Meine Arbeit mit Tierschutzhunden
Meine Arbeit mit Tierschutzhunden
Ich werde immer wieder mal auf meine Einstellung zu Tierschutzhunden angesprochen.
Dazu möchte ich heute einige Sätze schreiben.
Meine Hauptaufgabe ist es Halter und zukünftige Halter von Tierschutzhunden sensibilisieren.
Die Arbeit mit diesen Hunden kann viel Zeit und Durchhaltevermögen in Anspruch nehmen, da diese Hunde mit Hunden, die in Deutschland geboren werden, nicht vergleichbar sind.
In den meisten Fällen wachsen sie in der freien Natur aus und mussten von Anfang jagen oder Mülltonnen leerräumen, um zu überleben. Sie leben meistens in Rudel, denn nur so ist ihr Fortbestand gesichert.
Das Klima, die Gerüche etc. sind anders als in Deutschland.
Hinzukommt, dass viele Tierschutzorganisationen mit diversen Mitleiderregenden Bildern uns Menschen genau dort treffen wo wir am empfindlichsten sind: unser Bestreben zu helfen.
Wir Menschen möchten den Hunden etwas Gutes tun und diesen einen Hund retten.
Tolle Idee, nur sollte man sich vor Augen halten, dass viele von diesen Hunden einen ausgeprägten Hang zum Jagen haben, gerne die Freiheit genießen und Ausbrecherkönige sind, die Mülltonnen etc gerne plündern und nicht gerne alleine bleiben.
Auch sollte man sich über die Risiken einer zu frühen Kastration informieren (stehen bleiben in der Entwicklung), d.h. im Ausland in der Natur fällt das nicht so auf, in der häuslichen Umgebung kann das mehr zum Tragen kommen.
In meiner Arbeit als Hundetrainer sehe ich mich als Übersetzer zwischen Hund und dem Menschen.
Die Tierschutzhunde sind oft so feinfühlig und achten extrem auf die Körpersprache seines Menschen, da sind viele Worte überflüssig.
Das Erklären warum ein Hund eine Maus tausendmal besser findet als das Leckerchen beim Mensch, dass der Hund vom ersten Tag an Halt benötigt in dem der Mensch die Regeln festsetzt und das ohne Mitleid und warum es für den Hund so schwer ist die einfachsten Dinge wie "Sitz" und "Platz" zu lernen gehören zu den Aufgaben eines guten Hundetrainers.
In seinem vorherigen Leben kannte er das nicht.
Er hat sich frei bewegt und konnte selbst entscheiden ob er einen Hund mag oder lieber einen Bogen um ihn macht.
Daher ist es nicht verwunderlich warum dieser Hund in einem Shelter super mit anderen Hunden klar kommt und hier in Deutschland an der Leine Terror macht oder unsicher ist.
Oft sprechen die Hunde in Deutschland körperlich eine andere Sprache als die Tierschutzhunde es gewohnt waren.
Nicht selten sind Auslandhunde in Deutschland unsicher oder sind s.g. Angsthunde. Das heißt für den Halter ein langsames und schrittweise Heranführen an alles Neue. Die Hunde können spontan ein negatives Verhalten gegenüber Menschen zeigen, da sie vllt. schlechte Erfahrung mit einem bestimmten Typus Mensch gemacht haben.
Falls Du am Überlegen bist einen Hund zu retten, denke immer daran, dass sie wie eine Black Box sind, keiner kann sagen was in ihnen steckt, jedes Herz erweichendes Bild kann nicht das wiedergeben wie sich der Hund in Deutschland verhält, lese zwischen den Zeilen der Annonce, suche Hintergrundinformationen über den Verein, besitzen sie die Genehmigung Tiere einzuführen und zu vermitteln, wie geht die Orga damit um wenn der Hund doch nicht zu Dir passt und er zurück muss.
Wann wurde kastriert? Werden die gesetzlichen Bestimmungen zur Einfuhr eingehalten? Geimpft, gechipt? Die Liste der Fragen, die gestellt werden sollten, ist endlos lang.
Bei meiner Arbeit mit den Haltern mit ihrem Hund finde ich es wichtig, das Verhalten seines Hundes ihm näher zu bringen und auch die noch so kleinen Erfolge und Veränderungen wahrzunehmen.
Die Hunde aus dem Tierschutz sind so feinfühlig, achten auf so viele Gesten seines Menschen. Sie sind einfach ganz natürliche Hunde uns Menschen antrainieren Verhaltensmuster.
Von diesen Hunden können wir Menschen viel lernen und dieses Lernen macht mir verdammt viel Spaß.
Ich freue mich mit jedem Halter, wenn sein Hund langsam wieder Spaß am Leben hat, wenn die Unsicherheit verloren geht, wenn er lernt seinem Menschen zu Vertrauen, dass wenn er weg geht auch wieder kommt.
Diese Veränderungen dauern, manchmal gehen sie nicht ganz weg, manchmal muss der Halter einfach lernen damit zu leben.
Jeder Hund ist einzigartig und jeder hat seinen eigenen Charakter, da gibt es kein Schema F.
Und genau das ist es was meine Arbeit als Hundetrainerin ausmacht.
Falls Du dich mit dem Gedanken beschäftigst einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, gerne beantworte ich Dir Deine Fragen im Vorfeld oder unterstütze dich bei der Auswahl.
