Meine Arbeit mit Tierschutzhunden

Meine Arbeit mit Tierschutzhunden 

Ich werde immer wieder mal auf meine Einstellung zu Tierschutzhunden angesprochen.
Dazu möchte ich heute einige Sätze schreiben.

Meine Hauptaufgabe ist es Halter und zukünftige Halter von Tierschutzhunden sensibilisieren.
Die Arbeit mit diesen Hunden kann viel Zeit und Durchhaltevermögen in Anspruch nehmen, da diese Hunde mit Hunden, die in Deutschland geboren werden, nicht vergleichbar sind.
In den meisten Fällen wachsen sie in der freien Natur aus und mussten von Anfang jagen oder Mülltonnen leerräumen, um zu überleben. Sie leben meistens in Rudel, denn nur so ist ihr Fortbestand gesichert.
Das Klima, die Gerüche etc. sind anders als in Deutschland.
Hinzukommt, dass viele Tierschutzorganisationen mit diversen Mitleiderregenden Bildern uns Menschen genau dort treffen wo wir am empfindlichsten sind: unser Bestreben zu helfen.

Wir Menschen möchten den Hunden etwas Gutes tun und diesen einen Hund retten.
Tolle Idee, nur sollte man sich vor Augen halten, dass viele von diesen Hunden einen ausgeprägten Hang zum Jagen haben, gerne die Freiheit genießen und Ausbrecherkönige sind, die Mülltonnen etc gerne plündern und nicht gerne alleine bleiben.

Auch sollte man sich über die Risiken einer zu frühen Kastration informieren (stehen bleiben in der Entwicklung), d.h. im Ausland in der Natur fällt das nicht so auf, in der häuslichen Umgebung kann das mehr zum Tragen kommen.

In meiner Arbeit als Hundetrainer sehe ich mich als Übersetzer zwischen Hund und dem Menschen.
Die Tierschutzhunde sind oft so feinfühlig und achten extrem auf die Körpersprache seines Menschen, da sind viele Worte überflüssig.
Das Erklären warum ein Hund eine Maus tausendmal besser findet als das Leckerchen beim Mensch, dass der Hund vom ersten Tag an Halt benötigt in dem der Mensch die Regeln festsetzt und das ohne Mitleid und warum es für den Hund so schwer ist die einfachsten Dinge wie "Sitz" und "Platz" zu lernen gehören zu den Aufgaben eines guten Hundetrainers.
In seinem vorherigen Leben kannte er das nicht.
Er hat sich frei bewegt und konnte selbst entscheiden ob er einen Hund mag oder lieber einen Bogen um ihn macht.
Daher ist es nicht verwunderlich warum dieser Hund in einem Shelter super mit anderen Hunden klar kommt und hier in Deutschland an der Leine Terror macht oder unsicher ist.
Oft sprechen die Hunde in Deutschland körperlich eine andere Sprache als die Tierschutzhunde es gewohnt waren.

Nicht selten sind Auslandhunde in Deutschland unsicher oder sind s.g. Angsthunde. Das heißt für den Halter ein langsames und schrittweise Heranführen an alles Neue. Die Hunde können spontan ein negatives Verhalten gegenüber Menschen zeigen, da sie vllt. schlechte Erfahrung mit einem bestimmten Typus Mensch gemacht haben.

Falls Du am Überlegen bist einen Hund zu retten, denke immer daran, dass sie wie eine Black Box sind, keiner kann sagen was in ihnen steckt, jedes Herz erweichendes Bild kann nicht das wiedergeben wie sich der Hund in Deutschland verhält, lese zwischen den Zeilen der Annonce, suche Hintergrundinformationen über den Verein, besitzen sie die Genehmigung Tiere einzuführen und zu vermitteln, wie geht die Orga damit um wenn der Hund doch nicht zu Dir passt und er zurück muss.
Wann wurde kastriert? Werden die gesetzlichen Bestimmungen zur Einfuhr eingehalten? Geimpft, gechipt? Die Liste der Fragen, die gestellt werden sollten, ist endlos lang.

