er keine Schmerzen oder extremen Stress hat. Gegebenenfalls wird
ein Training auch mal für diesen Tag beendet (selbst wenn du die Stunde voll
bezahlen musst), so kannst Du erkennen, ob der Trainer Deinen Hund schützt.

Deine innere Einstellung sollte berücksichtig werden, denn
was hilft es, wenn Dir vorgeschrieben wird, dass nur ein Geschirr das Beste von
Allem ist, Du aber das Halsband bevorzugst. Du bist daraufhin im Zwiespalt mit
dem Training, da Du nicht überzeugt bist von dem was du tust und was der
Trainer sagt überträgt sich auf Deinen Hund. Wenn beide Einstellung nicht
zusammen passen, sollte man sich trennen.

Ein Hundetrainer sollte flexibel arbeiten und nicht seine
Meinung engstirnig dem Kunden aufdrücken.

Hast du Fragen über Trainingsmethoden oder über den Sinn
einer Übung, dann stelle sie dem Trainer. Kommt Dir etwas merkwürdig vor, frage
nach, kommt Dir die Antwort komisch vor, dann wechsel die Hundeschule.

Es geht nur um Dich und Deinen Hund.

Lass Dich nicht von tollen vorgefertigen Konzepte,
Versprechungen, der Menge an Weiterbildungen, super tollen Internetauftritten
und Titeln blenden. Manche Trainer bieten die Möglichkeit an bei einer
Trainingseinheit mal ohne Hund zuschauen zu können oder Bitte um ein
Kennenlerngespräch (natürlich mit Bezahlung), so kann man sich gegenseitig
beschnuppern und abklären, ob es einen gemeinsamen Nenner gibt.

Du hast vieles aus Deinem eigenen Training wiedererkannt?

Wenn es eine positive Rückmeldung war, dann freut es mich
für Dich, dass Du den richtigen Hundetrainer gefunden hast.

Hast Du Dich aber ertappt gefühlt und merkst gerade, das
manches auf Deinen Hundetrainer und dessen Training zutrifft, dann scheue Dich
nicht, mit den eben genannten Tipps, Deinen richtigen Hundetrainer zu finden.

Denn nur wenn Du Dich wohl und Dich mit Deinen Problemen
und Vorstellungen der Hundeerziehung angenommen fühlst, kann Dir und Deinem
Hund das zukünftige Hundetraining wieder Spass machen und erfolgsversprechend
weiter gehen.


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Themenoffener Workshop

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Themenoffener Tagesworkshop mit Jens Flemming, Canin-Aktiv, Bensheim

Ursprünglich war ein 2 Tages Seminar/Workshop ausschließlich zum Thema „Aggressiver Hund, was nun?“ am 26. Und 27.09.2020 geplant.

Durch die Situation mit Corona und die damit verbundenen Unsicherheiten, sind die Anmeldungen zu gering, um es in dieser Form stattfinden zu lassen.

 

Das Wissensspektrum von Jens Flemming, Canin Aktiv, ist so breit und individuell aufgestellt, dass wir gemeinsam besprochen haben, den Workshop in abgeänderter Form anzubieten.

 

Es wird am 26.09.2020 und am 27.09.2020 ein Tagesworkshop ab 10.00 Uhr mit individuellen Themen stattfinden.

Programm am jeweiligen Workshop-Tag:

Interaktive Theorie:

  • Hunde 1X1
  • Verhalten
  • Ernährung
  • Verschiedene Lerntheorien/-Methoden
  • Wie können Aggressionen entstehen?
  • Argonistik, was ist das?

 

Der praktische Teil ist individuell, d.h. Du kannst mit dem Thema was Dich und Dein Hund beschäftig anmelden.

Zu diesen Themen können z.B.

  • Leinenaggression gegenüber Menschen und/oder Hunden
  • Impulskontrolle
  • Territoriales Verhalten gegenüber Menschen und/oder Hunden
  • Mehrhundehaltung und Erziehung
  • Erziehung/Beschäftigung mit einem Hund der taub oder blind ist
  • arbeiten mit Jens und Deinem Hund an deiner Unterordnung/Gehorsam

sein.

 

Hunde sollten während des Workshops im Auto bleiben können. Es gibt genug Pausen, um die Hunde lösen zu lassen.

Impfausweis und Haftpflichtversicherung ist Pflicht sowie bei Aggressionsproblemen ist ein Maulkorb

Kosten:
95,00 Euro pro Hund/Mensch Team/ pro Tag
Getränke und kleine Snacks incl.