Grüße Kirsten
Erfahrungen mit Tierschutzorganisationen
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Hallo zusammen,
für den kommenden Text fehlen mir passende Worte für eine Einleitung, weil ich etwas schockiert und auch gleichzeitig sauer bin.
Eine zukünftige Kundin möchte sich wieder einen Hund haben und fragte mich nach seriösen Tierschutzorganisation. Also fragte ich Kunden und Bekannte, bei denen ich wusste, dass sie Hunde aus verschiedenen Tierschutzorganisationen haben, nach ihren Erfahrungen. Klar stöberte ich im Netz auf den dazu gehörigen Hompages.
Was ich da an Beschreibungen der einzelnen Hunde so wie ihre Vertragsbestimmungen (nicht alle habe diese veröffentlicht) gelesen habe, ist in meinen Augen vollkommen daneben. Die Hunde werden mit wortgewandten Beschreibungen dargestellt, so dass Interessenten bewusst irregeführt werden mit dem Ziel Mitleid zu erregen. Fast keiner geht auf die evtl. bestehen Problematiken der Hunde ein und ein somit, meist langwierigem, Training.
Ganz zu schweigen, von den vertraglichen Verpflichtungen wie z.B der Kastration.
Fazit meiner Recherche: reinen Gewissens konnte ich keine Organisation empfehlen.
Bis dahin, war meine Gemütsverfassung noch einigermaßen im Gleichgewicht.
Dann hörte ich von einer Organisation, die eine tragende Hündin aus dem Ausland geholt hat und süße Welpenfotos hat. Für mich hat das nichts aber auch gar nichts mit Tierschutz zu tun. Einer Hündin so einen Stress an zu tun? Da fehlen mir echt die Worte. Macht sich da keiner Gedanken, was dieser Stress für die Welpen bedeuten kann? Auch wenn diese jetzt noch gesund und ausgeglichen wirken, kann das weitreichende Folgen für die Entwicklung haben, da die Stresshormone von der Mutter auf die Welpen übertragen werden kann.
Ganz zu schweigen von Welpen, die im Ausland geboren worden sind und mit der Mutterhündin nach Deutschland gebracht werden. Klar ersichtlich, dass diese Welpen noch nicht lange die Augen geöffnet hatten. Ich frage mich wie diese Hunde nach Deutschland gebracht worden sind, da das gesetzlich nicht erlaubt ist, wie kamen die zu einem ordnungsgemäßen Impfausweis? Welpen dürfen erst ab der 12. Woche geimpft werden und dann ist der Impfschutz erst nach weiteren 21 Tagen wirksam. Somit ist ganz klar gesetzlich geregelt, dass ein Welpe mind. 15 Wochen alt sein darf.
In meinen Augen ist das illegal.
Die nächste Begebenheit folgte auf dem Fuß.
Mich rief ein Neukunde an, der seit 3 Tagen einen Hund einer Organisation, die bulgarische Hunde vermittelt, sein Eigen nennt. Er klang etwas verunsichert, so fuhr ich am selben Tag hin.
Ok, dass ein Hund mit 1,5 Jahren schon kastriert ist kenne ich schon, dass ein Hund aus einem Mix besteht, den kaum ein Laie nachvollziehen kann kenne ich auch schon, was mir neu war, dass ein Hund der seit einem Jahr in Deutschland in einer Pflegefamilie mit einem anderen Hund lebt und weder weiß, was „Sitz“ etc. nichts aber auch gar nichts kann.
Während dem Gespräch beobachtete ich das Verhalten, des Hundes. Für mich nach 3 Tagen definitiv ersichtlich, dass in dem Labrador-Mix ein Herdenschutzhund mit drinnen steckt und vom Verhalten die Oberhand hat und dass bei dem hinteren Bewegungsapparat etwas nicht stimmte, aber als gesund verkauft wurde.
Solche Typen von Hunden gehören in erfahrene Hände und nicht in Hände von Neu-Hundehalter mit kleinem Kind!!!!!
Sowas von unverantwortlich von dieser Organisation. Ich bin stinkend sauer.
Es geht mir nicht um die Halter von Hunden aus Tierschutzorganisationen. Sie werden beeinflusst von den mitleidsvollen Texten und Bildern. Einige wissen auch welch Arbeit etc. auf sie kommen kann. Und die Halter, die etwas Gutes tun möchten und keinerlei Ahnung haben, werden nicht von den Organisationen nicht aufgeklärt.
Und das kreide ich den Organisationen an. Sie handeln angeblich zum Tierwohl. In vielen Fällen ist es nur eine Geldmacherei gepaart mit Scheinheiligkeit.
Bitte liebe Interessenten von Hunden aus dem Tierschutz, schaut euch genau die rechtlichen Bestimmungen an, lasst euch nicht beeinflussen von mitleiderregenden Texten, die Rasseangaben können vollkommen daneben liegen und macht euch Bewusst, ein Hund mit Vergangenheit kann zeitintensives Training nach sich ziehen.
Sucht euch ein vertrauenswürdiges Tierheim in eurer Umgebung aus. Ihr habt dort einen persönlichen Ansprechpartner. Und wenn ihr ein komisches Bauchgefühlt habt, schlaft lieber noch 2-3 Nächte darüber. Seid euch klar, ein Tier hat eine bestimmte Lebenserwartung, passt das in euren Leben dauerhaft rein? Seid ihr dem gewachsen? Übernehmt Verantwortung für ein Tier, wenn ihr euch zu 100% sicher seid.
Grüße
Eure Kirsten
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