Bei meiner Arbeit mit den Haltern mit ihrem Hund finde ich es wichtig, das Verhalten seines Hundes ihm näher zu bringen und auch die noch so kleinen Erfolge und Veränderungen wahrzunehmen.
Die Hunde aus dem Tierschutz sind so feinfühlig, achten auf so viele Gesten seines Menschen. Sie sind einfach ganz natürliche Hunde uns Menschen antrainieren Verhaltensmuster.

Von diesen Hunden können wir Menschen viel lernen und dieses Lernen macht mir verdammt viel Spaß.

Ich freue mich mit jedem Halter, wenn sein Hund langsam wieder Spaß am Leben hat, wenn die Unsicherheit verloren geht, wenn er lernt seinem Menschen zu Vertrauen, dass wenn er weg geht auch wieder kommt.
Diese Veränderungen dauern, manchmal gehen sie nicht ganz weg, manchmal muss der Halter einfach lernen damit zu leben.
Jeder Hund ist einzigartig und jeder hat seinen eigenen Charakter, da gibt es kein Schema F.
Und genau das ist es was meine Arbeit als Hundetrainerin ausmacht.

Falls Du dich mit dem Gedanken beschäftigst einen Hund aus dem Tierschutz zu holen, gerne beantworte ich Dir Deine Fragen im Vorfeld oder unterstütze dich bei der Auswahl.

Grüße Kirsten


Schneller, weiter, höher

Schneller, weiter, höher

In der heutigen Gesellschaft zählt nur noch Leistung.
Firmen und Geschäftsinhaber fordern von ihren Mitarbeitern immer mehr Leistung ein. Zusätzliche Zeit wird dafür aber nicht zur Verfügung gestellt.
Die Mitarbeiter erreichen unter diesem Druck immer schneller ihre Leistungsgrenze und sind ausgebrannt.
Der Alltag einer Familie wird minutiös durchgeplant. Jede erdenkliche Minute ist verplant.
Seinen Kindern möchte man so viel wie möglich anbieten, damit sie anderen Kindern gegenüber nicht benachteiligt sind.
Auch für einen selbst ist es sehr wichtig, überall dabei zu sein, um mitreden zu können.

Betrachtet man jetzt beide Bereiche, also Arbeit und Familie, zusammen, kann man eigentlich nur zu einem Ergebnis kommen. In unserem Leben herrscht Stress pur! Die eigentliche Erholung von allem, bleibt leider aus.

Sicherlich kann man so eine Zeitlang leben. Aber ständiger Stress kann im Burnout oder gar in Depressionen enden. Das schlimme daran ist, dass man den Beginn dieser Krankheiten nicht bemerkt.

Was hat das alles mit Hundetraining zu tun?

Die Antwort ist schnell gegeben.
Beim Einzel- bzw. Gruppentraining ist mir aufgefallen, dass sich das oben beschriebene auch im Alltag/beim Training eines Hundes abspielt.
Teilweise unbewusst durch immer schneller werdende Hundesportarten wie Agility oder Hunderennen.
Die Halter möchten mit ihrem Hund beim Training die Ziele so schnell wie möglich erreichen. Trainingsschritte werden übersprungen oder es wird in längeren Sequenzen geübt.
Dabei kommt es immer wieder zu Stressanzeichen beim Hund, die vom Halter übersehen oder falsch gedeutet werden.
Z. B. macht der Hund dicht, weil er überfordert ist. Er weiß nicht was er tun soll. Die Außenreize sind zu groß.
Der Frust beim Halter steigt und er ärgert sich. Für den Halter ist der Hund nicht intelligent, der Hund will ihn ärgern, der Hund ist störrisch.

Es gibt Rassen die von Natur aus quirlig oder aufgedreht sind. Der Mensch, gelenkt von den Medien, macht mit ihm z.B. Agility in der ungesunden Form. Die Hunde rennen über einen Parcours, um Höchstleistung zu erzielen. Dies wiederum setzt bei ihnen gewisse Hormone frei, die selbstbelohnend sind.
Der Hund möchte immer mehr und so fördert man das aufgedrehte Verhalten. Man sieht, dass er daran Spaß hat und so wird das Pensum gesteigert, um seinem Hund etwas Gutes zu tun, damit er sich auspowern kann.
Und somit befindet sich der Hund in der Spirale der Leistungsgesellschaft.