Wann:
Samstag 26.09.2020
10.00 Uhr - 17.00 Uhr

Sonntag 27.09.2020
10.00 Uhr  - 17.00 Uhr

Ort:
Hundeschule Sarstedt
Wellweg 91
31157 Sarstedt

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Ich, der egoistische Hundehalter

Ich,
der egoistische Hundehalter.

Heute war
mal wieder einer der berühmten Tage, an denen ich wieder festgestellt habe, wie
egoistisch ich mit meinem Hund umgehe.

Mein Hund
darf kein Kontakt mit anderen Hunden an der Leine haben und damit muss ich feststellen,
dass ich bei anderen Hundehalter auf Unverständnis stoße.

Wenn ich
die Blicke der anderen Hundehalter deute, sehe ich in der Regel verachtende
Blicke oder absolutes Unverständnis.

Die
Argumente der Anderen kennen fast alle egoistischen Hundebesitzer:

„Meiner
will guten Tag sagen“

„Die
müssen sich beschnuppern“

„Meiner
ist lieb und will nur spielen“

usw.

Ich
gestehe, ICH will nicht, dass mein Hund mit jedem Hund Körperkontakt hat, ICH
will nicht, dass irgendein freilaufender Hund zu meinem hinrennt, ICH will
nicht dass ein anderer Hund an der Leine meinen beschnuppert.

Also bin
ich im Umkehrschluß egoistisch.

Mein Hund
hat 2-3 Hundefreunde mit denen wir regelmäßig unterwegs sind. Aber auch da gibt
es keinen Kontakt an der Leine. Wenn mein Hund ohne Leine mit seinen Kumpels
unterwegs ist, ist das vollkommen OK.

Und nun zu
meiner „Rechtfertigung“ warum mein Hund das nicht darf und warum ich das meinen
Hundeschüler immer und immer wieder erkläre.

  1. Die
    Hunde nehmen schon in einer Entfernung mit dem anderen Hund Kontakt auf, bevor
    der Mensch nur daran denkt.
  2. Selbst
    bei Hunde die sich kennen und an der Leine sich beschnuppern, kann es mal zu
    brenzligen Situationen kommen, die KEIN Mensch vorher sehen kann.
  3. Ein
    plötzlicher Knall, ein Hund erschreckt sich und will flüchten oder hinter
    seinem Menschen sich verstecken. Er kann aber nicht das er sich mit dem anderen
    Hund und seiner Leine verwickelt hat. Er gerät in Panik und ihm bleibt nichts
    anders mehr übrig als den anderen zu attakieren.
  4. Meinem
    Hund geht es an dem Tag nicht gut.
  5. Ich
    stehe unter Streß und habe keine Zeit
  6. Ich
    kenne den anderen Halter mit seinem Hund nicht und kann ihn auf die schnelle
    nicht einschätzen
  7. Hat
    der andere Hund evtl. eine ansteckende Erkrankung?
  8. Hat
    der andere Hund vllt. selbst einen schlechten Tag oder der Halter hat es eilig
  9. usw.
    usw.

Und wie
soll mein Hund jetzt wissen, bei wem er darf und bei wem nicht?

Im
Welpenalter erlaube ich es und ab dem Zeitpunkt der Pupertät wenn er heranreift
darf er auf einmal nicht mehr.

Er fängt
an sich zu aufzuspielen und ein Machtkampf entsteht zwischen Hund und Halter.

Schlimmsten
Falls entsteht eine richtige Leinenaggression.

Ich
benutze oft bei Haltern das Beispiel eines Babys oder Kleinkindes, die noch
nicht in der Lage sind sich zu verständigen.

Die Frage
an die Halter:

Würdest du
jeden Menschen an dein Kind lassen?

Würdest du
jeden Menschen dein Kind anfassen lassen (streicheln, in die Wange zwicken
etc)?

Möchtest
du, dass dein Kind zu jedem gleich hinrennt?

Jeder aber
auch jeder Halter hat bis jetzt mit einem klaren „Nein“ geantwortet.

Bei
Kindern sind wir deutlich und machen uns keine Gedanken was der andere sagt
oder was hinter deinem Rücken geredet wird.

Es ist
normal, dass wir unsere Kinder schützen.

Warum
lassen wir das dann bei unseren Hundes das zu?

Warum
haben wir ein schlechtes Gewissen was Andere dazu sagen könnten?

Warum
schützen wir unsere Hunde nicht genauso wie unsere Kinder?

Ich bin
froh ein egoistischer Hundehalter zu sein.

Bis jetzt
habe ich noch keine Erklärung gehört warum ein Hund Kontakt an der Leine haben sollte.