Nehmen wir das Beispiel Hürden bzw. Hindernisse.
Die meisten Hunde können problemlos mit Schnelligkeit über Hürden/Hindernisse springen.
Errichtet man jetzt aber eine Hürde, bei der die Stange nur handbreit hoch ist oder mehrere Stangen wie Mikado auf dem Boden liegen mit dem Ziel, dass der Hund bewusst langsam Pfote für Pfote darüber gehen soll, ist der Hund überfordert.
Er will schnell darüber, berührt die Stangen und zeigt Stressanzeichen.
Stressanzeichen zeigen auch die Halter, da sie im ersten Moment keine Lösung finden, um ihrem Hund eine Hilfestellung zu geben.

Solche Übungen, bei denen der Halter den Instinkt und die Wahrnehmung seines Hundes schult, sind für beide Seiten anstrengend. Das trainieren der kognitiven Fähigkeiten benötigt mehr Energie als wir uns vorstellen können.
Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der Hund wieder selbst anfängt über Strategien nachzudenken, um eine Übung ohne menschliche Vorgaben zu schaffen. Das führt im Alltag auch immer mehr dazu, dass der Hund anfängt in doofen Situationen andere Strategien zu entwickeln.
Für ängstliche und unsichere Hunde führt dies zu einem gesteigerten Selbstvertrauen.

Ich könnte hier noch über die verschiedenen Formen von Stress wie Disstress (lang anhaltender dauernder Stress) und Eustress (anregender, stimulierender Stress), über die negativen Folgen für den Organismus und der Hormone des Hundes und somit einhergehende krankhafte Folgen eingehen, was aber den Rahmen sprengen würde.

Mein Bestreben ist es, euch zum Nachdenken anzuregen.
Versucht den Alltag bei einem Spaziergang, beim Autofahren, beim Einkaufen bewusster wahrzunehmen.
Nehmt Euch wieder etwas mehr Zeit für euch und haltet die Leistungsspirale an.
Schult wieder eure Sinnesorgane auf das Wesentliche. So wie euer Hund es lernt, seine Körperteile wahrzunehmen, um dann in kleinen Schritten die Stangen zu überqueren.

Seid auch auf die kleinen Erfolge stolz und nicht nur die Großen, denn diese bestehen aus ganz vielen kleinen Erfolgen.

Grüße
Kirsten


Ich geh´ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir

Ich geh´ mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir
oder
Ein gemeinsamer Spaziergang mit deinem Hund fördert die Bindung zwischen dir und ihm.

Immer wieder sehe ich Mütter oder Väter, die mit ihren Kindern spazieren gehen oder auf dem Spielplatz sind und sich dabei mit ihrem Handy beschäftigen.  Für mich hat es dann den Anschein, dass in diesen Momenten Telefonate, Emails, Facebook, WhatsApp oder Instagram wichtiger sind als die Kinder. Ja, man könnte auch sagen, dass die Kinder an zweiter Stelle stehen und sich selbst überlassen werden.

Selten sehe ich Eltern mit ihren Kindern im Sandkasten, an der Schaukel oder auf der Rutsche spielen.
Dabei wäre dies aber wichtig, um so die Bindung zwischen Elternteil und Kind zu verstärken.

Leider ist dieses Verhalten auch vermehrt bei den Hundehaltern zu beobachten.
Die Hunde sind überwiegend mit der Nase über dem Boden, nehmen sich ihre Freiräume durch die „Flexi-Leine“, während der Hundehalter sich mit seinem Handy beschäftigt oder träumend durch die Gegend schlendert.
Der Hund gibt somit seinem „Herrchen bzw. Frauchen“ vor, wo es langgeht oder wozu er Lust hat. Man könnte auch sagen, dass der Hund den Menschen führt.

Welche Gründe könnten für diese Verhalten ursächlich sein?

Das Handy ermöglicht es mir in der heutigen Zeit immer und überall mit der Familie, Freunden und Bekannten in Verbindung zu bleiben.
Bei einem in der Regel sehr straff organisierten Tagesablauf bleibt viel zu wenig Zeit für die Erholung.
Der Anspruch an sich selbst, nämlich alles zu wissen bzw. zu können ist groß.
Man möchte auch nichts verpassen, immer dabei sein und mitreden können. Egal in welcher physischen bzw. psychischen Verfassung man sich befindet.

Die Hundehalter möchten für ihren Hund nur das Gute, in dem sie ihren Hund „Hund-sein-lassen“.

Frage ich Hundehalter welchen Sinn sie in den Spaziergängen mit ihrem Hund sehen, kommt meistens die Antwort:
„Er ist oft allein zu Hause, daher möchte ich ihm bei den Spaziergängen die Möglichkeit geben einfach tun und lassen zu dürfen was er möchte.“

Generell ist dies nicht negativ.

Wenn ich die Hundehalter danach frage, was sie für diesen Spaziergang empfinden, bekomme meistens die Antwort:
„Ich war arbeiten und genieße meine Freizeit mit meinem Hund, in dem ich mit ihm raus gehe.“

Die darauf folgende Frage:
„Was meinst du ist für deinen Hund Freizeit und was ist Arbeit?

Bevor du weiterliest beantworte diese Frage einmal für dich selbst.

Meistens kommen dann die Antworten:
„Mein Hund hat Freizeit wenn ich mit ihm rausgehe.“ Oder
„Ich gehe zu einer ausgewiesenen Hundefreilauffläche, da kann mein Hund dann mit den anderen „spielen“. So hat er seinen Auslauf und ich kann ein gepflegtes Gespräch mit netten Menschen führen. Mein Hund und ich machen dann ja was gemeinsam“.

Nehmen wir diese Aussagen mal unter die Lupe.
Der Hund liegt in den meisten Fällen zu Hause und schläft. Wir gehen arbeiten oder machen den Haushalt etc..
Irgendwann nehmen wir uns dann die Zeit und gehen mit dem Hund raus. Wir benötigen ja auch mal frische Luft zum Abschalten.
Jetzt sind wir im Freizeit-Modus und für den Hund kommt der Arbeits-Modus.
Er geht raus, schnüffelt welcher Hund wann und wo vorbei gegangen ist. Er verrichtet sein Geschäft und markiert seine Stellen, damit die anderen Hunde auch was zum Lesen haben. Er geht seiner Genetik nach und sucht Geruchsspuren von jagdbaren Objekten, da das sein Job ist. Er geht seiner natürlichen Arbeit nach.
Wir Menschen gehen unseren Weg und der Hund geht seinen.

Dann kommt der Zeitpunkt, an dem wir Menschen uns ärgern, dass uns der Hund nicht mehr beachtet, da er die Nase nur noch auf dem Boden hat. Wir schimpfen, ziehen an der Leine und sind genervt. Es kommt wie es kommen muss, der Spaziergang macht uns keinen Spaß mehr und wird zu einer leidigen Tätigkeit.

Die Lösung für dieses Problem ist relativ einfach:

Wir Menschen müssen umdenken und unseren Hunden wieder eine Orientierung geben. Unser Handy sollten wir nur noch für den Notfall mitführen.
Wir geben unseren Hunden auf den Spaziergängen Aufgaben.

Ich höre schon die Einwände von euch!

Na toll, wie soll ich das denn machen?
Ich möchte auch Freizeit haben!
Mein Hund soll nicht den ganzen Spaziergang „Fußgehen“ usw..

Ich kann Dich beruhigen, Du brauchst Deinen Hund nicht den ganzen Spaziergang beschäftigen.
Es reichen schon kurze Sequenzen die in den täglichen Spaziergang eingebaut werden.
Nehme Dir dafür 10 Minuten Zeit und teile diese in drei Einheiten auf.
In den drei Einheiten kannst Du kleine gemeinsame Suchspiele machen -was meinst Du, was sich Dein Hund wundert, wenn Du so tust, als ob Du ein Leckerchen im Gras gefunden hast und es ihm dann auch noch gibst-; verstecke Leckerchen in der Rinde eines Baumes oder auf einem Holzstapel; mach Orientierungstraining -gerne zeige ich dir wie das geht-; übe die Leinenführigkeit; übe die Basissignale -wie „Sitz“, „Platz“ „Fuß“ etc.-; oder lasst deinen Hund absitzen und werfe einen Ball, den dein Liebling aber erst nach der Freigabe holen darf; auch der Abruf lässt sich super in einen Spaziergang einbauen.

Macht Dich einfach wieder interessant, denn Du gehst mit deinem Hund.

Durch diese Aktivitäten wird sich Dein Hund wieder mehr an Dir orientieren, da er nicht weiß wann Du was mit ihm macht.  Du wirst nach und nach herausfinden, wie schön das ist, wenn Dein Hund vermehrt sich nach Dir umschaut, während er einfach auch nur Hund sein darf.
Du wirst neue Facetten in der Mensch-Hund-Bindung entdecken.

Und das wichtigste an allem:
Du wirst dein Handy nicht vermissen, da Deine Aufmerksamkeit entweder bei Deinem Hund oder der Natur in Deinem Umfeld ist. All dies würdest Du bei der Benutzung deines Handys nicht wahrnehmen.

Mein Wunsch an Dich:

Genieße jede Minute Deines Lebens. Eine Immer-Erreichbarkeit sollte eine untergeordnete Stelle einnehmen egal ob Du mit Deinem Partner, Kind, Freund oder Deinem Hund unterwegs bist.

Wenn ich dich zum nachdenken angeregt habe und du mehr über Möglichkeiten eine gemeinsame Zeit erfahren willst, melde dich bei mir per Telefon 0172/9324678 oder per Email kontakt@hundeschule-sarstedt.de.

In diesem Sinne

Deine Kirsten
Hundeerziehung


Erfahrungen mit Tierschutzorganisationen

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Hallo zusammen,

für den kommenden Text fehlen mir passende Worte für eine Einleitung, weil ich etwas schockiert und auch gleichzeitig sauer bin.

Eine zukünftige Kundin möchte sich wieder einen Hund haben und fragte mich nach seriösen Tierschutzorganisation. Also fragte ich Kunden und Bekannte, bei denen ich wusste, dass sie Hunde aus verschiedenen Tierschutzorganisationen haben, nach ihren Erfahrungen. Klar stöberte ich im Netz auf den dazu gehörigen Hompages.

Was ich da an Beschreibungen der einzelnen Hunde so wie ihre Vertragsbestimmungen (nicht alle habe diese veröffentlicht) gelesen habe, ist in meinen Augen vollkommen daneben. Die Hunde werden mit wortgewandten Beschreibungen dargestellt, so dass Interessenten bewusst irregeführt werden mit dem Ziel Mitleid zu erregen. Fast keiner geht auf die evtl. bestehen Problematiken der Hunde ein und ein somit, meist langwierigem, Training.

Ganz zu schweigen, von den vertraglichen Verpflichtungen wie z.B der Kastration.

Fazit meiner Recherche: reinen Gewissens konnte ich keine Organisation empfehlen.

 

Bis dahin, war meine Gemütsverfassung noch einigermaßen im Gleichgewicht.

Dann hörte ich von einer Organisation, die eine tragende Hündin aus dem Ausland geholt hat und süße Welpenfotos hat. Für mich hat das nichts aber auch gar nichts mit Tierschutz zu tun. Einer Hündin so einen Stress an zu tun? Da fehlen mir echt die Worte. Macht sich da keiner Gedanken, was dieser Stress für die Welpen bedeuten kann? Auch wenn diese jetzt noch gesund und ausgeglichen wirken, kann das weitreichende Folgen für die Entwicklung haben, da die Stresshormone von der Mutter auf die Welpen übertragen werden kann.

Ganz zu schweigen von Welpen, die im Ausland geboren worden sind und mit der Mutterhündin nach Deutschland gebracht werden. Klar ersichtlich, dass diese Welpen noch nicht lange die Augen geöffnet hatten. Ich frage mich wie diese Hunde nach Deutschland gebracht worden sind, da das gesetzlich nicht erlaubt ist, wie kamen die zu einem ordnungsgemäßen Impfausweis? Welpen dürfen erst ab der 12. Woche geimpft werden und dann ist der Impfschutz erst nach weiteren 21 Tagen wirksam. Somit ist ganz klar gesetzlich geregelt, dass ein Welpe mind. 15 Wochen alt sein darf.

In meinen Augen ist das illegal.

 

Die nächste Begebenheit folgte auf dem Fuß.

Mich rief ein Neukunde an, der seit 3 Tagen einen Hund einer Organisation, die bulgarische Hunde vermittelt, sein Eigen nennt. Er klang etwas verunsichert, so fuhr ich am selben Tag hin.

Ok, dass ein Hund mit 1,5 Jahren schon kastriert ist kenne ich schon, dass ein Hund aus einem Mix besteht, den kaum ein Laie nachvollziehen kann kenne ich auch schon, was mir neu war, dass ein Hund der seit einem Jahr in Deutschland in einer Pflegefamilie mit einem anderen Hund lebt und weder weiß, was „Sitz“ etc. nichts aber auch gar nichts kann.

Während dem Gespräch beobachtete ich das Verhalten, des Hundes. Für mich nach 3 Tagen definitiv ersichtlich, dass in dem Labrador-Mix ein Herdenschutzhund mit drinnen steckt und vom Verhalten die Oberhand hat und dass bei dem hinteren Bewegungsapparat etwas nicht stimmte, aber als gesund verkauft wurde.

Solche Typen von Hunden gehören in erfahrene Hände und nicht in Hände von Neu-Hundehalter mit kleinem Kind!!!!!

Sowas von unverantwortlich von dieser Organisation. Ich bin stinkend sauer.

 

Es geht mir nicht um die Halter von Hunden aus Tierschutzorganisationen. Sie werden beeinflusst von den mitleidsvollen Texten und Bildern. Einige wissen auch welch Arbeit etc. auf sie kommen kann. Und die Halter, die etwas Gutes tun möchten und keinerlei Ahnung haben, werden nicht von den Organisationen nicht aufgeklärt.

Und das kreide ich den Organisationen an. Sie handeln angeblich zum Tierwohl. In vielen Fällen ist es nur eine Geldmacherei gepaart mit Scheinheiligkeit.

 

Bitte liebe Interessenten von Hunden aus dem Tierschutz, schaut euch genau die rechtlichen Bestimmungen an, lasst euch nicht beeinflussen von mitleiderregenden Texten, die Rasseangaben können vollkommen daneben liegen und macht euch Bewusst, ein Hund mit Vergangenheit kann zeitintensives Training nach sich ziehen.

Sucht euch ein vertrauenswürdiges Tierheim in eurer Umgebung aus. Ihr habt dort einen persönlichen Ansprechpartner. Und wenn ihr ein komisches Bauchgefühlt habt, schlaft lieber noch 2-3 Nächte darüber. Seid euch klar, ein Tier hat eine bestimmte Lebenserwartung, passt das in euren Leben dauerhaft rein? Seid ihr dem gewachsen? Übernehmt Verantwortung für ein Tier, wenn ihr euch zu 100% sicher seid.

Grüße

Eure Kirsten

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Kastrationspflicht per Vertrag bei Hunden

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Während meiner Tätigkeit als Hundetrainer, habe ich immer wieder Kunden mit Hunden aus dem Tierschutz, aus Tötungsstationen oder dem Ausland. Immer wieder stoße ich dabei auf Halter, die mir erzählen, dass sie in den Übernahmeverträgen verpflichtet werden die Hunde innerhalb eines gewissen Zeitraumes kastrieren lassen zu müssen. Die meisten Halter wissen nicht, dass dieser Passus in dem Vertrag nicht rechtsgültig ist, da es im deutschen Tierschutzgesetzt ganz klar geregelt ist, wann ein Tier, in diesem Fall der Hund, kastriert werden darf. Und es ist ganz klar, dass dieses nur mit einer medizinischen Indikation geschehen darf. (§6 TschG)
Einige Tierschutzorganisationen spielen bewusst mit der Angst der Halter, ihren Hund wieder abgeben zu müssen.

Die Organisationen argumentieren damit, dass die Hunde sich nicht unkontrolliert vermehren sollen oder dass sie nicht die sog. Mittelmeerkrankheiten (Anaplasmose, Babesiose, Borreliose, Ehrlichiose, Dirofilariose, Hepatozoonose und Leishmaniose) durch sexuellen Kontakt mit anderen Hunden in Deutschland verbreiten sollen.
Was die meisten Halter aber nicht wissen oder ihnen nicht erzählt wird ist, dass sich ihr Hund durch eine zu frühe Kastration oder eine Kastration zu einem falschen Zeitpunkt – richtig gelesen, es gibt einen guten und einen schlechten Zeitpunkt für eine Kastration- negativ verändern kann.

Wie oft habe ich Hunde im Training, die in ihrer Entwicklung im Junghund-Alter stehen geblieben sind da sie im Alter von 6 Monaten schon kastriert wurden. Das Verspielte mag ja süß sein, für den Hund, der mittlerweile 2 Jahre alt ist, ist es das nicht. Er benimmt sich infantil, da ihm die hormonelle Entwicklung zum Erwachsen-werden fehlt. Diese Entwicklungsstufen sind für jeden Hund wichtig, um sich seinem Alter entsprechend zu entwickeln. Die Hormone werden dringendst benötigt damit sein Gehirn, die Gefühle und sein Verhalten seinen Lebensumständen und Umfeld entsprechend mitwachsen können. Um es besser zu verdeutlichen, stellen Sie sich einfach einen 30-jährigen Menschen vor, der mit gleichaltrigen nur rumalbern und im Sandkasten spielen will.

Irgendwann kommt im Leben dieses Hundes der Punkt, wo es (durch die zu frühe Kastration) zu einer Wende in seinem Verhalten kommen kann. Er fängt an frustriert zu werden, weil kein anderer Hund mit ihm spielen möchte, sei es dass er zu aufgedreht im Kontakt ist oder sein Verhalten nicht angepasst ist. Das Gegenüber reagiert eventuell oft mit Abweisungen, die bis hin zu Aggressionen gehen können. Durch die Abweisungen kann es auch zu einer Verunsicherung des Hundes kommen.
Ganz zu schweigen von den möglicherweise auftretenden Folgeerkrankungen/Folgeerscheinungen, wie z.B. Blasenschwäche, bestimmte Krebsarten, erhöhte Stressanfälligkeit etc.
Ich könnte noch seitenweise über Fälle von Haltern, die vertraglich gezwungen wurden ihren Hund kastrieren zu lassen und die daraus resultierenden Folgen davon aufzählen/nennen. Das würde hier jedoch den Rahmen sprengen.
Bitte machen Sie sich bewusst, was auf Sie zukommen kann. Sie allein haben die Verantwortung für ihren Hund und dass es ihm gut geht.
Ich möchte am Ende betonen, dass ich selbst weder gegen noch für eine Kastration in, da diese Entscheidung von jedem einzelnen Hund abhängt.
Mein Bestreben ist es aufzuklären und zum Nachdenken anzuregen und vor allem aufzuzeigen, welche Folgen eine Kastration, die keine medizinische Erforderlichkeit hat, mit sich ziehen kann.
Lassen Sie sich nicht von solch unseriösen Vertragsklauseln unter Druck setzen.
Ich habe noch von keiner Organisation gehört, die Hunde ihrem Halter wieder wegnehmen, die ihre Hunde nicht kastriert haben lassen, als Ausnahme möchte ich hier die Halter nennen, die ihren Auslandshund zum Züchten genommen haben.

Rechtliche Informationen zum Thema
https://www.der-tieranwalt.de/…/kastration-hund-katze-kastr…

Informationen zu den sog. Mittelmeerkrankheiten
http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/…/index.php/mittelmeerk…

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